chapter|| twenty-seven

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Dröhnende Kopfschmerzen verzerrten die klare Sicht auf meine Umgebung und klagender Schwindel verhinderte, dass ich mich bewegen konnte.

Ächzend fasste ich mir an den Kopf, hielt ihn gesenkt zu einer grauen Oberfläche, vermutlich der kalte Boden des Schiffes und versuchte mit einigen gezielten Atemzügen den Schwindel wegzuatmen. Zu meinem Glück funktionierte es überraschend gut und nacheinander wandelte sich das verschwommende Bild zu meinen Füßen in eine schärfere Ausgabe dessen, wo ich mich befand.

Vor mir vernahm ich leises Flüstern, doch es schien von etwas blockiert zu sein. Vielleicht von einer Wand oder einer Tür, die sich zwischen mir und der Freiheit befand.

Sobald ich jedoch die Kraft anwandte, die ich benötigte, um den Kopf anzuheben, erkannte ich zwei Meter vor mir eine Gittertür und die eingeschränkte Sicht auf zwei weitere Personen in weißer Rüstung- Sturmtruppen, schoss es mir durch den Kopf.

Mit aller Kraft stemmte ich mich auf meinen Armen hoch und musste den Schwindel herunterschlucken, der mich sogleich wieder an den Boden ziehen wollte. ,,Still!", vernahm ich ein strenges Zischen, vermutlich verzerrt durch die bescheuerten Helme, die sie tragen mussten. Dann drehte sich der Linke von ihnen zu mir um und zwischen seinen Hände sah ich die Umrisse eines Blasters.

,,Denkt nicht einmal daran einen Schritt näher an diese Gittertür zu treten.", warnte er mich vor, augenscheinlich angewidert von dem Anblick, den er ertragen musste. Anschließend knisterte es und er sprach durch den Stimmenverzerrer hindurch, jedoch nicht zu mir, wie ich schnell bemerken musste.

,,Supreme Leader Ren wird jeden Moment erscheinen. Er sagte, wir sollen die Gefangene rauslassen, da sie ein Recht auf gewisse Freiheiten besäße.", informierte der Linke seinen Kameraden und ein ersticktes Lachen hallte in meinen Ohren nach. ,,Manchmal glaube ich daran, dass unser Anführer wirklich nur ein Kind im Kostüm eines Kindes ist.", spottete er schließlich, was mich extrem verwirrte. Sie wagten es tatsächlich über den Supreme Leader zu spotten? Dabei handelte es sich hierbei doch bloß um leblose Hüllen, kontrolliert von einer Gehirnwäsche oder irrte ich mich etwa?

Als sich vermutlich die Eingangstür zum Zellentrakt öffnete, versuchte ich mich halbwegs würdevoll aufzustellen, aber es konnte niemals glaubwürdig rüberkommen. Meine Haare waren völlig durcheinander, getrocknete Tränen klebten auf meinen Wangen und kleine Risse auf meiner Hand, verheilten nicht gerade unter den besten Umständen. Beachtete man nun meine völlig zerschlissene Kleidung- davon wollte ich gar nicht anfangen.

Schon breitete sich vor meinen Augen das Abbild von Kylo Ren in seiner alltäglichen Kutte ab. Die dunklen Locken versteckten seine tiefgründigen Augen vor mir und die breite Narbe quer über seinem Gesicht, lag in dunklen Schatten. ,,Öffnet die Zelle.", sprach er schließlich warnend. Seine Stimme brummte mit einem versteckten Unterton, als er nach hinten trat, um der Tür Platz zu machen. Daraufhin streckte er mir seine Hand entgegen und sprach im selben Tonfall, wie zuvor. ,,Folge mir. Du kannst schließlich nicht die ganze Zeit in dieser Zelle verbringen."

Ich wollte ihm weismachen, dass ich das sehr wohl könne, wenn ich nur den Mut dazu aufbringen könne, schließlich war seine Gesellschaft deutlich unheimlicher. Jedes Mal, wenn ich ihm nämlich begegnete, hatte ich das Gefühl, dass der Raum um ihn herum gefrieren würde.

,,Sei nicht so zynisch, Elizabeth. Du weißt tief in deinem Inneren genaustens, dass du mir vertrauen kannst." Und so dämlich es wohlmöglich klingen mochte, er behielt recht mit seiner Aussage. Obwohl ich ihn bis auf die Knochen verabscheute, ein kleiner Teil in mir sagte, dass er mir nichts antäte, egal was ich versuchte.

Trotzdem behielt ich mein Misstrauen bei und machte nur zögerlich, die benötigten Schritte aus der Zelle heraus, ehe ich direkt vor ihm stand und er mich mit seinen Augen musterte. Völlig unerwartet tauchte der befremdliche Druck auf meinen Schläfen auf und bevor ich überhaupt zu Wort kam, drehte Kylo Ren sich um und kehrte den Weg, den er zuvor gekommen war, zurück.

I'll protect you foreverᴾᴼᴱ ᴰᴬᴹᴱᴿᴼᴺWo Geschichten leben. Entdecke jetzt