Kapitel 33

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Dieser ganze Schultag war einfach nur zum Kotzen. Ich hoffe, keiner von den Lehrern hat etwas mitbekommen, weil Alex darf davon nichts wissen. Viktoria wird bestimmt nicht zu einem Lehrer rennen, da sie mir selbst eine gescheuert hat. Wenn das nicht der Fall wäre, würde sie jetzt wahrscheinlich schon beim Direktor sitzen und sich ausheulen, was ich ihr nicht alles angetan habe. Ich hasse dieses Mädchen so sehr.

Dieses Mal holt mich Ben ab, worüber ich auch froh bin. Alex würde bloß wieder fragen, warum ich so schlecht gelaunt bin und misstrauisch werden. „Hallo, Tia." begrüßt mich Ben fröhlich. Ich hebe nur kurz meine Hand an und versinke danach im Autositz. „Na da scheint ja jemand eine gute Laune zu haben." sagt er sarkastisch. Ich habe echt keine Lust jetzt noch auf dumme Gespräche oder dergleichen. Ich will in mein Bett und einfach nur schlafen. Was anderes kann ich ja auch nicht wirklich machen, ohne meine technischen Geräte.

Sobald das Auto zu einem Halt vor unserer Haustür gekommen ist, stürme ich auch schon nach draußen. Ben sperrt die Haustür noch schnell auf, bevor ich schon auf dem Weg in mein Zimmer bin. „Hey, Tia! Es gibt Essen." ruft mir Ben noch hinterher, aber ich reagiere nicht. Ich habe sowieso keinen Hunger im Moment.

Gemütliche zwei Stunden verbringe ich im Bett mit schlafen bis Alex hineintritt und mich weckt. „Tia, aufwachen." meint er, aber ich brumme nur. „Was ist denn los? Ben meinte, du bist sofort in dein Zimmer gestürmt und hast dich seit dem auch nicht mehr blicken lassen. Nicht einmal etwas gegessen hast du." sagt mein großer Bruder besorgt. „Mhm." meine ich nur. Ich will wieder weiterschlafen und meine Ruhe haben. „Los komm, du stehst jetzt auf, oder tut dir etwas weh?" fragt er. Eigentlich nicht, aber wenn ich so darüber nachdenke, tut mir meine rechte Wange schon ein bisschen weh. Ich schwöre, diese kleine, miese ... Viktoria. Ich hasse sie über alles.

„Nein." antworte ich ihm. „Na los, dann komm mit runter." Er zieht mich auf die Beine bis ich ihm schließlich folge und meine ganzen Proteste aufgebe. Ich folge Alex in die Küche, wo ich mich auf die Küchentheke setze. „Also. Was willst du essen?" fragt Alex. Ich merke, wie Ben, der ebenfalls in der Küche auf einem Barhocker sitzt, mich komisch mustert. Als Antwort zucke ich bloß mit den Schultern. Ich habe nach wie vor keinen Hunger. Aber generell habe ich direkt nach dem Aufstehen keinen Hunger, also ist das nichts Ungewöhnliches für mich.

Alex nickt und dreht den Rücken mir zu, um in den Kühlschrank zu sehen.

Plötzlich steht Ben auf und kommt auf mich zu. Er bleibt direkt vor mir stehen und sieht mir skeptisch ins Gesicht. Was ist denn mit dem los? „Kann ich dir helfen, oder was machst du?" frage ich ihn etwas verwirrt. Auf einmal greift er sanft nach meinem Kinn und dreht meinen Kopf so, dass die rechte Gesichtshälfte mehr Licht abbekommt. Oh nein. Jetzt habe ich so eine gewisse Vorahnung, was los ist. Schnell befreie ich meinem Kopf aus seinem Griff. „Was hast du angestellt?" fragt er nun. „Ich weiß nicht, was du meinst. Was soll ich denn angestellt haben?" Sein skeptischer Blick liegt nach wie vor auf mir.

Anscheinend hat mein Bruder jetzt auch mitbekommen, dass etwas nicht zu stimmen scheint, denn er dreht sich um und betrachtet uns beide ebenfalls skeptisch.

„Was schaut ihr mich so an? Ich habe nichts gemacht. Ich will doch nicht noch mehr Strafen von meinem geliebten Bruder bekommen." sage ich mit einem breiten, falschen Grinsen im Gesicht. „Tiana, pass auf wie du mit uns redest." sagt mein Bruder und sieht sich nun auch meine Wange an. „Was ist passiert?" redet er wieder drauf los. Man, ich brauche eine Ausrede und zwar dringend.

„Ich habe keine Ahnung. Was ist da überhaupt?" spiele ich auf unschuldig. „Tia, deine ganze Wange ist rot und angeschwollen." sagt nun Ben. „Ok, trotzdem weiß ich nicht, woher das kommen soll. Was gibt's zum Essen? Ich habe Hunger." lenke ich geschickt vom unangenehmen Thema ab. Alex dreht sich daraufhin wieder um und holt einen Topf aus dem Kühlschrank. „Wir haben noch Nudeln, die du zu Mittag nicht essen wolltest." meint er und ich nicke. „Wir werden darüber noch reden." sagt Ben ernst und zeigt auf meine Wange.

Kurz nachdem ich fertig gegessen habe, verschwinde ich auch schon wieder in meinem Zimmer. Ich hoffe bloß, dass der morgige Schultag um einiges besser verläuft als der heutige. 

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt