(Very) Dirty Dancing

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Aufmerksam ließ Charlie ihren Blick durch den weitläufigen Raum schweifen, betrachte schmunzelnd die Gäste des Abends. Die Herren in Jeans, lockeren kurzärmligen Retrohemden, altmodischen Poloshirts, einfachen Baumwollshirts, darunter Chucks oder gar Slipper mit weißen Socken darin. Die Damen in unschuldigen gemusterten Kleidern, Röcken mit ärmellosen, luftigen Blusen, High Rise Jeans mit knappen Shirts. Als hätte man sie in der Zeit zurückversetzt – Zurück in die 60er-Jahre.
Mit einem Mal hielt sie inne, ihr Blick voller Faszination auf den Mann am anderen Ende des Raumes geheftet. Über seinen hellgrauen Chucks eine gutsitzende hochgekrempelte hellblaue Jeans, in dessen Bund ein dunkelblaues, kurzärmliges Hemd locker, nahezu verspielt verschwand. Die obersten vier, fünf Knöpfe geöffnet, sodass das darunter getragene enganliegende weiße Unterhemd sichtbar hervorblitze, ihn noch lässiger wirken ließ – ihm ein einzigartiges Sexappeal verlieh. Unbewusst biss sie sich auf die Unterlippe, beobachtete aufmerksam mit welcher Selbstverständlichkeit er sich bewegte, eine an der Bar stehende schlanke Blondine in kurzer Jeans-Pants und weit geöffneter weißer Bluse antanzte. Seine Hände rechts und links von ihr, sein Körper dicht an ihrem Rücken, während er seine Hüften auf unverschämt verführerische Weise spielen ließ, sich binnen Sekunden in vollkommenem Einklang mit ihr bewegte. Ein Tanz, welcher der Beschreibung ‚Dirty' alle Ehre machte. Charlie schluckte, spürte, wie sich ein seltsames Gefühl in ihrer Magengegend ausbreitete, quälend langsam durch ihren sich immer weiter anspannenden Körper kroch. – Sein Job -, redete sie sich ein, ein Mantra, welches sie immer und immer wieder in ihrem Kopf wiederholte. Mühevoll eiste sie sich los, zwang sich ihren Blick von ihm abzuwenden, Patryk vollends aus ihrem Sichtfeld auszublenden.
Zögerlich schob sie sich eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht, schloss für einen Augenblick die Augen, bis sie sie voller Entschlossenheit wieder öffnete, ein siegessicheres Lächeln ihre Lippen umspielte. Sie kannte die Lösung, wusste, wie sie diesen Mann aus der Reserve locken konnte.– Sie musste ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen, den Spieß einfach nur herumdrehen!

