chapter|| eleven*

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Weitere Minuten lag diese unangenehme Stille über uns, wo keiner was sagte, geschweige denn etwas tat. Unsere Augen blickten sich einfach nur gegenseitig an, während der Rest unserer Körper starr stehen blieb. So als würde uns jemand töten wollen, wenn wir uns nur einmal bewegen.

Diese Stille und noch dazu diese Bewegungslosigkeit war beinah, wie eine Qual. Dennoch fand ich nach und nach gefallen an diesen beiden Dingen, denn je länger wir uns still ansahen, desto mehr spielte mein Körper verrückt und genau das gefiel mir ein wenig. Das Kribbeln war zwar mehr als unbekannt, trotzdem gefiel es mir einigermaßen. Allein schon der Gedanke daran, dass dieses Kribbeln durch Poe ausgelöst wurde, ließ mich wortwörtlich dahin schmelzen. Eigentlich hätte ich mich in jedem Moment für diese Gedanken selber Ohrfeigen können, aber ich konnte einfach nicht.

Es war so, als würde Poe die Kontrolle über meinen Körper haben. Als könnte nur er steuern, wie sich mein Körper bewegt und was dieser tat.

Unter dem Wasser ballten sich meine Hände mehrmals zu Fäusten, wahrscheinlich nur um mich aus meinen Gedanken zu holen. Eine Art Vorwarnung, vor den Dingen, die vielleicht noch passieren könnten. Während wir noch immer keinen einzigen Augenblick den Augenkontakt zueinander unterbrachen, wurde die Sehnsucht nach dem Unbekannten immer größer und ich musste es mir tunlichst verkneifen auf meine Unterlippe zu beißen.

Mein Kopf war schon lange nicht mehr bei der Sache, dieser hatte sich in die Nähe zu Poe vollkommen verfangen, was mich unterbewusst aufregte. Mehrmals sprach meine innere Stimme zu mir. Motzte mich an und warf mir alle möglichen Dinge vor, damit ich endlich in die Realität zurückkam. Da war es aber schon längst zu spät, denn aus dieser Situation würden Poe, wie auch ich nicht mehr so schnell herauskommen.

Noch weitere Momente vergingen, wo wir uns still ansahen. Den Geräuschen unserer regelmäßigen Atemzüge lauschten und gleichzeitig auch dem leisen Rauschen des Wassers, was sich in alle unterschiedlichen Richtungen des Windes bewegte, wenn dieser über die glatte Oberfläche strich.

Die unerwartete Berührung von Poe jagte mit einen wohligen Schauer über den Rücken, wobei sich das Kribbeln weiter in meinem ganzen Körper ausbreitete. Jede einzelne Faser dieses übernahm und mir dazu noch eine Gänsehaut verpasste, die kaum zu übersehen war.

Was machte dieser Mann nur mit mir? Ich wusste es nicht und doch sehnte sich tief in mir drin, ein Gefühl nach ihm. Dieses Gefühl drohte mich jede Sekunde zu überrumpeln, meinen Körper zu übernehmen und mich Dinge machen zu lassen, die ich gar nicht machen wollte.

Der raue Finger von Poe, strich federleicht über meine Unterlippe, weshalb ich fast schon wie automatisch meinen Mund einen Spaltbreit öffnete. Das Wasser auf seiner Hand befeuchtete meine Lippen ein wenig mehr, während sich zu den ganzen unterschiedlichen Gefühlen ein neues dazu mischte. Ein leichtes Ziehen in meinem Unterleib und das lodern einer Flamme, die schon seit langer Zeit nicht mehr entfacht wurde.

Noch immer war ich in Gedanken, kam nicht zurück in die Realität um zu unterbrechen, was sich hier gerade am anbahnen war. Niemand durfte uns hier so sehen, das wäre höchstwahrscheinlich unser Todesurteil, wie man es bei der Ersten Ordnung sagen würde oder auch besser bekannt als die Exekution, die jedes Mal durchführt wurde, wenn auch nur einer der niedrigen Offiziere einen Fehler machte.

Die Erste Ordnung war streng, was diese Sachen betraf. Nur bei einem kleinen Fehler, der dem Supreme Leader oder einer der hochrangigen Generäle ins Auge sprang, wurde man direkt zur Exekution weitergeschickt. Meistens kamen mehrere Stormtrooper, die einen nicht gerade auf die sanfteste Art zum Hangar brachten oder man wurde direkt vor Ort erschossen. Das war aber eher selten der Fall, da sich die meisten dafür zu fein waren, um dabei zuzugucken.

I'll protect you foreverᴾᴼᴱ ᴰᴬᴹᴱᴿᴼᴺWo Geschichten leben. Entdecke jetzt