Widerspruch in sich!

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Patryk: Windgasse 11 – Filip geht gegen 19:30 Uhr ins Bett. Könntest du gegen 19 Uhr da sein? Gästezimmer ist hergerichtet. Ich schulde dir etwas!  

Charlie: Einen Arbeitsdienst am Samstag! 

Patryk: Ich schulde DIR etwas, nicht dem Kindergarten…

Charlie schmunzelte, sperrte das Display ihres Handys und blickte auf das am Rande der Stadt gelegene hochmoderne Gebäude vor ihr. Eine raffinierte Kombination aus hellem Stein und beindruckenden Glaselementen. Geld schien im Leben dieses Mannes wohl tatsächlich keine Rolle zu spielen. Sie atmete tief durch, füllte ihre Lungen mit der angenehm abgekühlten Abendluft, trat auf die dunkle Eingangstür zu und betätigte die Klingel. 

„Ich gehe“, vernahm sie eine freudige Kinderstimme, dicht gefolgt von einem leisen Poltern, bevor sich die Tür vor ihr schwungvoll öffnete. Vor ihr Filip in einer bunten Boxershorts und einem weißen Unterhemd, in seiner Hand eine gemusterte Schlafanzugshose: „Charlie“, entfuhr es dem kleinen Jungen freudig und deutete mit einem breiten Lächeln ins Haus. „Hallo Filip“, erwiderte sie amüsiert. „… viel hast du aber nicht an“, fuhr sie schmunzelnd fort und trat in den weitläufigen Flur mit hellbraunem Echtholzparkett. Lachend zuckte Filip mit den Schultern: „Papa hat noch weniger an“. „Ach“, entfuhr es Charlie überrascht und hob eine Augenbraue, während allein die Vorstellung daran ihren Körper mit einer wohligen Wärme durchflutete, ihre Nackenhaare binnen Sekunden aufrichtete. 

„Kleiner Schwätzer“, drang eine raue Stimme an ihr Ohr, was sie beinahe ertappt zusammenzucken ließ. Nur wenige Meter entfernt stand Patryk, lediglich eine schwarze geöffnete Stoffhose locker auf den Hüften, in seiner Hand ein dunkelgraues Frottierhandtuch. Bemüht unauffällig ließ sie ihren Blick über seinen Körper schweifen, seinen definierten, glatten, zart gebräunten Oberkörper, seine hervorblitzenden hautengen schwarzen Boxershorts, seine nassen samtigen Haare wirr, auf seinen Lippen ein unbeschreiblich verführerisches, wissendes Grinsen. Sie schluckte, ihre Atmung unerwartet unruhig, ihr Puls beschleunigt. –Halt-, rief sie sich zur Ordnung, riss ihren Blick entgegen jeglichem Drang ihres Körpers von ihm los und fokussierte bewusst den kleinen Jungen neben sich, welcher sie neugierig begutachtete. „Ich danke dir“, ergriff Patryk ruhig das Wort, bevor er langsam auf sie zutrat. Charlie grinste verschmitzt: „Wie hätte ich vor ihm nein sagen können?“, konterte sie keck, schielte beiläufig zu Filip und ging neben auf die Knie: „Was hältst du davon. Du ziehst dir deinen Schlafanzug an und dann zeigst du mir dein Zimmer.“, schlug sie vor, was Filip eifrig nicken ließ.