Charlie schloss genießerisch die Augen, lehnte sich, schmiegte sich an den festen, warmen Körper dicht hinter ihr, blendete bewusst alles um sie herum aus, ließ sich gänzlich fallen, ließ sich von dem jungen braunhaarigen Mann hinter ihr bedingungslos führen. Behutsam schob er seine Hand über ihre Taille, ihren Bauch, bis sie knapp oberhalb ihres Schambeins zum Liegen kam. In fließenden Bewegungen schob er seine Hüfte vor, animierte sie, provozierte sie regelrecht seinen Bewegungen zu folgen, sich dem immer anzüglicher werdenden Tanz zwischen ihnen hinzugeben. Charlie schmunzelte, spürte die zunehmende Anspannung seines Körpers, die immer weiterwachsende Härte unterhalb seines Gürtels. Auch sie liebte es zu spielen, doch irgendetwas stimmte nicht, irritierte sie.
Wie aus dem Nichts beschlich sie ein seltsames Gefühl. Ein Gefühl, welches sie nicht beschreiben konnte, nicht einmal im Ansatz in Worte fassen konnte - Ein Gefühl, welches ihre Haut auf ungeahnte Weise kribbeln ließ. Ihr Hintermann versteifte sich, schien ihren Berührungen, ihrem Körper zunehmend auszuweichen, sich immer weiter zurückzuziehen. Was?!
Perplex öffnete Charlie ihre Augen, erblickte sogleich den Grund für das ausweichende Verhalten ihres Tanzpartners. Patryk! Seine Miene finster, während er den Mann dicht hinter ihr regelrecht taxierte, ihn mit seinen hellgrauen Augen gefährlich anfunkelte. Charlie atmete tief durch, griff zielsicher nach der immer weiter ausweichenden Hand ihres Mittänzers, zog sie bestimmt zurück: „Du bleibst", bemerkte sie mit fester Stimme, presste ihren Hintern in einer fließenden, lasziven Bewegung in seinen Schoß, was ihn überrascht aufkeuchen ließ. Seine Atmung unruhig, sein Körper nun vollends angespannt. Mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen sah sie auf, suchte bewusst den Blickkontakt zu Patryk. Der Ausdruck seiner Augen bedrohlich, seine Kiefermuskeln angespannt, seine Atmung sichtlich kontrolliert. Ohne auch nur den Bruchteil einer Sekunde zu zögern, trat er auf sie zu, seine Haltung erhaben, sein Körper umgeben von dieser fesselnden Aura. Sie schluckte fest – Diese einzigartige, außergewöhnliche Präsenz! „Geh", wies Patryk den jungen Mann an, sein Ton messerscharf, worauf Charlie die Stirn runzelte, amüsiert eine Augenbraue hob. Er war eifersüchtig – verdammt eifersüchtig. Schmunzelnd beugte sie sich vor, ihre Lippen dicht an seinem Ohr: „Was, ist Ihnen Ihre hübsche Gesellschaft abhandengekommen, dass Sie mir nun meine vergraulen, Herr Mazur?", hauchte sie provokant, sodass ihr Atem bewusst die dünne, empfindsame Haut seines Halses streifte, sie mit einer zarten Gänsehaut bedeckte. Urplötzlich schnellte Patryks Hand in die Höhe, packte sie am Handgelenk und zog sie mit einem festen Ruck von dem noch immer perplex hinter ihr stehenden Mann weg. „Fuck, was...?" „Nicht mit mir, Kleines", knurrte Patryk verbissen, verstärkte den Griff um ihr Handgelenk und zerrte sie, ihren Widerstand vollends ignorierend, mit sich.

Schwungvoll trat Patryk die Tür hinter sich zu, bevor er Charlie ebenso kraftvoll gegen die danebenliegende Wand schleuderte. Sein Körper nun dicht vor ihr, während seine linke Hand ihre Kehle mit festem Griff umschloss, ihr wortwörtlich die Luft zum Atmen nahm. „Jetzt hab ich dich", hauchte sie atemlos, auf ihren Lippen ein zufriedenes, nahezu triumphierendes Grinsen. Das war es, was sie wollte. Patryk zog scharf die Luft ein, seine Kiefermuskulatur angespannt, in seinen Augen ein unbeschreibliches Funkeln: „Du kleines Biest...", knurrte er mit tiefer, rauer Stimme. Ein Ton, welcher ihren Körper sogleich mit einer unbändigen Erregung flutete, ihren Slip binnen Sekunden mit einer angenehm warmen Feuchte durchzog. „Auch ich weiß, wie ich bekomme, was ich will...!", raunte sie verführerisch, packte ihn im Nacken, zerrte ihn mit einem Ruck an sich und presste, ohne zu zögern, ihre Lippen auf die seinen, zog ihn in einen wilden, hemmungslosen Kuss, welcher sie beide gleichermaßen aufstöhnen ließ.
Keuchend, vollkommen atemlos, löste sie sich von ihm, vergrub ihre Finger bestimmt in seinem wirren Haar: „...und ich liebe es mit meinem Teufel zu spielen!"

- ENDE -

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So ihr Lieben!
Das war mein letztes Kapitel:) (Ein Ende, was vermutlich den ein oder anderen nicht glücklich machen wird....aber irgendwie scheint das mein Stil zu sein:D)
Sicher man könnte bei den Beiden noch ewig weiterschreiben, aber es fühlt sich einfach nicht mehr richtig an und eben genau da muss es enden;-). Meine Beteiligung an ihrem Leben endet damit an dieser Stelle;-). Ich hoffe dennoch es hat euch gefallen....lasst gerne ein Feedback da!

Liebe Grüße
Unknown

PS: Natürlich würde ich gerne ein neues Projekt starten, aktuell habe ich jedoch noch keinen Startpunkt. Lasst mir gerne Wünsche oder Anregungen da. Vielleicht lässt sich eine schöne Kurzgeschichte kreieren:)


DarkSide - Femme FataleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt