Schlaflos!

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„Ich muss los", vernahm Charlie Patryks ruhige Stimme, sah auf und erblickte ihn, wie er in einer anmutigen fließenden Bewegung in sein Jackett schlüpfte, um seinen Hals eine akkurat gebundene ebenfalls schwarze Krawatte, an seinen Füßen teuer wirkende schwarze Lederschuhe. Da war sie wieder, diese außergewöhnliche Präsenz. Charlie schluckte, ihr Körper noch immer erfüllt von dieser unbändigen Erregung, der nasse Stoff ihres Slips kühlend auf ihrer aufgeheizten Mitte, ihr Verstand bei seinem Anblick beinahe vernebelt. Sie wollte ihn, wollte, dass er sie packte, sie quälte, sie hemmungslos nahm.
„Ich bin im Notfall jederzeit erreichbar. Meine Nummer hast du", erklärte er sachlich, bevor er sie von oben herab musterte, in seinen Augen dieses lüsterne Funkeln: „Wie gerne ich jetzt mit dir spielen würde…", raunte er verführerisch, taxierte sie und pirschte sich an das Sofa heran, auf welchem sie sich niedergelassen hatte, als Patryk sich um Filip gekümmert hatte. „...hören würde, wie du meinen Namen schreist, mich verzweifelt anbettelst...", wich sein Raunen einem lockenden Knurren, bevor er seine Hand in ihre Haare schob und ihren Kopf mit einem festen Ruck zurückriss. Charlie stöhnte überrascht auf, krallte sich regelrecht in den feinen Stoff unter ihren Händen, suchte Halt, um nicht plötzlich von dieser unerwarteten Welle der Lust mitgerissen zu werden. Heilige Scheiße!
„Ich will dich schmecken, ich will dich spüren...". Wie in einem Bann hielt sie inne, lauschte seinen Worten, spürte seinen heißen Atem an ihrem Ohr, den unnachgiebigen Griff seiner Hand in ihrem Haar: „Tu es", forderte sie instinktiv, wobei ihr Ton eher einem leisen Wimmern glich. „Was soll ich tun?", stichelte er provokant, auf seinen Lippen ein unüberhörbares diabolisches Grinsen, während er den Griff in ihrem welligen Haar weiter verfestigte, den Schmerzreiz gezielt intensivierte, sodass er ohne Umwege ihr Ziel zwischen ihren Beinen fand. „Sag es mir!", setzte er bestimmt nach, seine Stimme leise, ein Hauch, welcher ihre Haut mit einer beinahe unerträglichen Gänsehaut bedeckte, und dennoch so klar, dass ein Widerspruch erst gar nicht in Frage kam. Charlie zögerte einen Augenblick, atmete tief ein: „Fick mich, Patryk".
Entgegen ihrer Erwartung blieb Patryk still, kostete die Spannung aus, welche er mit seiner Art, seiner Präsenz, nahezu provozierte.
„Geduld mein Mädchen", flüsterte er rau und hauchte einen Kuss auf ihre überempfindliche Haut. Eine winzige, hauchzarte Berührung, welche ihr einen regelrechten Stromstoß versetzte, sie vollkommen unkontrolliert aufstöhnen ließ, bevor er abrupt von ihr abließ und verschwand. Was zur Hölle?!

In grauer kurzer Schlafshorts und lachsfarbenem Top saß Charlie auf dem gemütlichen Sofa, eine dünne Decke wärmend um ihre kühlen Beine geschlungen, während sie mit müden Augen auf den Fernseher blickte, versuchte der leichten Komödie zu folgen und sich dabei immer tiefer in die weichen Kissen sinken ließ.
„Papa" vernahm sie überraschend eine leise Kinderstimme nur wenige Meter entfernt, welche sie erschrocken zusammenzucken ließ. Irritiert sah sie auf und erblickte Filip am anderes Ende des Wohnzimmers, in seiner Hand ein kleiner grauer Kuschelesel, seine Augen müde und gerötet. Schniefend rieb er sich mit dem Handrücken durchs Gesicht: „Papa", wiederholte er leise und sah sich suchend um. „Hey, kleiner Mann", ergriff Charlie mit ruhiger Stimme das Wort, schob die Decke von ihren Beinen und trat auf den kleinen Jungen zu. „Papa ist auf der Arbeit....soll ich dich wieder ins Bett bringen?" „Papas Bett", nuschelte er kaum verständlich und deutete auf eines der Zimmer im Flur. „Magst du mit im Gästebett schlafen?", hakte Charlie weiter nach, worauf der Junge vehement den Kopf schüttelte. Er wusste genau was er wollte. Charlie atmete tief durch und warf einen Blick auf dir Uhr - grade einmal 23:04 Uhr.

„...und du legst dich da hin", erklärte Filip selbstverständlich, als er in das mit dunkelgrauer Baumwollbettwäsche bezogene Bett kletterte und neben sich auf die Matratze deutete. Entgegen der anderen Räume erschien der Boden in Patryks Zimmer in einem dunkleren Braun, perfekt abgestimmt auf die beinahe antik wirkenden Kommoden, dazu im vollkommenen Kontrast das moderne große Bett mit anthrazitfarbenen Metallelementen inmitten des Raumes und die perfekt hierzu arrangierten Leuchten an Wand und Decke. Wow!

DarkSide - Femme FataleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt