Kapitel 41

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Am nächsten Morgen wache ich in meinem gemütlichen Bett auf. Verschlafen schaue ich auf die Uhr und erschrecke mich. Es ist schon 9:33 Uhr. Ich bin schon viel zu spät dran. Am liebsten würde ich zu Hause bleiben, aber ich will nicht, dass Alex wieder wütend auf mich ist. Ich habe ihn in letzter Zeit eh so viele Schwierigkeiten bereitet, da will ich nicht nochmal für so viel Ärger sorgen. So schnell ich kann mache ich mich fertig und stürme auch schon aus meinem Zimmer. Noch schnell ziehe ich mir meine Schuhe an und laufe los. Völlig außer Atem komme ich an der noblen Privatschule an. Mir graut es schon. Ich will da nicht rein, aber Alex meinte auch, dass wenn ich nur eine Stunde fehlen sollte, die Lehrer ihn darüber informieren werden. Hoffentlich ist das noch nicht passiert, sonst wäre alles zu spät. Immerhin habe ich bereits zwei Stunden verpasst.

Genau rechtzeitig zur dritten Stunden stehe ich im Klassenzimmer und lasse mich auf meinem Platz nieder. Kurz darauf kommt auch schon der Lehrer hinein und fängt mit dem Unterricht an. Durch den ganzen Stress am Morgen habe ich gar nicht bemerkt, dass ich noch nicht so richtig fit bin, aber ändern daran kann ich jetzt auch nichts. Ich muss einfach die Augen zu drücken und den langen Schultag ertragen.

Die nächste Pause wird mir mal wieder richtig zum Verhängnis. „Na, da ist ja schon wieder die kleine Schlampe. Und ich dachte schon, dass du dich von uns versteckst. Aber sind wir mal ganz ehrlich. Es wäre sowieso besser, wenn du einfach verschwinden würdest und man deine hässliche Fotze an der Jules Privatschule nicht mehr ertragen muss. Von deinem Anblick bekommt ja jeder noch Augenkrebs." spuckt mir Viktoria ins Gesicht. Diese Wörter sind so verletzend, aber ich muss da drüber stehen. Ich darf keine Schwäche zeigen, schon gar nicht vor den anderen. Genau das ist ihr Ziel. Mich am Boden zu sehen. Aber genau den Gefallen tue ich ihnen ganz bestimmt nicht.

Schnell entferne ich mich von Viktoria und den anderen. Ich laufe auf direktem Wege zu unserem Klassenraum, wo wir als nächstes Unterricht haben und lasse ich dort auf einem Platz nieder. Ich weiß nicht, was ich dieser Viktoria je angetan habe, damit sie so zu mir ist. Hoffentlich beruhigt sich die Situation hier in der Schule bald, denn meine Nerven liegen schon allmählich blank.

Endlich ist die Schule aus. Mein Schädel brummt und das nicht nur ein kleines bisschen. Erledigt schleppe ich mich nach Hause. Langsam hole ich die Haustürschlüssel hervor und schließe die Tür auf. Aus der Küche kommt ein aufregendes Stimmengewirr. Was ist denn bei denen los, damit sie so aufgebracht sind? Zögerlich gehe ich in die Küche. Es sind eindeutig Arian und Alex, die wild miteinander am Reden sind. Arian erblickt mich als erstes, da Alex mit dem Rücken zu mir steht. Daraufhin deutet Ari leicht mit dem Kopf in meine Richtung. Alex dreht sich blitzschnell um und sieht mich schockiert an. Was ist hier los? Mein Blick strahlt nichts als Verwirrtheit aus. „Tiana, wo warst du bloß?! Weißt du, welche Sorgen wir uns gemacht haben." Sofort zieht er mich in eine feste Umarmung. „Ich war in der Schule, wo denn sonst?" sage ich schulterzuckend. „Warum? Ich habe dich doch krank gemeldet. Schau dich doch mal an. Du bist komplett blass und siehst vollkommen erschöpft aus." meint mein Bruder besorgt zu mir. „Es tut mir leid." meine ich leise. Wieder habe ich es verbockt und nur Probleme bereitet. Warum kann ich nicht einfach normal sein? Keine Probleme verursachen. Aber das geht nicht, ich muss immer alles zerstören. „Leg dich doch auf die Couch und ruh dich etwas aus." sagt Alex und ich tue genau das, was er von mir will. Ich glaube, dass wird mir ganz gut tun. 

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt