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"Darf ich dich etwas fragen, Mutter?", fragte Draco, als er die Stille beim Dinner nicht mehr aushielt. Seine Mutter sah von ihrem Braten auf. "Aber sicher, mein Sohn, das weißt du doch!", sagte sie und sah ihn leicht vorvurfvoll an. "Liebst du Vater?" Überrascht und irritiert gab sie ein Schnauben von sich. "Ich..." Sie suchte nach den richtigen Worten. "Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, ihn zu lieben. Irgendwie...", brachte sie verbittert hervor und presste die Lippen zusammen, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. "Du musstest es erst lernen?", fragte Draco stutzig und schob sich etwas Fleisch in den Mund. "Das in unseren Kreisen Ehen nicht aus Liebe geschlossen werden, weißt du, Draco. Die Eltern suchen für die Frauen den geeigneten Ehemann aus und die Frau hat sich zu fügen. Was sie will, ist egal." "Das weiß ich, Mutter. Aber du warst mit Vater doch zur selben Zeit fast in Hogwarts, hätte ja sein können, dass du ihn vorher schon mochtest." Sie lachte bitter auf. "Wir waren 3 Jahre auseinander. Als er den Abschluss machte, war ich gerade Mal 4. Klasse. Da habe ich gerade Mal angefangen, Jungen meines Alters interessant zu finden, wobei der einzige, mit dem ich gesprochen habe, dein Großcousin Regulus war. Wenn mir 'dein Vater' Mal begegnet ist, dann haben wir uns einfach nur gegenseitig verachtet. Für mich brach eine Welt zusammen, als ich an meinem Hochzeitstag auf den Mann zuschritt, den ich nie leiden konnte. Die ersten beiden Ehejahre haben wir uns nur angeschrien, weil wir wegen eines Erben so unter Druck gesetzt wurden." Groll war in Narcissas Stimme zu hören. Und ihr Körper bebte vor angestauter Wut. "Du musst nicht weitersprechen.", meinte Draco, als er in Narcissas wutverengte Augen Augen sah. "Doch. Ich glaube das brauche ich jetzt. - Ich habe deinen Vater gehasst, so wie er mich. Ich passte ihm überhaupt nicht in seinem Plan, aber da er der einzige Malfoy-Erbe war, musste auch er sich fügen. Er war schon immer eiskalt gewesen und wollte seine Macht überall unter Beweis stellen. Besonders, wenn es um den ehelichen Beischlaf ging." "Mutter!", meinte Draco empört und auch peinlich berührt. Er wollte sicher keine Bettgeschichten seiner Eltern hören. "Ich hatte nicht vor, genauer ins Detail zu gehen.", lächelte sie, als sie das rote Gesicht ihres Sohnes sah. "Irgendwann hat er versucht, sich um meine Gunst zu bemühen. Wahrscheinlich hat er einen Beziehungsratgeber gelesen. Jedenfalls machte er sich richtig Gedanken um mich, brachte mir kleine Geschenke dar, machte mir Komplimente und war nett zu mir. Und dann hatte ich mich nach 2 Jahren doch noch in ihn verliebt. Gezwungener Maßen." Draco nickte. Bei seinen Eltern war es also so, wie bei ihm und der Gryffindor. Sie beide konnten sich nicht leiden, hassten sich regelrecht. Und dennoch hatte sie sich in sein Herz geschlichen. Er wollte sie. Doch sie würde ihn nie wollen. Sie hatte Potter und Weasley. Wenn er das sogar richtig mitbekommen hatte, war sie in diess Wiesel verliebt. Zumindest sollen sie sich während der Schlacht geküsst haben. Er könnte noch so nett zu ihr sein, für ihn würde ihr Herz nie schlagen. "Dir geht es um Miss Granger, oder?" "Nein!", sagte er prompt. Sie griff nach seiner Hand und strich sanft darüber. "Und ob, mein Junge. Das Mädchen tut dir gut - seit du mit ihr in diesem Waisenhaus arbeitest, kann ich wieder Leben in deinen Augen sehen. Sie leuchten, wenn du sie ansiehst." "Das sind Lichtspiegelungen...", wehrte Draco ab. Narcissas Blick wurde ernster. "Belüg' dich nur selbst! Wenn es nicht Miss Granger wäre, die mit dir zusammen deine Strafe ableistet, würdest du dir doch kaum so viel Mühe geben. Ich sehe wie du dich anstrengst, um sie von deiner guten Seite zu überzeugen. Das würdest du nicht, wenn ein anderer dich in die Muggelwelt integrieren würde. Wäre dem so, würdest du doch lieber in Azkaban sitzen und in Selbstmitleid zerfließen." Draco sah nun ernst zu seiner Mutter und wollte darauf etwas erwidern, doch seine Mutter ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Du weißt, dass es so ist. Sie ist der Grund, dass du dich nicht aufgibst." "Selbst wenn dem so wäre, was es nicht ist, ich dürfte nicht so für sie empfinden.", meinte Draco verbissen und schluckte den Schmerz runter. Narcissa schlug auf den Tisch. "Draco!" Er zuckte zusammen. Sie sah ihn nun ganz eindringlich an. "Hör' mir nun ganz genau zu, Draco Lucius Malfoy! Ich habe es auch schon zum Portrait deines Großvaters gesagt: Diese Ideale werden in dieser Familie nicht mehr weiter geführt. Sie haben genug Leid über diese Familie gebracht." "Aber Mutter...!" "Ich rede, fall' mir nicht ins Wort, sonst vergesse ich mich!", drohte die Blonde und Draco schwieg. Er hatte seine Mutter noch nie so wütend gesehen. "Uns hilft es nicht, Jahrhunderte alte Traditionen aufrecht zu halten, wenn sie nur Unglück bringen." Narcissas Nasenflügel bebten, als sie tief einatmete und versuchte, wieder ruhiger zu werden. "Und du bist mein Sohn, mein einziges Kind und das einzig Gute, was dein Vater je zu stande gebracht hat. Ich werde den mir wichtigsten Menschen nicht den gleichen Fehler machen lassen wie ich und ihn in sein Unglück stürzen." Narcissas Stimme wurde wieder sanfter und sie sah liebevoll zu ihrem Sohn. "Welchen Fehler?", fragte Draco vorsichtig nach. Sie seufzte. "Nicht zu dem Mann zu stehen, den ich eigentlich liebte. Ich hatte Angst, von meiner Familie verstoßen zu werden, so wie er auch." Es dauerte etwas, bis er verstand, wer gemeint war. Darum war seine Mutter vorhin so in Tränen ausgebrochen. "Du und Sirius?", presste Draco überrascht hervor. Seine Augen waren Schreckgeweitet. "Ja!", hauchte sie. "Ich habe meinen Cousin geliebt und ich liebe ihn immer noch. Aber meine Ehrfurcht vor der Familie war zu groß, ich war doch damals gerade Mal 20, als ich verheiratet wurde und Sirius war immer irgendwo mit seinen Freunden unterwegs. Aber als ich schon kurz davor stand, in meiner Ehe zu verzweiffeln, war er dann für mich da. Er gab mir Mut, es durchzustehen. Wollte mir sogar helfen aus der Ehe auszubrechen, aber ich hatte zu große Angst vor den Konsequenzen. Ich habe ihm nicht Mal meine Gefühle gestanden. Und jetzt ist es zu spät." Er konnte wieder Tränen in ihren Augen glitzern sehen." Mach nicht den gleichen Fehler, nicht zu deinen Gefühlen zu stehen." Sie umarmte ihren Sohn. "Du sorgst dich um sie und ihre Sicherheit. Willst nicht, dass ihr wehgetan wird. Und hast du mich nicht vorhin gebeten, dass wir irgendwie 'die Halle' umbauen oder ganz entfernen, damit Miss Granger nie wieder in Versuchung kommt, diese zu betreten und wieder eine Panikattacke zu erleiden?" "Schon..." setzte Draco an. "Das ist Liebe, Draco! Liebe verleitet einen dazu, Dinge für jemanden zu tun, die man sonst nie tun würde und trotzdem fühlt es sich richtig an. Wie dein Kuss gestern." Draco schoss wieder die Röte ins Gesicht. "Kämpf' um sie und ignorier' die schwachsinnigen Sitten und Gebräuche unserer Familie, die dich davon abhalten, das Leben zu leben, welches dir zusteht. Mir ist völlig gleich, wer meine Schwiegertochter ist, wenn sie deine Augen nur immer zum Strahlen bringt und dir ein Lächeln auf die Lippen zaubert." Sie hatte die Umarmung gelöst und ihre Hände auf Dracos Wangen gelegt. "Werde glücklich mit ihr!"

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Ist das nicht schön, wenn die wichtigsten Menschen hinter einem stehen und einen dabei vorbehaltlos unterstützen, wenn es um das Thema Liebe geht? Narcissa ist schon ein Schatz oder?
Konnte selbst wegen Zwangsehe nicht glücklich werden und versucht nun alles, ihren Sohn davor zu schützen.

Ich liebe Narcissa einfach und Sirius. Und weil mein Buch ja Tagebuch einer verbotenen Liebe heißt, warum nicht noch eine verbotene Liebe mit einbauen?
Und Narcissa und Sirius als Paar ist schon irgendwie interessant, finde ich zumindest.
Hat echt mal wieder etwas Arbeit gemacht, das zu schreiben, weil ich keinen passenden Ansatz hatte. Bin jetzt aber doch ganz zufrieden muss ich sagen. Ob Sirius auch etwas für Narcissa empfunden hat, werde ich wahrscheinlich im nächsten Kapitel kurz anschneiden, Mal sehen. Allerdings bietet es sich bei Sirius irgendwie an, da man ja nie erfährt, ob er Mal ne Freundin hatte. Ich glaube aber nicht, da er ja immer mit James Unfug im Kopf hatte und dann saß er ja 12 Jahre in Azkaban. Und die letzten 2 Jahre vor seinem Tod hatte er wohl kaum eine Liebelei mit irgendwem vom Orden. Wobei mir als Frauen eh nur McGonagall, Tonks und Mrs Weasley einfallen im Späteren Verlauf XD Alice Longbottom und Lily Potter waren ja bereits verheiratet und inzwischen tot bzw. ein nervliches Wrack, um es mal Böse auszudrücken. Und Minerva und Molly waren ebenfalls verheiratet und Tonks hatte was mit seinem Kumpel XD Das wars mit der Auswahl an Damen XD (zumindest gibt es keine weiteren in den Filmen, in den Büchern wurden bestimmt noch mehr Frauen erwähnt)

Insgesamt wird es 5 'verbotene Lieben' hier in meiner FF geben.
Draco und Hermine ist ja klar
Rose und Scorpius auch
Dann jetzt noch Sirius und Narcissa und 2, da kommt ihr nie drauf, also seid gespannt.

XD

Tagebuch einer verbotenen Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt