chapter|| two*

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Das Prachtstück, welches wenige Meter vor uns stand war wirklich schön. Die Lackierungen leuchteten förmlich unter dem starken Licht der Sonne und ich hätte schwören können, dass die Reflexion der Farben einen beinah hypnotisierten, zumindest kam mir das in diesem Augenblick so vor.

Meine Gedanken waren in reines Chaos gestürzt, als wir auf dem Landeplatz angekommen waren. Zwanghaft versuchte ich diese wieder zu ordnen, damit ich einmal klar denken konnte. Doch jeder Versuch meine Gedanken in ein Reines zu bringen scheiterte und ich musste mit aller Kraft ein verzweifeltes Seufzen unterdrücken, was sich langsam in meiner Kehle aufgebaut hatte.

Die jahrelange Ausbildung zur Pilotin des Widerstandes hatte sich wirklich bezahlt gemacht, denn endlich würde ich meinen eigenen X-Wing bekommen. Einen der für mich einfach nur die reinste Schönheit beschrieb.

Neben dem Chaos, was noch immer in meinem Kopf tobte, mischte sich Freude dazu und ich hätte am liebsten lauthals los gequiekt, doch ich hielt mich zurück. Schlag auf Schlag holten mich meine Gefühle ein, die mich nach und nach einlullten und meinen Kopf dazu brachten, sich in Watte zu verwandeln.

Wie in Trance beobachtete ich weiterhin den X-Wing, während Poe immer noch still neben mir stand und anscheinend ziemlich belustigt über meine Reaktion war. Gut, ich musste zugeben, dass es höchstwahrscheinlich sehr lustig aussah, wie ich einfach nur dort stand und ungläubig zu dem Stück Metal sah. Trotzdem könnte der Commander mal was sagen, denn meine Gefühle nahmen mir beinah die Luft zum Atmen, so erstaunt war ich, dass der General mir solch einen besorgt hatte.

Langsam löste ich den Blick und musste schmerzlich feststellen, dass es nicht die beste Idee war, die ganze Zeit auf das schimmernde Metal zu sehen.

Meine Augen wiesen ein leichtes Brennen auf, wodurch ich die aufsteigenden Tränen weg blinzeln musste, die mich daraufhin heimsuchten. Sie versuchten durch diese Aktion zwar nur meine Augen wieder zu befeuchten, die sich wegen des starken Lichts beinah wie ausgetrocknet anfühlten, dennoch waren sie störend. Dazu suchte ich einen anderen Punkt, den ich statt des X-Wings fixieren konnte, was mir anfangs aber nicht gelangte. Zu sehr raubte mir das große Stück Metal den Atem und brachte meinen Kopf dazu sich weiterhin wie Watte anzufühlen.

Schlussendlich blieb mein Blick bei dem größeren Mann stehen, der genauso wie ich zuvor seitlich auf den X-Wing schaute. Erst als ich ihn anfangen wollte ihn tiefgründiger zu mustern, fixierten seine dunklen Augen und sahen mich prüfend an.

Jetzt erst bemerkte ich, dass Poe ein ziemlich belustigtes Grinsen auf seinen Lippen trug, welches augenscheinlich mir gewidmet war und nur dazu beitragen sollte, damit ich mich noch mehr schämte.

"Ich möchte doch schwer hoffen, dass er dir gefällt, sonst hat sich der General ja umsonst die Mühe gemacht."

Anfangs wusste ich nicht, was ich auf diese Worte erwidern sollte. Mein Kopf war dafür viel zu viel von den ganzen Gefühlen eingenommen, die wie ein starker Sturm durch meine Adern schossen. Hatte der General sich wirklich nur für mich diese Mühe gemacht? Ich konnte seinen Worten keinerlei Vertrauen schenken, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit gab sich General Organa bei jedem neuem Rekrut diese Mühe.

"Ich werde dein Schweigen auch als Antwort zählen, lass es dir gesagt sein.", neckte er mich urplötzlich, was sein Grinsen dazu veranlasste breiter zu werden.

Ich presste meine Augen auf seine Worte ein wenig zusammen und musterte mein Gegenüber für einen Moment. Meine Pupillen hatten sich dabei zu Schlitzen verwandelt und man könnte meinen, dass sich bei mir gerade die Wut im Anmarsch war. Doch so sehr ich es gehofft hatte, dass es der Fall war, so verwundert war ich, dass ich keinerlei Wut verspürte. Ganz im Gegenteil, eher verspürte ich noch mehr Freude als zuvor, was mich mächtig verwirrte.

I'll protect you foreverᴾᴼᴱ ᴰᴬᴹᴱᴿᴼᴺWo Geschichten leben. Entdecke jetzt