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Luca P.O.V

Elliot trainierte mich so gut, dass es sogar dem eigentlichen Trainer unserer Einheit auffiel. Er lobte mich und nahm mich sogar als Beispiel.

"Ihr könnt euch mal eine Scheibe von Luca abschneiden. Der Junge macht schneller Fortschritte, als jeder andere von euch." meinte er.

Grinsend sah ich zu Elliot, aber der war voll auf sein eigenes Training konzentriert. Naja, ich kann auch nicht erwarten, dass er alles hinten anstellt, nur um mir zu helfen.

Wenigstens anschauen, wenn ich gelobt werde, könnte er mich trotzdem. Es war ja auch sein Verdienst.

Selbst nach dem Training redete Elliot kein Wort mit mir. Als würde er mir aus dem Weg gehen.

Wobei, viel Chance hatte er auch nicht. Vor der Toren der Halle stand Jean, gemeinsam mit Pierre.

"Was machst du hier?" fragte ich den Vollidioten, der sich mein Partner nannte und wollte ihn eigentlich weg ziehen, aber dann musste sich natürlich auch noch Pierre einmischen.

"Dein Freund hat sich Sorgen gemacht, nachdem du dich ja nie melden kannst." Auch Jean blieb patzig vor mir stehen, ließ sich keinen Zentimeter weiter weg schieben.

Ich massierte mir genervt die Stirn. "Luca." Schön, dass sich genau jetzt Elliot dazu entscheiden musste, er könnte ja doch mal mit mir reden. "Alles in Ordnung?" Sein Blick heftete sich sofort auf Jean. 

"Ja, alles cool. Das ist Jean, er ist-" Jean unterbrach mich. "Sein Freund." meinte er, mit dem Arm unkomfortabel eng um meine Hüfte gelegt. Elliot hielt ihm die Hand hin. "Ich weiß. Luca hat bereits von dir erzählt." 

Als Jean seine Hand nicht annahm ließ Elliot sie wieder sinken. "Der Trainer sucht nach dir. Er wollte, dir noch etwas zu deiner Leistungsverbesserung sagen." meinte Elliot dann zu mir. "Danke." "Er sagte, ich soll dich zu ihm bringen."

Eindringlich sah Elliot mich an. Gott, bin ich denn nur von Sturköpfen umgeben? 

Seufzend drehte ich mich zu Jean. "Wir reden später." "Küss mich." verlangte er. "Was?" Mehr empört als überrascht sah ich ihn an. Er taucht unangemeldet an meinem Trainingsort auf, bringt uns damit in richtige Schwierigkeiten, sollte jemand erfahren, dass ich einen Normalo hier hergebracht habe und will dafür auch noch einen Kuss?

"Luca, unser Trainer wartet." meinte Elliot und ging einen Schritt voraus. "Komme schon." Ich ließ Jean stehen und folgte Elliot zurück in die Halle. 

"Danke, da hast du mir wirklich den Arsch gerettet." gab ich zu. "Was denkst du dir dabei?" fragte Elliot, blieb mitten im Gang stehen. "Allein mit einem von ihnen engeren Kontakt zu haben ist mehr als gefährlich von uns, aber eine romantische Beziehung?" zischte er.

Das war das erste Mal, dass ich Elliot wirklich verärgert erlebte. 

"Was machst du, wenn er heraus findet, dass du verdammte Flammen aus deinem Körper schießen kannst?" fragte Elliot. "Ich lüge, wie bisher auch." antwortete ich und zuckte mit den Schultern. 

Seufzend fuhr er sich mit der Hand über die Stirn. "Das war das erste und letzte Mal, dass ich dir geholfen habe. Sorge dafür, dass deine Freunde sich nicht in die falsche Welt verirren." warnte Elliot dann. 

Fassungslos schnaubend packte ich ihn an seinem Shirt, riss ihn mit mir in eine der leeren Räume und knallte die Tür hinter uns zu. "Was ist los mit dir?" fragte ich. "Du bist kein netter Mensch, du bist auch nicht wirklich empathievoll, aber jetzt gerade bist du nur noch ein Arsch." fügte ich hinzu.

"Du gefährdest uns alle." meinte Elliot. "Und das sagst du mir nicht zum ersten Mal. Was macht dich daran jetzt so wütend? Dass es ein Kerl ist? Findest du mich jetzt ekelhaft, weil ich eine Schwuchtel bin?" fragte ich. "Das hat nichts mit deiner Person zu tun." 

"Hast du jetzt Schiss, in meiner Nähe zu sein? Denkst du, ich könnte dich anstecken?" Elliot packte mich an beiden Schultern und zog mich gegen die Wand. 

"Nichts von dem, was du sagst, liegt auch nur in der Nähe der Wahrheit. Ich will nur verhindern, dass dir etwas passiert." meinte er. Wieder sah Elliot mich so eindringlich an. Als wollte er mich mit seinem Blick einfangen und nie wieder loslassen. "Okay." flüsterte ich und Elliot ließ mich wieder los. 

"Aber ich bin kein Kind. Ich brauche keinen Schutz und vor allem nicht von dir." stellte ich klar. "Wenn diese Freundschaft funktionieren soll, dann musst du mir vertrauen."

Elliot nickte. "Sag es. Sag, dass du mir vertraust." verlangte ich. "Ich vertraue dir, Luca." Ohne zu zögern sprach Elliot diese Worte aus.

"Aber ich vertraue nicht denen, die uns nicht vertrauen. Es gibt einen Grund, warum wir im verdeckten trainieren. Warum wir überhaupt trainieren."

Die einzige Möglichkeit, Elliot zur Ruhe zu bringen sah ich darin, meine Arme um ihn zu legen.

"Dein Vertrauen in mich sollte größer sein, als dein Misstrauen in alle anderen." meinte ich. "Du glühst." murmelte Elliot. "Und du bist eiskalt." erwiderte ich.

Feuer, Eis und die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt