Aufmerksam sah Charlie sich um, hielt Ausschau nach dem Mann, der die Dreistigkeit besessen hatte, ihr den Slip einfach vom Körper zu reißen. Na warte! Andächtig ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen, bis sie ihn tatsächlich wenige Meter entfernt auf der Tanzfläche erblickte.
Vor ihm eine schlanke aufreizend gekleidete Blondine, mit der er sich gekonnt, wie eine Einheit, im Takt der Musik bewegte. Gebannt beobachtete sie seinen glänzenden Körper, das Spiel seiner Bauchmuskeln, während er seine Hüfte in unglaublich fließenden Bewegungen mit einbrachte, als wäre es Sex und kein Tanz inmitten der Tanzfläche eines Nachtclubs. Sie schluckte. Ob er sich auch im Bett auf solch unglaubliche Weise bewegen konnte? Schlagartig spürte sie, wie eine ungeahnte Hitze ihren Körper durchflutete, ihr Ziel in ihrer Mitte fand, sie aufs Neue sehnsüchtig zusammenzog. Wie sie es auch drehte und wendete. Ihr Körper wollte ihn – Sie wollte ihn. Entschlossen riss sie sich aus ihrer Trance, straffte die Schultern und trat sicheren Schrittes auf das tanzende Paar zu. Neben ihnen angekommen tippte sie ihm unverfroren auf die Schulter: „Teufelchen?", ergriff sie das Wort, ihr Ton provokant, ihr Blick, die Dame komplett ignorierend, auf ihn geheftet. Abrupt hielt er inne, bevor er seinen Blick hob, ihr unmittelbar ins Gesicht sah, der Ausdruck seiner Augen undefinierbar, wobei sie dennoch glaubte einen Funken Überraschung darin erkennen zu können. Ohne Umschweife packte sie ihn am Revers seines Jacketts, zog ihn an sich und presste ihre Lippen ohne zu zögern auf seine, schob ihre Zunge provokant vor, lockte ihn regelrecht in einen Kuss, welcher ihr auf ungeahnte Weise den Boden unter den Füßen wegzog. Intuitiv verfestigte sie den Griff an seinem Jackett, krallte sich nahezu in den Stoff, als sie seine Zunge an ihrer spürte, sie förmlich herausforderte. Fuck! Mit dieser Intensität hatte sie nicht gerechnet. Jeder einzelne Nervenstrang schien zu reagieren, fast schon zu explodieren, was einem Feuerwerk inmitten ihres Körpers gleichkam, ihren Körper beinahe in Brand setzte.
Vollkommen atemlos löste sie sich von ihm, spürte den bitterbösen Blick der jungen Blondine auf sich, während auch ihr Gegenüber versuchte seine Atmung wieder in geregelte Bahnen zu bringen. Offensichtlich hatte der Kuss auch ihn kalt erwischt. Für einen Augenblick hielt er inne, klemmte die Lippe zwischen seine Zähne, zögerte, bis er plötzlich vorschnellte, sie mit festem Griff packte und sie über seine Schulter warf. „Fuck, hey...", schrie sie überrumpelt auf. „...lass mich runter". „Ruhe jetzt da oben!", fuhr er sie forsch an und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Scheiße, was hatte er vor? „Verdammt, ich trage keinen Slip, du Arschloch", protestierte sie weiter und hämmerte auf seinen Rücken, was ihn lediglich auflachen ließ. „Das interessiert hier niemanden, Kleines", erwiderte er rau, legte jedoch seine Hand auf ihren Hintern und fixierte den Stoff an ihrem Körper, um so jeglichen Einblick auf ihre nackte Mitte für die Außenwelt zu verwehren.
Mit Schwung landete Charlie auf einem weichen Untergrund, fand sich auf einem rahmenlosen Bett inmitten eines dunkel eingerichteten Zimmers wieder, darüber ausgebreitet ein dunkelgraues Laken, neben ihr drei einzelne schwarze Kissen. Sie schluckte. An der Wand hinter ihr ein rostbraunes Metallgestell, versehen mit einzelnen Verankerungen in unterschiedlichen Höhen und Abständen. Versteinert saß sie da, sah ihr Gegenüber mit geweiteten Augen an: „Was...", nahm sie ihren Protest nach kurzer Sprachlosigkeit wieder auf, wurde jedoch jäh von im unterbrochen: „Ruhe, sonst sorge ich dafür, dass du den Mund hältst. Und glaube mir, ich kenne viele nette Wege...ich habe dich gewarnt". Erneut schluckte Charlie, gebannt von seinem Auftreten, dieser unbeschreiblichen Dominanz. In einer knappen Bewegung hob er seine Hand, tippte an sein Ohr und ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen, taxierte sie, regelrecht. Unfähig sich zu bewegen, sah sie ihn an. „Schicke Tasha in Zimmer 11...ja...Out of Order.", bemerkte er leise, zog etwas aus seinem Ohr und ließ es in seiner Jackettasche verschwinden, bevor er es andächtig von seinem Körper streifte und neben sich auf einen schwarzen Ledersessel warf. Er gehörte also an diesen Ort.
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DarkSide - Femme Fatale
RomanceCharlotte, von allen nur Charlie genannt, gelangt lediglich durch Zufall an eine Einladung der besonderen Art. Ein Abend im ‚DarkSide'. Einer der verruchtesten, anzüglichsten Clubs der Stadt. Wer hätte ahnen können, wohin eine einfache App sie führe...