„Und Zähne putzen, Filip“, warf Patryk ihm nach, als er bereits im hinteren Teil des Flurs verschwand, in welchem Charlie das Badezimmer vermutete. „Komm, ich zeige dir das Gästezimmer“, bemerkte Patryk aufmerksam, trat neben sie, zog ihr selbstverständlich ihre Tasche mit den nötigsten Utensilien für die Nacht von der Schulter und setzte sich in Bewegung. Gebannt sah Charlie ihm nach, biss sich zaghaft auf die Unterlippe, während ihr sein angenehmer Duft in die Nase stieg. Fuck! „Möchtest du dir nicht lieber erst etwas anziehen?“, warf sie leise ein, ohne weiter über ihre Bemerkung nachgedacht zu haben. Abrupt hielt er inne, wandte sich ihr unerwartet zu, sodass sie beinahe in ihn hineinlief, sein Blick amüsiert, auf seinen Lippen dieses diabolische Grinsen: „Mache ich dich etwa nervös, Kleines?“. „Nein“, antwortete sie intuitiv, spürte jedoch, wie ihr das Herz bis zum Hals schlug, ihre Mitte sehnsüchtig zu pulsieren begann und ihren Slip von Sekunde zu Sekunde feuchter werden ließ. Patryk schmunzelte triumphierend: „Gut“, zwinkerte er, ließ seinen Blick offenkundig über ihren Körper schweifen und setzte seinen Weg unbeirrt fort. 

In einem großen hellen, geschmackvoll eingerichteten Zimmer kam Patryk zum Stehen und ließ ihre Tasche auf das mittig im Raum platzierte, mit hellrauer Bettwäsche bezogene, Bett sinken. Wie im Eingangsbereich des Hauses war auch in diesem Zimmer der Boden mit einem hellen Echtholzparkett ausgelegt, die Wände dezent Weiß gehalten, während eine Seite des Zimmers von einer riesigen bodentiefen Fensterfront mit Blick auf eine wunderschöne, in die Abendsonne getauchte Terrasse geziert wurde. Wow! „Handtücher liegen im Badezimmer bereit. Filip weiß Bescheid.“ Mit erhobener Braue sah Charlie ihr Gegenüber an, verspürte dabei den unbändigen Drang ihre staubtrockenen Lippen zu befeuchteten. Bewusst ruhig, beinahe sinnlich, ließ sie ihre Zungenspitze über die dünne raue Haut ihrer Lippen gleiten, was Patryk unerwartet schlucken ließ, sein Blick fest auf ihr Gesicht gerichtet, in seinen Augen dieses undefinierbare, fesselnde Funkeln. „Wie lange…also wann kommst du wieder?“, brach Charlie bewusst die Stille, hoffte so diese sich immer weiter aufbauende sexuelle Spannung zwischen ihnen zu unterbrechen, sich seiner unbeschreiblichen Aura zu entziehen. Patryk räusperte sich, löste seinen Blick von ihr und ließ eine Hand andächtig durch seine feuchten Haare gleiten: „Ich denke 05:30 Uhr“, erwiderte er knapp, seine Stimme heiser, unfassbar rau, als wären es nicht die Worte, die er eigentlich über seine Lippen hatte bringen wollen. Zögerlich klemmte Charlie die Lippe zwischen ihre Zähne, spürte den zarten angenehmen Schmerz, welcher sein Ziel sogleich in ihrer wild pulsierenden Mitte fand, bis sie wie von einem Magnet angezogen, einen Schritt auf Patryk zutrat, ihre Hand hob und hauchzart über seine Brust fuhr, seine Bauchmuskeln, welche sich nun sichtbar unter ihren Fingern abzeichneten, zaghaft zu zucken begannen. Mit verstohlenem Blick schielte sie auf seine geöffnete Hose, seine enge Boxershorts, welche seine Erektion nicht mehr nur erahnen ließ. Shit! „Was hast du…“, begann Charlie verführerisch, schob ihren Finger bewusst über den breiten Bund seiner Boxershorts. „Fertig“, riss Filips Stimme sie schlagartig aus ihrer Trance. Ertappt zog sie ihre Finger zurück, sah auf und erblickte den kleinen Jungen lächelnd im Türrahmen, sein Blick fragend, fast schon irritiert. „Dann zeig mir mal dein Zimmer“, ergriff Charlie bemüht beiläufig das Wort, warf Patryk einen winzigen letzten Blick zu und folgte seinem Sohn, welcher begeistert vorauseilte. Verdammt! 

DarkSide - Femme FataleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt