Kapitel 77

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Vor dem Club angekommen, kann man schon eine Menge Leute sehen. Wir betreten den Club und gehen an der Security vorbei. Sobald wir drinnen sind, peitscht uns ein Geruch von Alkohol und Schweiß entgegen. Helle, bunte und blinkende Lichter erschweren die Sicht. Mila ergreift meine Hand und zieht mich durch den kompletten Club bis hin zur Bar, wo sie sofort den Barkeeper zu uns her winkt. „Ehm... wir bekommen bitte zehn Shots Tequila." ruft sie dem Barkeeper zu. „Spinnst du?! Ich kann heute nicht so viel trinken." schreie ich ihr wiederum ins Ohr. „Doch, das geht schon. Das ist doch nur zum Aufwärmen. Wirst schon sehen, dass du das nicht so spüren wirst." redet meine Freundin alles gut. Als Reaktion kann ich daraufhin nur lächelnd meinen Kopf schütteln.

Die nächste viertel Stunde stehen wir also bloß an der Bar und schütten uns die Shots die Kehle hinunter. Es brennt. Ein Gefühl der Wärme breitet sich in meinen Magen aus. „Lass uns tanzen gehen." schlage ich vor. Mila nickt zur Antwort eifrig.

So finden wir uns den ganzen Abend über entweder an der Bar oder auf der Tanzfläche. Es passiert leider auch, dass ich viel mehr trinke, als ich eigentlich wollte. Der Alkohol rauscht förmlich in meinen Adern. Man kann mir deutlich ansehen, dass ich den ein oder anderen Drink schon zu mir genommen habe.

Zurück auf der Tanzfläche tanzen Mila und ich wieder ausgiebig. Ich merke, wie meine Freundin immer wieder hinter mich schaut. „Hey, ehm ist es für dich ok, wenn ich mich mal kurz von dir verabschiede? Dort hinten ist ein heißer Typ." zwinkert sie mir zu. Ich nicke nur lachend. Das ist einfach typisch Mila. Sie liebt es zu feiern und damit auch alles, was dazu gehört. Ich bleibe auf der Tanzfläche und tanze einfach im Rhythmus der Musik weiter. Mir macht es nichts aus alleine zu sein.

Plötzlich spüre ich, wie große Hände sich auf meine Hüften legen. „Hey, Kleine. Wusste nicht, dass ich dir hier treffen werde." raunt mir eine all zu bekannte Stimme ins Ohr. Daraufhin drehe ich mich um und blicke direkt in sein Gesicht, dass mal wieder unverschämt gut aussieht. Seine Haare sind perfekt gestylt. Sein Parfüm überdeckt den ekelhaften Gestank des Clubs.

„Max?" frage ich etwas überrascht. „Hast du etwa jemand anderen erwartet?" fragt er schmunzelnd. Ich schüttle nur meinen Kopf. „Eigentlich hätte ich dich jetzt auf einen Drink eingeladen, aber wie ich sehe hast du dich schon sehr gut bedient." schreit er mir zu. Ich schüttle allerdings nur mit dem Kopf, schnappe mir seine Hand und ziehe ihn hinter mir her zur Bar. „Was magst du trinken? Ich lade dich ein." lalle ich. Irgendwann habe ich immer eine Grenze erreicht, wo ich nicht genug Alkohol bekommen kann. Das Ausmaß dieser Handlung ist mir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bewusst.

„Denkst du nicht, du hattest schon genug für heute?" fragt Max etwas skeptisch nach. „Ne, alles gut. Also was willst du?" frage ich ihn nochmal. „Lass mal stecken. Wenn lade ich dich schon ein, Schätzchen." sagt er und ruft den Barkeeper zu uns rüber. Kurze Zeit später ist dieser auch schon bei uns und Max bestellt etwas, was das allerdings ist, kann ich nicht raushören. Dafür ist die Musik einfach viel zu laut.

Wir beide trinken unsere Getränke, welche ziemlich gut schmecken, soweit ich das noch beurteilen kann. Danach gehen wir wieder zur Tanzfläche, um weiterzutanzen. Die Zeit schwindet nur so. Mittlerweile ist es schon kurz vor eins.

Plötzlich entdecke ich Mila wieder. Kurz entschlossen laufe ich auf sie zu und umarme sie. „Na du, holen wir uns noch etwas zu trinken." lalle ich ihr entgegen, während ich sie noch immer umarme. „Klar, hab nichts dagegen. Komm mit!" Zusammen laufen wir also wieder zu unserem Stammplatz an der Bar. Aus dem Augenwinkel kann ich noch erkennen, wie Max uns folgt.

Gerade als ich ansetzen will, um den Shot zu exen, nimmt ihn mir Max aus der Hand. „Du hattest heute mehr als genug, Kleine." sagt er und stellt das kleine Glas wieder auf den Tresen. „Komm wir gehen nach Hause." fordert er mich auf. Empört sehe ich ihn an. „Das ist jetzt nicht dein Ernst?! Außerdem kann ich Mila nicht alleine hier lassen." stammle ich vor mich hin. „Ich glaube Mila ist in bester Gesellschaft." schmunzelt Max und zeigt auf eine Person, die Mila von hinten zu sein scheint. Sie haut gerade mit irgendeinen Typen ab.

Ohne noch länger zu warten, schiebt mich Max zum Ausgang des Clubs. „Na los. Auf nach Hause gehts für dich, Madame." lächelt Max. Er ist wirklich immer gut gelaunt, zumindest in meiner Gegenwart. Ganz langsam gehen wir Schritt für Schritt zu meinem Zuhause. „Und was wird passieren, wenn wir bei mir sind?" frage ich zweideutig. „Was soll denn passieren?" Max lässt sich auf mein Spiel ein. „Ich weiß nicht." schmunzle ich. Ich schaue Max direkt in die Augen, welche wunderschön im Licht der Straßenlaterne funkeln. Er hat seine Arme auf meine Taille gelegt. Meine liegen auf seiner Brust. Plötzlich reiße ich mich von ihm los und laufe ein paar Meter davon. Er reagiert schnell und rennt mir hinterher. Wir beide lachen laut vor uns her. Auf einmal hat er mich geschnappt. Max zieht mich von hinten an sich heran. Noch immer lachend drehe ich mich um.

Plötzlich passiert es ...

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt