chapter|| twenty-one*

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Was hatte ich dort Oben gesehen? Außer der bedrohlichen Dunkelheit wurde mir nicht deutlicher, was ich sagen konnte. Mich hatte ein fremdes Schiff beschossen und somit bewirkt, dass ich in sekundenschnelle an Höhe verlor. Irgendwo dazwischen musste ich wegen des schnellen Abstiegs das Bewusstsein verloren haben, doch der Rest blieb mir unerschlossen.

Entschuldigend hob ich meine Schultern, zischte im selben Moment auf, denn sie waren völlig steif vom ganzen Liegen und ein bitterer Schmerz kräuselte sich meine Wirbelsäule entlang. Mit Sicherheit prangte unter den ganzen Mullbinden nicht nur eine Vielzahl an offenen Wunden, sondern auch blaue Flecken und Prällungen.

Neben mir hörte ich wie Leia seufzte. Ihre Augen richteten sich auf die Wand vor ihr und sie spielte nervös mit ihren dünnen Fingern. Immer wieder drehte sie einen Ring hin und her, eine Methode um ihre Nervosität unter Kontrolle zu bekommen. Schonmal habe ich dies mitbekommen, aber das war in einer völlig anderen Situation wie dieser.

Heute handelte es sich um eine Flucht und der Suche nach einer neuen Basis, fernab der Kontrolle von der Ersten Ordnung. Vieles mussten wir auf Ajan Kloss zurücklassen, unter anderem private Stücke, wie beispielweise Bilder.

Mir zog sich das Herz schmerzvoll zusammen und ich spürte einen Druck in meinem Hals, der mir signalisierte, dass ich weinen wollte. Ich hatte einen Teil meiner liebsten Erinnerungen Vorort lassen müssen, weil ich so Dickköpfig gewesen war. Verdammte Erste Ordnung und ihr Gesindel, motzte ich in Gedanken und bemerkte gar nicht, wie der General mich mit ihren dunklen Augen taxierte.

,,Hast du schon einmal etwas von Machtsensitiven Menschen gehört?", stellte sie schließlich ihre Frage und beäugte dabei genaustens meine körperlichen Reaktionen. Vor meinem inneren Auge spiegelten sich uralte Namen von Büchern wider, welche ich zur damaligen Zeit bei der Ersten Ordnung gelesen haben musste.

Mir drehte sich der Magen und eine Welle von Schwindel überkam mich bei der immensen Größe an Informationen. Keuchend stemmte ich einen Arm auf der Pritsche ab, um nicht vorwärts auf den Boden zu kippen.

Es dauerte bis das laute Rauschen meines Blutes nachließ und ich mühsam den Kopf wieder heben konnte. Was auch immer das vorhin gewesen war, es beschaffte mir plötzlich eine klare Antwort. Zögerlich nickte ich. ,,Machtsensitive Menschen sind Jedi oder Sith. Man merkt an ihnen schon von Kleinauf ihre potenzielle Macht, welche in bestimmten Tempeln von Gelehrten gezügelt werden. Manchmal gelingt es ihnen, während andere sich gegen die Regeln stemmen und der dunklen Seite verfallen. Sie werden die Sith genannt, Menschen die nur Extreme kennen, aber die selbe Macht wie ein Jedi beherrschen." Völlig losgelöst von der Welt ratterte ich Wort für Wort herunter, ohne eine wirkliche Pause zwischen den Sätzen. Die Frage des Generalen hatte etwas in mir losgetreten, dass ich nicht zu beherrschen wusste.

Als ich den Augen von Leia begegnete, fiel mir ihr kleines Lächeln auf, das ihre Mundwinkel umspielte und unterbwusst verspürte ich sofort selber einen Schwall von Stolz. ,,Und nun, Elizabeth, sag mir von Beginn an, was du dort oben gesehen hast.", sprach sie ruhig in meine Richtung und es fühlte sich surreal an, als die Erinnerungen Teil für Teil in meinem Kopf auftauchten und sich nacheinander in ein fügsames Bild verwandelten. Das, was ich dort oben gesehen habe, war ein Kampfschiff gewesen und dieses Kampfschiff wurde von niemand geringeren als einen Machtsensitiven gesteuert. Kylo Ren.

Mir stockte augenblicklich der Atem, wodurch sich meine Pupillen bedrohlich verengten. ,,Was wollen Sie damit sagen, General?" Leia suchte anscheinend selber nach den richtigen Worten, jedoch brauchte sie dafür deutlich kürzer als ich. Warum war die Wahrheit nur so schockierend? ,,Er muss gespürt haben, dass du an Bord des X-Flüglers gewesen bist. Mithilfe seiner Macht hat er wohl deinen Körper beim Aufprall davon aufgehalten in tausende Stücke zu zerbrechen. Elizabeth, er hat dich vor dem bitteren Tod bewahrt. Jemand, dessen Name schon seit Jahren auf unserer Abschussliste steht." Man merkte der Prinzessin für einen Bruchteil den Schmerz in ihrer Stimme an, doch verschwand dieser genauso schnell wieder und die Worte hallten hohl in mir wider. Irgendwas stimmte an dieser ganzen Sache nicht und das gefiel mir keinesfalls.

***

,,General, steuern den äußeren Rand an. Weitere Befehle?" Ein Zittern durchlief meinen Körper, je näher ich dem Cockpit unseres Transporters kam. Hier tumelten sich hunderte von Rebellen an ihren Schiffen im Hangar oder in der Nähe des Steuerraums, hoffnungsvoll weitere Informationen zu erhaschen. Ähnlich wie ich, als ich trotz einer deutlichen Ansage der Medidroiden meinen Ruheraum verlassen und mich auf den Weg ins Herzen des Schiffes gemacht habe.

Nun lagen nur noch um die zehn Schritte vor mir, bevor ich durch die geöffnete Tür das Cockpit betrat. Vorneweg stand Leia, einen Arm auf die Rücklehne des Sitzes gelegt und beugte sich zum Piloten rüber. Auf dem anderen Sitz saß Chewbacca, seine enorme Größe übertraf selbst die besten unserer Männer und sein Talent zu fliegen war unschlagbar. Seitdem der berühmte Han Solo durch die Hand der Ersten Ordnung gestorben war, verbrachte das Fellbündel jede freie Sekunde mit den Schiffen des Widerstandes. Leichte Wehmut erfasste mich bei dem Gedanken, denn Han Solo war der beste Pilot in der weiten Galaxies gewesen und der beste Freund von Chewbacca. Er musste ihn schrecklich vermissen.

,,Commander, Kurs auf Dantooine nehmen. Dort stehen die Ruinen einer alten Rebellenbasis und mit Glück werden wir dort erstmal getrost unterkommen können. Von dort aus werden wir schließlich die nächsten Missionen besprechen." Abrupt löste ich den Blick von Chewbacca, der konzentriert auf das Datapad in den Händen des Generalen schaute und freudig grollte. Seine Stimme ging mir bis tief unter die Haut und ließ meine Nackenhaare starr aufstehen. In seinem Tonfall war deutlich zu erkennen, dass er sich freute einen alten Ort bald wieder auferstehen zu lassen.

,,Zu Befehl, General.", gab Poe knapp zurück und streckte seinen Arm mehreren Knöpfen entgegen, welche er nacheinander drückte. Anschließend packte er die Steuerung und das Schiff kippte scharf zur Seite, ehe die Sterne sich zu dünnen Linien verzogen und wir im Hyperraum landeten. ,,Kurs auf Dantooine wurde eingeleitet. Schalte Autopiloten ein. Chewbacca achte bitte weiterhin auf die Route und sollte sich etwas auffälliges auf dem Sensor tun, sag Bescheid."

Leia machte Platz für Poe und gleichzeitig blieben sie vor mir stehen, angewurzelt an Ort und Stelle. Der Commander musterte mich sorgenvoll mit seinen Augen, während Leia mir lächelnd zunickte und das Cockpit schweigend verließ. In ihrer Hand hielt sie das ausgeschaltete Datapad mit den zugehörigen Koordinaten von Dantooine. ,,Von welcher Mission hat der General da eben gesprochen?", fragte ich ungehalten und ignorierte für einen Moment die Sorge in seinen dunklen Augen. Mir ging es vielleicht nicht perfekt, aber ich fühlte mich um einiges besser und das letzte, dass mich jetzt interessierte war seine Antwort.

Poe schüttelte mit dem Kopf und kam auf mich zu. Ziemlich dicht blieb er vor mir stehen, sodass ich seinen warmen Atem spürte, der zärtlich meine errötenden Wangen streifte. Sachte umfasste er meinen Oberarm und schob mich rückwärts aus dem Cockpit. ,,Lass uns darüber in Ruhe reden, sobald wir gelandet sind. Erstmal wirst du dich nämlich weiter ausruhen.", sagte er ohne die Möglichkeit offen zu lassen Widerstand zu leisten. Murrend löste ich meinen Oberarm aus seinem Griff und marschierte beleidigt den Weg zurück zur Krankenstation. Manchmal war Poe wirklich unübertrefflich.

***

Hallo, meine gutherzige Leserschaft. Wie ihr seht hat das Buch endlich wieder ein neues Kapitel. :P *Jubel im Hintergrund*

Auf jeden Fall habe ich ein paar Fragen an euch, die ihr unbedingt beantworten solltet:

1. Wie kommt es dazu, dass Ella sich plötzlich wieder erinnern konnte?

2. Warum hat Kylo Ren ihr das Leben gerettet?

3. Um was für eine Mission könnte es sich handeln?

Und das war es dann auch schon. Möge die Macht mit euch sein! (;

I'll protect you foreverᴾᴼᴱ ᴰᴬᴹᴱᴿᴼᴺWo Geschichten leben. Entdecke jetzt