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Luca P.O.V

Ob ich durch Elliots Freundin oder Mathéo starb war mir inzwischen so egal.

Aber sie sollen aufhören, ständig an Elliot zu zerren.

"Das hier ist nicht sein Kampf." meinte ich und riss Zoe an ihrem Arm von Elliot weg. "Es ist meiner!"

Sie schmunzelte, stellte sich gerade hin und atmete tief durch. "Gut. Es hieß zwar, dich lebendig zu fangen ist bevorzugt, aber tot bringst du mir auch noch eine Menge Kohle ein."

Ihre Augen spiegelten einen gewissen Blick wieder. Einen Blick, den ich sonst nur von meiner eigenen Schwester gekannt hatte.

"Du bist Kopfgeldjägerin und du arbeitest für die Menschen." "Wie Alice. Wir waren im selben Metier, nur dass ich noch lebe." antwortete Zoe auf meine Feststellung.

Ihr Blick wich kurz zu Elliot. "Ach, Suzanne übrigens auch." "Du legst!" knurrte Elliot. "Nein, sie ist ziemlich begabt. Suzanne war diejenige, die Alice gefunden hat. Aber dann wollte sie ihre Freundin verstecken. Aus Respekt vor deiner Mutter habe ich meinen Mund gehalten, aber es reicht jetzt mit den Nettigkeiten."

Ha, in dieser Welt gibt es keine Nettigkeiten oder Freunde.

Nur Leute, die dir was antun wollen und Leute, denen es egal ist, was mit dir passiert.

"Anscheinend muss ich dir meine Existenz wiederholt verdeutlichen." merkte ich an und schlug eine Feuerpeitsche in ihre Richtung.

Natürlich hechtete Zoe rechtzeitig weg, ich hatte auch nicht damit gerechnet, sie beim ersten Schlag zu treffen.

"Hör auf, dich ablenken zu lassen und fang an, zu kämpfen!" verlangte ich.

Wir feuerten Steine und Flammen aufeinander, dass man meinte, ein Vulkan wäre ausgebrochen.

Umstehende Häuser waren längst nicht mehr als solche zu erkennen. Wenn es noch Soldaten in unserer Nähe gab, dann waren die längst von irgendwas getroffen worden.

"Ist das schon all deine Kraft?" rief Zoe. "Ich hab noch nicht einmal angefangen." erwiderte ich.

Elliot hatte keine Chance mehr, sich in den Kampf einzumischen. Zoe hatte ihn an den Boden gekettet, die Spitzen ihrer Pfeiler schon rot getränkt durch Elliots Blut.

Wenn ich sie töte, dann kann ich Elliot befreien. Aber ihr Tod bedeutet auch, dass Elliot mich als Mörder sieht.

Aber, sah er mich nicht sowieso längst als solchen?

Wäre es nicht einfacher, ich würde mein Leben hier geben?

Als hätte er meine Gedanken gehört richtete Elliot den Kopf auf. "Luca!" brüllte er. "Gib jetzt ja nicht auf! Kämpfe, mit allem was du hast!"

Natürlich. Ich kann jetzt nicht aufgeben. Nicht, wenn ich meinem Ziel so nahe bin.

Meine, zuvor schwach gehalteten Flammenpeitschen breiteten sich weiter aus, bis sie zu Infernos wurden.

"Beenden wir das!" zischte ich. Mein Körper wurde immer wärmer. Ich spürte, wie die Flammen sich in meinen Körper fraßen, dort alles erwärmten.

Nein, jetzt meinen Körper vergrillen zu lassen wird Elliot nicht helfen.

Ich muss leben. Ich muss diesen Kampf gewinnen.

"Willst du wissen, wieso Alice damals in diesem Raum war?" fragte Zoe.

Ablenkung, sie will mich bloß vom Kampf ablenken.

"Ein Profi wie sie, würde nicht einfach vier Menschen in einen abgelegenen Raum folgen. Du kanntest sie besser als jeder andere. Wäre sie wirklich dumm genug, so etwas zu tun?"

Ich blieb stehen, stoppte mich selbst bei meinem nächsten Angriff.

"Sag es mir." verlangte ich.

Zoe lächelte und zwei Steinpfeiler schossen auf dem Boden.

Ich war ein Idiot. Ein Idiot, zu glauben, selbst wenn Zoe etwas über den Tod von Alice wüsste, würde sie es mir sagen.

Einem der Pfeiler konnte ich noch ausweichen, der zweite erwischte mich ziemlich gut an der Schulter.

"Es ist vorbei." meinte Zoe, sah zu mir runter, wie ich auf dem Boden kniete und meine blutende Schulter fest hielt.

"Du gibst jetzt schon auf?" Meine provokante Frage schien sie zu überraschen.

Ich brannte mir selbst die Wunde zu, schrie sogar auf wegen der Schmerzen.

"Deine Steine haben einen kleinen Nachteil, den ich auch kenne." meinte ich. "Jeder Stein, den du berührst, trägt ein Teil von dir mit in sich. Du hast einen ziemlich großen Keil in meinem Bauch zurück gelassen." meinte ich und hielt mir eine Hand an den Magen.

Zoe riss jetzt erschrocken die Augen auf. Wohl nicht, weil es sie überraschte, dass ich von dem kleinen Nachteil ihrer Fähigkeit wusste, nein, ich glaube, damit hatte sie sogar gerechnet.

Aber nicht damit, wie weit ich tatsächlich gehen würde in diesem Kampf.

Ich verbrannte mir meine eigene Haut. Damit verbrannte ich auch Zoe, die sich wegen der Schmerzen leicht krümmte.

Selbstverständlich verspürte sie maximal ein Viertel meiner Schmerzen, aber es lenkte Zoe genug ab, dass ich mit meiner freien Hand einen Feuerball auf sie lenken konnte.

Ihr Körper fiel nach hinten, meiner kippte nach vorne. "Nimm es mir nicht übel. Dort, wo ich arbeite, verdient man sein Geld durch Rachsucht." ächzte Zoe, bevor ihr Kopf gänzlich auf den Boden sank.

Bevor ich mir Gedanken darüber machen konnte, was sie damit meinte, spürte ich schon das kalte Metall an meiner Stirn.

"Beweg dich auch nur einen Zentimeter und du stirbst." Mathéo hatte es wirklich geschafft, sich anzuschleichen.

Ich hatte aber auch gar nicht mehr auf ihn geachtet.

Seufzend ließ ich meinen Kopf nach hinten auf den Boden sinken.

"Du möchtest mich wohl wieder mit deinem Sohn vereinen." meinte ich.

"Wir sehen uns in der Hölle wieder, du Dreckssack und auch dort werde ich dich jagen." zischte Pierres Vater.

"Auch in der Hölle werde ich dir noch überlegen sein." meinte ich und schlug meine Hände zusammen.

Ein Knall, ein Feuerblitz, dann ein Schuss und alles um mich herum wurde schwarz.

Feuer, Eis und die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt