Gewinner oder Verlierer?

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„So, und wir zwei unterhalten uns jetzt", knurrte Patryk gefährlich, während er Charlie von oben herab musterte. Sie schluckte. Dieser Blick!
„Du glaubst also, dass du mich an der Nase herumführen kannst, Kleines", fuhr er mit unendlich kühler Miene fort, der Ausdruck seiner Augen kalt, distanziert und dennoch erfüllt von einem unbändigen Feuer. Charlie atmete ein, bemüht ihren unregelmäßigen Atem unter Kontrolle zu bringen: „Die Welt dreht sich nicht nur um..." „Ruhe!", schnitt Patryk ihr messerscharf das Wort ab, bedachte sie mit einem abfälligen Blick, schritt an ihr vorbei und zog ein schwarzes Seil hervor. Mit aufgerissenen Augen sah sie ihn an, während sich ihre pulsierende, durchnässte Mitte beinahe schmerzlich zusammenzog. Sorgfältig öffnete er das Seil, trat neben sie und ergriff bestimmt ihr Handgelenk, welches er ohne auch nur den Bruchteil einer Sekunde zu zögern, mit dem Seil umwickelte. Aufmerksam, beinahe hypnotisierend sah er sie an, umgriff das zweite Handgelenk und legte auch hier das Seil lediglich locker an ihre Haut. „Ich weiß, warum du hier bist. Du wolltest mich provozieren, mich ärgern, mit mir spielen....", erklärte er sachlich, hielt einen Augenblick inne, bis er mit einem festen Ruck an einem Ende des Seiles zog, ihre Handgelenke wie von selbst miteinander verband, ihnen jeglichen Spielraum nahm. Was?! Routiniert widmete Patryk sich weiter dem Seil, schien förmlich damit zu jonglieren, wobei sie jedoch keinerlei Veränderung spürte.
Irritiert beobachtete sie den Mann über ihr, wie er sich langsam aufrichtete, sie erneut von oben herab taxierte, locker in seiner Hand liegend das Ende des Seiles, auf seinen Lippen ein süffisantes Grinsen. „Ich habe dich bereits gewarnt! Spiele niemals mit dem Teufel", knurrte er und riss erneut an dem Seil, was ihre Arme schlagartig weiter über ihren Kopf zerrte, ihr unwillkürlich einen spitzen Schrei entlockte. Grinsend erhöhte er den Zug auf ihre Handgelenke, bis er sie letztlich geschickt fixierte, das Seil an einem Eisenring an der Seite des Bettes festzurrte. Langsam beugte er sich zu ihr hinunter, seine Lippen dicht an ihrem Ohr, ihr Körper zitternd vor Anspannung, ihre Haut bedeckt von einer beinahe schmerzhaften Gänsehaut: „Du bettelst regelrecht nach einer Strafe...und weißt du was....du bekommst sie: Niemand hier wird dich heute erlösen - Kein O-R-G-A-S-M-U-S-", flüsterte er heiser, wiederholte damit seine Anweisung an Viper, während er seine Lippen hauchzart über ihre Wangen streifen, sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren ließ. „...Und nun muss ich leider los. Ich habe noch eine Session" raunte er, hauchte ihr einen sehnsüchtigen, unglaublich prickelnden Kuss auf die spröden Lippen. Ein Kuss, welcher ihr den Atem raubte, ihre Adern mit einer schier unerträglichen Hitze durchflutete, einer Erregung, die sie niederzuschmettern drohte, sie verzweifelt Wimmern ließ. Nein!? Nein?! Das tat er nicht, das zog er nicht durch. Doch da war es wieder, dieses diabolische Grinsen. Langsam ging er einen Schritt zurück, wandte sich von ihr ab und trat selbstsicher auf die Tür zu. „Nein...Patryk....Nein....Bitte", flehte Charlie instinktiv, wobei ihre Stimme kläglich versagte. Fuck! Das konnte er nicht tun. Er konnte sie doch nicht einfach so zurücklassen, sie einfach so liegen lassen. Charlie zog scharf die Luft ein, zögerte, bis sie mit rauer, unerwartet sicherer Stimme das Wort ergriff: „Ich tue alles, was Ihr wollt, Herr". Schlagartig hielt Patryk inne, erstarrte in seiner Bewegung, bevor er sich ihr zuwandte, sie unvermittelt ansah, in seinem Blick pure Verwunderung. Damit hatte er offensichtlich nicht gerechnet.
Für einen Augenblick zögerte er, betrachtete sie aufmerksam, bis seine Mundwinkel zaghaft zu zucken begannen, seine Augen mit einem undefinierbaren Ausdruck darin aufblitzenden.
Schweigend, anmutig, trat er auf sie zu, löste den Knoten des Seils und befreite sie innerhalb nur weniger Augenblicke.
Behutsam fuhr er mit seiner angenehm warmen Hand über ihre Wange, bevor er sich langsam ihren Lippen näherte, sie zärtlich mit seinen berührte: „Geh nach Hause, meine Kleine".

DarkSide - Femme FataleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt