Recht unsanft landeten die 3 in einer abgelegenen Gasse nahe des Waisenhauses Wool, in dem Draco ab diesem Tag seinen Sozialdienst ableisten musste. Harry rappelte sich zuerst auf. Das war schon die 2. unsanft Landung an diesem Morgen. Neben ihm lag Dracos Zauberstab, den er gleich an sich nahm. So ersparte er sich wenigstens weiteres Genöle seitens Draco. Dann sah er zu Draco und Hermine herüber. Sie lagen noch leicht benommen am Boden. "Mine, alles OK?"
Draco öffnete die Augen und setzte sich auf. Er sah sich um. Wo hatte man ihn hin verschleppt? Dieser Ort kam ihm gänzlich fremd vor. Abgesehen vom Bahnhof Kings Cross kannte er Muggel-London nicht. Er sah Potter, der sich neben Granger gehockt hatte. Dann wanderte sein Blick weiter zu der Brünetten, die sich nun auch aufsetzte und ein Ruck ging durch seinen linken Arm. Er bemerkte, dass sie seine Hand festhielt. Und das fühlte sich komisch an. Er konnte nicht verhindern, dass kurz darauf das Blut in seine Wangen schoss. Sie hatte ihn nur einmal in seinem Leben berührt und das war im Schuljahr 93/94, als sie ihm mit ihrer Faust - mit genau eben dieser Hand, die seine umklammerteins - ins Gesicht geschlagen und seine Nase gebrochen hatte. Diese Niederlage war ihm noch immer peinlich. Doch zum Glück hielt die Röte nicht lange an. "Granger!", zischte er, zur gleichen Zeit, als auch Harry sich räuspernd meldete. Er hatte ebenfalls bemerkt, dass Hermines rechte Hand sich klammernd um die Linke von Draco gelegt hatte und nicht losließ. "Erm, Mine..." Harrys Blick wanderte von Hermines Augen wieder zu ihrer Hand und sie folgte seinem Blick. Kaum bei ihrer Hand angekommen, sah sie weiter zu Malfoy, welcher bedrohlich knurrte. Wie von der Terrantel gestochen ließ sie seine Hand los und sprang auf." Draco, das tut mir leid. Während des Transports wurde mir leicht schlecht und ich dachte, dass wäre Harrys Hand, nach der ich...", ratterte Hermine peinlich berührt ihre Entschuldigung runter und würde mitten im Satz unterbrochen. Mit einer Handbewegung deutete Draco ihr, die Klappe zu halten. Elegant erhob auch Malfoy sich und wischte seine Hand, begleitet von einem angeekelten Gesichtsausdruck, an seiner Hose ab. Eben gerade noch peinlich berührt, rief Dracos Ekelgrimasse ihr wieder ins Gedächtnis, wie arrogant der Slytherin doch war. "Ich bin nicht giftig!", sagte sie ihm bestimmt und sah ihm argwöhnisch zu. Giftig nicht, aber er spürte diese Berührung immer noch inklusive eines seltsamen, kribbelnden Gefühls in der Handfläche. Dennoch wollte er nur allzugern kontern. "Wer weiß dass bei euch Schl..." Er biss sich auf die Zunge, als ihm bewusst wurde, was er im Begriff war zu sagen. Er hatte einen Eid geschworen, dieses Wort nicht mehr in den Mund zu nehmen. Er musste seine Impulse besser unter Kontrolle bringen. Seiner Mutter zur Liebe würde er seine Strafe über sich ergehen lassen und sein Bestes geben, dieses Jahr zu überstehen. Und wenn das hieß, dass er neben Muggeln auch Potter und Granger ertragen musste. "...bei euch Muggelstämmigen schon.", korrigierte er sich. Hermine hatte scharf die Luft eingezogen, als er kurz davor war, dieses diskriminierende Wort, welches sie an ihrem linken Arm nun ein Leben lang zeichnen würde, zu verwenden. Zum Glück hatte er es nicht gesagt. Das wäre schon seine 3. Übertretung seiner Auflagen gewesen. Er durfte sich den für ihn zuständigen Ministeriumsmitgliedern nicht wieder setzen und sich weigern, seinen Zauberstab zu übergeben. Und er durfte Hexen und Zauberer aus nicht-magischen Familien nicht beleidigen. Hätte er es ausgesprochen stünde es ihr frei, dies zu melden. Harry neben ihr hatte sich angespannt, als Draco zur Beleidigung angesetzt hatte. Er hatte seinen Zauberstab bedrohlich erhoben. "Potter, ich weiß du würdest mir gerne einen Fluch anhängen, aber ohne dass ich mich, wegen auferlegtem Zauberverbot, wehren kann, noch dazu ohne Zauberstab, ist schon etwas unfair.", stichelte Draco und Harry würde nur all zu gerne dieeem Angebot nachkommen. "Warum sollte man zu dir fair sein, warst du in deinem Leben denn Mal fair gewesen?" Hermine drückte Harrys Zauberstab nach unten, um die Situation zu entschärfen. "Ihr seid Erwachsene Männer. Versucht wenigstens, miteinander auszukommen." Harry und Hermine sahen sich an und führten ein kleines Blickduell. "Mine, er hat gerade versucht, dich..." Sie schnitt ihm das Wort ab. "Ja, es war ein Versuch. Aber es ist nicht zum Äußersten gekommen. Und das zeigt mir, dass Draco sich eventuell wirklich ändern möchte." Sie ließ ihren Blick zu dem Slytherin gleiten. Dieser nickte nur trotzig. "Hass bringt immer noch mehr Hass, Harry. Einer muss sich bereit erklären, den ersten Schritt zu machen. Gib ihm eine Chance, bitte." Draco war erstaunt, dass Hermine sich so sehr und vor allem schon wieder für ihn einsetzte. Völlig selbstlos und ohne nachtragend zu sein. Irgendwie verursachte das in ihm ein flaues Gefühl in der Magengegend. Harry raufte sich die Haare. Seine Freundin hatte wie immer Recht. Also trat er auf Malfoy zu reichte ihm die Hand. "Ich sagte doch, ich habe meinen Zauberstab nicht...", setzte er grantig an, bis ihm auffiel wie Harry genervt mit den Augen rollte. "Deinen Zauberstab habe ich bereits. Ich biete dir einen Waffenstillstand an!" Man hörte den Widerwillen von Harry in seine Stimme. "Bedank' dich bei Hermine, Draco Malfoy. Ginge es nach mir, dann..." Er konnte sich nur all zu gut vorstellen, was sein Erzfeind mit ihm machen würde, wenn die Brünette nicht ihren Freund zur Ordnung rief. Nur widerwillig schlug Draco ein. "Waffenstillstand.", bestätigte er. "Gut!" Plötzlich zog Harry Draco näher zu sich. "Aber wenn ich von Mine nur eine Beschwerde über dich höre, dann Gnade dir dein heiliger Salazar.", drohte er dem Blonden. Dann wandte er sich ab, überbrückte die letzten Meter zu Hermine und umarmte sie. "Wir sehen uns dann später."-*-*-*-
"Schön, dass Sie es doch noch pünktlich geschafft haben. Ich dachte schon, Sie kämen doch nicht mehr.", wurden sie von einer schlanken Frau in einer blaugrauen Schwesterntracht in Empfang genommen. Ihre braunen Haare waren streng in einem Dutt nach oben gesteckt. Auf ihrer spitzen Nase, die das Zentrum ihres schmalen Gesichts bildete, saß ein kleines Binokel, das mit einer Kette am Revers befestigt war. "Vielen Dank für Ihre Geduld. Wir haben den Verkehr doch etwas sehr unterschätzt ebenso sie Parkplätze. Morgen sind wir pünktlich.", entschuldigte Hermine sich. "Habe ich Sie aufgefordert zu sprechen? Sie reden erst, wenn ich das ausdrücklich sage.", kam es scharf von der Frau. Hermine schluckte und Draco konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es gefiel ihm, zu sehen wie die 'große Hermine Granger' gleich am ersten Tag gerügt wurde. Harry hingegen, der unter seinem Tarnumhang war, fand diese Frau fast so schlimm wie Tante Marge, Onkel Vernons Schwester. Doch er konnte bei seiner Undercover-Mission nicht eingreifen. Das war seine erste Aufgabe, die er als angehender Auror von seinem Mentor bekommen hatte. Draco Malfoy unentdeckt zu überwachen. Normalerweise sollte er den Desillusiinierungszauber anwenden, doch wozu, wenn er einen seltenen Tarnumhang von seinem Vater geerbt hatte, der ihm schon bei so manchem Unterfangen treue Dienste geleistet hatte.
Hermine sah irritiert zu der Dame und antwortete mit einem knappen "Ja, Madam Riddenmeyor." "Und jetzt folgen Sie mir!", wies sie an und Hermine und Draco folgten ihr. "Ihre Schicht geht von 10 Uhr bis 18:40 Uhr. Ab morgen sind Sie bitte pünktlich um 9:45 Uhr hier. In der Zeit bis Dienstbeginn können Sie sich Ihre Arbeitskleidung anziehen und kurz mit mir den Tagesplan durchgehen.", Erklärte sie, während sie die Treppen dieses Hauses hoch und runter gingen und durch die Gänge geführt wurden. "Sie fangen heute zuerst im Hof an. Die Pflanzen müssen täglich gegossen werden, der Rasen und die Beete von Unkraut befreit und der Zaun gestrichen werden. Dafür haben sie bis 13 Uhr Zeit. Im Essensraum können Sie dann Ihr Mittagessen zu sich nehmen. Die Pause ist 20 Minuten lang. Danach werden im 1. Stock die Klassenräume der 1.- bis 4.-Klässler gereinigt so wie der Korridor. Dafür haben sie Zeit bis 16:30 Uhr. dann ist eine halbe Stunde Teatime, da können Sie auch noch Mal 20 Minuten Pause machen, wenn Sie möchten. Im Essensraum stehen dann Tee und Sandwiches zur Verfügung. Machen Sie die 2. Pause nicht, dürfen Sie auch schon 18:20 Uhr ihren Dienst beenden. Nach der Teatime ist die Zeit für die Hausaufgaben und die Freizeitbeschäftigung, bis es um 19:15 Uhr Abendbrot gibt. Da betreuen Sie dann die Kinder, helfen bei den Schularbeiten oder gestalten kreativ zusammen den Kindern den Nachmittag bis Schichtende.", hatte Madam Riddenmeyor erklärt und Draco und Hermine hatten nur stumm genickt. "Das ist der Umkleideraum für Damen... ", sie deutete nach links, "...und der für die Herren.", ergänzte sie und zeigte nach rechts. "In den Spinden liegt Kleidung für Sie in verschiedenen Größen bereit. Sie haben 10 Minuten, dann erwarte ich sie draußen auf dem Hof." Ohne eine Antwort abzuwarten ging die Dame davon.^_^_^_^
Da wird es jetzt wohl ernst. Draco wird im nächsten Kapitel sehr mit sich und seinen Vorurteilen zu kämpfen haben.
Madam Riddenmeyor könnt ihr euch wie Fräulein Rottenmeier aus Heidi vorstellen. Keine Ahnung, aber ich wollte sie unbedingt einbauen XD
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Tagebuch einer verbotenen Liebe
FanficHermine hat Draco nach dem Krieg beim Ableisten seines Sozialdienstes in der Muggelwelt begleitet und unterstützt, sich ohne Magie zurecht zu finden. Nach diesem einem Jahr kehrten beide nach Hogwarts zurück, um ihren Abschluss zu machen. In den 2 J...