chapter|| thirty-two*

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Der Kampf hatte begonnen. Mittlerweile erreichten uns fast stündlich Informationen aus der gesamten Galaxie, dass die Erste Ordnung sich einen Weg tiefer in den Hauptkern bearbeitete. Dadurch wurde natürlich auch der Trubel innerhalb des Widerstands größer. Truppen besprachen ihr zukünftiges Vorgehen und Andere organisierten ihre Gerätschaften und Werkzeuge.

Spätestens nach der Schilderung seitens Ben gegenüber dem Generalen stand fest, dass sich eine Schlacht ausdehnte in den wir uns geradewegs hineinschmissen. Apropos Ben, seit einer längeren Zeit schon war er zwischen den Abzweigungen der Hütten verschwunden, in denen die schlichte Konstruktion von Leia stand. Sie hatte ihren Sohn direkt zur Seite genommen, nachdem sie verkündete, wie es fortwährend weiterging.

,,Worüber denkst du nach?", begrüßte mich eine vertraute Stimme und im selben Moment spürte ich den kitzelnden Atem an meiner Kopfhaut, als er mir einen Kuss gab und sich seufzend neben mich setzte. Unwillkürlich rutschte ich näher an ihn und legte meinen müden Kopf vor Erschöpfung auf seine Schulter- ständig wissend einen brennenden Blick auf mir zu haben. Schweigend legte ich meine Hand in seine, welche schlaff über seinem Oberschenkel baumelte und schmiegte mich zur Antwort nur noch enger an ihn. Ihm entfuhr ein verständnisvolles Brummen, ehe er seinen Kopf ebenfalls an meinen lehnte.

,,Du denkst über Ben nach, nicht wahr? Sei versichert, dass Leia ihm nichts tun wird, schließlich ist er nach all dem-", Poe machte eine theatralische Pause, wie um auf unsere Umgebung anzuspielen, ,,- immer noch ihr Sohn und sie wird ihn in all den Zeiten vermisst haben. Vor allem nachdem Han Solo gestorben ist." Wissend nickte ich, darauf bedacht dieses Gefühl von Trauer in meinem Unterbewusstsein nicht zu sehr an mich heranzulassen.

,,Hör auf ständig darüber nachzudenken, was zwischen den Beiden passieren könnte.", mischte sich nun eine neue Stimme ins Gespräch ein. Mich durchlief ein ungeheures Gefühl von Ekel, sobald ich den Kopf leicht hob und die Umrisse erkannte, zu denen die Stimme gehörte. Goldiges Haar umrahmte das staubverschmierte Gesicht, während er die langen Füße in Richtung des gelöschten Feuers ausbreitete und in die Asche starrte. ,,James, man hat lange nichts mehr von dir gehört.", spottete Poe in einem überheblichen Ton und ich spürte wie sich seine Hand in meinem Griff verkrampfte. Von dem, was zwischen James und mir damals vorgfallen war, hatte ich Poe nie erzählt und doch verspürte ich eine leise Ahnung, dass er genau wusste, was James damals in meiner Hütte getan hat.

Statt zu antworten beobachtete ich auf der Seite seines Gesichts, wie sich ein Schmunzeln über seine Lippen breit machte, bevor er sich demonstrativ langsam die losen Strähnen aus dem Gesicht schob. ,,Nun, Dameron. Es gibt so einiges, was du als Commander einer Fliegerstaffel nicht mitbekommen haben wirst. Insbesondere, da der Schwerpunkt deiner Aufmerksamkeit in den letzten Wochen eher auf Ihr lag, als auf die wichtigen Dinge." Poe schnaubte verächtlich, angesichts der defensiven Beleidigung. ,,Mach mich dir nicht zum Feind, James. Wir wissen Beide, wer bei einem Gespräch mit dem Generalen den Kürzeren zieht.", erwiderte er schließlich gereizt, deutlich zeigend, dass er auf die Provokation des anderen Piloten angesprungen war.

Dieser jedoch zuckte bloß gleichgültig mit den Schultern und drehte seinen Kopf so, dass er den Blick mit seinen blauen Augen direkt auf mich richten konnte. Wie vom Blitz geschlagen richtete ich meine Schultern auf und rutschte ein Stück zur Seite. Meine Hand weiterhin in der von Poe verkeilt, der insgeheim versuchte mich mit unterschiedlichem Druck und kreisenden Bewegungen zu beruhigen. Leider ging dies in die falsche Richtung los und mein Brustkorb begann sich unangenehm zu spannen.

,,Wer hätte gedacht, dass er sich tatsächlich traut den Mund aufzumachen, wobei er doch mehrmals beteuerte, dass er eine gute Seele sei." Überrascht fixierte ich die schlanke Gestalt hinter James. Der Körper war in einfache Kleidung gesteckt- eine braune lockere Hose, mit der passenden Halterung für einen Blaster und ein strammes T-Shirt, dass sich um den dürren Oberkörper spannte und doch bemerkte man die Zeichnung von Muskeln, welche sich bei jeder Bewegung anspannten.

Mir wurde unangenehm bewusst, dass meine Augen einen Moment zu lange auf den Anblick starrten, als ich den Hauch eines zufriedenen Lächelns auf den schmalen Lippen von Armitage entdeckte. Anscheinend war dies nur mir gewidmet, denn die anderen Beiden schienen davon nichts zur Kenntnis zu nehmen.

James verzog raubtierhaft seinen Mund, nachdem er Armitage missbiligend gemustert und sich anschließend zurück zur Asche gewandt hatte. Anscheinend konnte der Mann es nicht haben, wenn man ihn auf eine solche Art aufzog. Trotz der Tatsache, dass er es vor einigen Momenten ebenso bei Poe tat.

Zufrieden mit sich nahm Armitage gegenüber von Poe und Mir und links von James platz. Sein durchdringender Blick suchte den meinen, dem ich jedoch gekonnt auswich, sobald der Commander erneut das Wort hob. ,,Armitage, ich konnte Ihnen noch nicht dafür Danken, dass sie sich für die gute Sache eingesetzt haben." Kurz stockte meine Atmung und ich warf einen verwirrten Ausdruck in die Richtung des Sprechers.

Man möge meinen, dass man als Freundin des Commanders einiges mitbekam, doch offensichtlich war dies nicht der Fall. Plötzlich schossen mir die Bilder von Rey und Armitage in vertrauter Zweisamkeit durch den Kopf und der Schalter in mir klickte. Armitage war der anonyme Spion von dem alle redeten. Jetzt verstand ich seine Gelassenheit, als wir gefunden und gerettet wurden.

Bescheiden neigte Armitage den Kopf und der Schein eines Lächelns trat auf seine rosigen Lippen, die angesichts seiner blassen Hautfarbe völlig herausstachen. ,,Hören Sie auf sich zu bedanken. Rey hatte bereits deutlich genug gemacht, wieviel der Widerstand mir verdankte." Schwache Röte trat auf seine Wangen und ich kam nicht drumherum mir vorzustellen, wie privat die Beiden miteinander geworden sein mussten. Hitze erklomm mein Gesicht und das ungute der Gefühl der Eifersucht brodelte in mir, obwohl ich es auf keinen Fall  verspüren durfte.

Zum Glück reagierte Poe nicht auf meine Reaktion, sondern lachte stattdessen heiter. ,,Glauben Sie mir. Bei Ihren Worten kann ich mir sehr gut vorstellen, wie anhänglich Rey gewesen sein musste." Gespannt beobachtete ich, wie die Farbe in seinem Gesicht Tiefe annahm und James ihn von der Seite anfunkelte. ,,Nicht nachdem sie Finn über den Weg gelaufen ist. Sie scheinen ein sehr gutes Team abzugeben." Gekonnt lenkte Hux das Gesprächsthema ab und fuhr sich betont über seine Stirn, als er mir einen kurzen Seitenblick zuwarf. Natürlich bemerkte James dies und drehte den Kopf sogleich herum. Seine blonden Haarsträhnen wippten im Takt der Bewegung.

Unsicher verkrampfte sich meine erhobene Schulter und wie vom Blitz getroffen, nahm ich meine Hand an mich zurück und drehte den Kopf suchend herum. ,,Was ist los?", fragte Poe als Erster, ehe ich ihn mit meinem Blick fixierte und bemerkte, das alle Blicke auf mir lagen.

Fast hysterisch gluckste ich und deutete mit dem Finger auf die Verzweigungen der Wege. ,,Mir fällt gerade ein, dass mich Leia vor der Besprechung gebeten hat nochmal zu ihr zu kommen. Am besten erledige ich das sofort, damit ich ihr keine kostbare Zeit mit ihrem Sohn stehle." Bevor jemand es schaffte zu widersprechen, war ich bereits ein gutes Stück von der kalten Feuerstelle weggelaufen.

Bei einer Abzweigung hielt ich kurz inne und verschnaufte. Meine Hände auf den Oberschenkel gestützt beugte ich mich vorn über. Das wurde mir alles Zuviel. Mein Herz musste sich langsam entscheiden wen es wollte. Poe, mit seiner aufgeschlossenen und spaßhaften Art oder den distanzierten und strategischen Armitage, der dich seit der Flucht förmlich mit seinen Blicken verschlang, flüsterte meine eigene Stimme in Mir.

Entnervt stöhnte ich auf und raufte mir meine braunen Haare, welche ausnahmsweise Mal in keinen Zopf gesteckt waren, sondern in einer ausgeschmückten Frisur auf meine Schultern fielen. ,,Ella, ist alles in Ordnung?" Erschrocken fuhr ich hoch und begegnete den himmlischen Augen eines Mannes, in dessen Ausdruck eine tiefe Sehnsucht lag, die den Funken des Vergangenen in mir entflammte.

***

Woho, da wird das nächste Kapitel wohl sehr spannend. An was Ella sich wohl erinnert, wenn sie in die blauen Augen von Armitage blickt? Wir werden es sicherlich bald erfahren. (;

Und wie fandet ihr das Zusammentreffen aller drei Jungen, die ein Auge auf Ella geworfen haben und das wegen der unterschiedlichsten Gründe?

Was denkt ihr, weshalb Hux bei der Erwähnung von Rey Rot geworden ist?

Das war es auch schon. Möge die Macht mit euch sein!

I'll protect you foreverᴾᴼᴱ ᴰᴬᴹᴱᴿᴼᴺWo Geschichten leben. Entdecke jetzt