Was?!

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Charlies Atmung beschleunigte sich, ihr Puls rasend, ihr Körper vollends angespannt, während Patryk sie regelrecht umkreiste, sie, wie ein Raubtier seine Beute, einkesselte, ungewiss, wann er zuschlagen würde. „Wusstest du, dass man einen Menschen allein mit Worten in den Wahnsinn treiben kann?“, raunte er leise, seine Lippen dicht an ihrem Ohr, wobei sie die Wärme seines Körpers dicht an ihrem Rücken spürte. Und dennoch berührte er sie nicht, hielt konsequent einen gewissen Abstand zu ihr. „Das Herbeisehnen einer Berührung…“, fuhr er leiste fort, sein Atem ein sanfter Hauch auf ihrer empfindsamen Haut, welcher sie sogleich erschaudern ließ, ihren Körper binnen Sekunden mit einer unbändigen Gänsehaut überzog, bevor er mit rauer, nahezu sinnlicher Stimme weitersprach „Allein die Vorstellung, wie ich mit meinen Fingerspitzen zaghaft über die dünne, seidige Haut deiner Innenschenkel streife…mich deiner Leiste, dem Saum deines Slips immer weiter nähere, lässt deine Muskeln sehnsüchtig zucken. Eine wohlige Wärme breitet sich in dir aus, durchflutet deinen Körper…du bist feucht…nein…nass…du willst, dass ich dich berühre, meine Finger in dir versenke. Und …Oh Gott…. wie gut es sich anfühlen wird dich zu spüren, zu spüren, wie sich deine warmen, zuckenden Muskeln um meine Finger schließen…“ Unwillkürlich stöhnte Charlie auf, ihr Körper zum Zerreißen gespannt. Sie wollte ihn spüren, wollte, dass er sie berührte, wollte, dass er tat, wovon er sprach. Diese Worte, dieses verführerische Raunen direkt an ihrem Ohr, dieser unwiderstehliche Duft – Sein Duft. Er machte sie wahnsinnig. „Patryk“, flüsterte sie leise, schloss die Augen und lehnte sich zurück, ließ sich blindlings gegen seine Brust sinken. „…Bitte, tu es“, setzte sie tonlos nach, was ihrem Hintermann lediglich ein leises, raues Lachen entlockte: „…Nein“, erwiderte er, atmete tief durch, wobei sie erneut seinen heißen Atem auf ihrer Haut spürte. „..du bist so eng, vereinnahmst meine Finger für dich… dein Körper will mehr. Quälend langsam beginne ich dich zu massieren…intensiviere meine Berührungen…dringe immer tiefer, immer fester in dich ein. Dein Stöhnen, dein leises sehnsüchtiges Wimmern ist Musik in meinen Ohren…ich will dich…“ „Herr, bitte…“, flehte Charlie geistesabwesend, griff haltsuchend in seinen Nacken, krallte sich regelrecht in seiner Haut fest. Sie spürte ihn, doch er berührte sie nicht. Eine Distanz, welche sie kaum in Worte fassen konnte, sie auf unbeschreibliche Weise erregte „…du verzweifelst langsam, übermannt von dieser Sehnsucht berührt zu werden. Eine Qual, eine Folter… eine ganz andere Art zu spielen, Kleines…“.

 

„Fuck“, fuhr Charlie erschrocken zusammen, als urplötzlich das unangenehme Surren ihrer Klingel ertönte, sie gewaltsam aus ihren Erinnerungen riss. Hastig sah sie auf die Uhr – 16:35 Uhr. Patryk!

Mit fahrigen Fingern fuhr sie durch ihre offenen, welligen Haare, atmete tief durch, trat auf die massive, in dunklem Holz gehaltene, Tür zu und öffnete sie. Sie schluckte. Vor ihr Patryk in einem perfekt sitzenden weißen Hemd, welches akkurat, vollkommen faltenfrei in seiner hellgrauen Stoffhose verschwand, seine Haare locker zurückgekämmt, auf seiner Nase die ihr bereits bekannte, vermutlich unverschämt teure Sonnenbrille. Der Mann, der sie nur wenige Tage zuvor mit seiner bloßen Anwesenheit, seinen Worten schier in den Wahnsinn getrieben hatte. „Fehlen dir die Worte, Kleines?“, zwinkerte er keck, trat auf sie zu und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Eine winzige Berührung, welche einem Stromstoß gleichkam, ihren Körper regelrecht durchfuhr, bevor er sein Ziel in ihrer bereits sehnsüchtig pulsierenden Mitte fand. Wie zur Hölle war das möglich?

„Das ist sie“, flüsterte Charlie und deutete auf eine der jungen Frauen inmitten des aufwändig geschmückten Gartens, ihr Körper umspielt von einem lockeren lachsfarbenen Minikleid, ihre blonden Haare hochgesteckt zu einer beeindruckenden Hochsteckfrisur: „…das ist Anja“. Patryk hob eine Augenbraue, musterte ihre Bekannte aufmerksam, bevor seine Mundwinkel kaum sichtbar zuckten.

„Charlie! Schön, dass du da…oh…“, rief Anja freudig aus, brach jedoch abrupt ab, als sie Patryk erblickte. „…Hi...“, fuhr sie überrascht, beinahe verlegen fort, während sie Patryk neugierig begutachtete. „Patryk“, stellte er sich höflich vor, trat auf sie zu und reichte ihr aufmerksam seine Hand, welche sie beinahe überrumpelt von der Situation ergriff: „Anja…ich…ähm…ich wusste nicht, dass Charlie in Begleitung kommt.“, druckste sie geradezu, was Charlie zufrieden grinsen ließ. Volltreffer! „Ich wusste nicht, dass ich dir Bescheid geben muss, wenn ich in Begleitung komme, wobei ich doch in Begleitung eingeladen bin“, hob Charlie amüsiert die Schultern, trat auf Anja zu und schloss sie in eine freundschaftliche, dennoch recht distanzierte Umarmung. „Nein…nein…alles in Ordnung“, winkte Anja mit einem aufgesetzten Lachen ab. „Ich war nur…ähm …überrascht. Ich wusste nicht, dass du einen Freund hast.“ Charlie schluckte, biss sich zögerlich auf die Unterlippe, bevor sie unauffällig zu dem unverschämt attraktiven Mann an ihrer Seite schielte. Was?!

DarkSide - Femme FataleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt