"Guten Tag, Mrs Malfoy. Wie geht es Hermine?" Narcissa legte ihre Sticksachen beiseite und stand von ihrem bequemen Stuhl auf. "Guten Tag, Mr Potter. Ihrer Freundin geht es gut. Sie ist wach und hat mit uns zu Mittag gegessen, sie ist also größtenteils wieder bei Kräften." Harry sah die Blonde vor sich erleichtert an. "Wie sieht es mit ihren veränderten Erinnerungen aus." Narcissa bat Harry, sich zu ihr an den Tisch zu setzen. "Von dem Vorfall gestern weiß sie nichts mehr. Ich habe sie mir schildern lassen, was sie denn noch wüsste. Nach dem ich erwähnte, sie erinnere sich nur noch an klirrendes Geschirr, sagte ich ihr, sie sei im Wools ausgerutscht und hätte sich am Kopf verletzt. Draco erklärte ihr dann die Umstände, warum sie hier und nicht im Mungos ist." "Verstehe. Dann ist gut. Wo finde ich sie? Ich würde sie gern jetzt mit zurück zum Grimauldplatz 12 nehmen." Narcissa machte eine abwehrende Bewegung. "Warten Sie. Da gibt es etwas, was ich sie fragen wollte." Irritiert hob Harry eine Augenbraue und schenkte der Frau einen skeptischen Blick. "Das wäre?" "Sie als bester Freund von Miss Granger kennen sie ja sicherlich recht gut. Glauben Sie, Draco und Miss Granger hätten zusammen eine Chance?", fragte sie ganz unverblümt? Harry sah die Blonde mit großen, erschrockenen Augen an. "Mrs Malfoy! Wie...?" Sie schnitt ihm mit einer raschen Handbewegung das Wort ab. "Nachdem, was ich gestern und heute beobachtet habe, komme ich zu dem Schluss, dass er Miss Granger durchaus sehr gern hat und er nicht unbedingt dabei auf den Blutstatus achtet." Ungläubig blinzelte Harry Narcissa an. "Ach, tut er nicht?", schnaubte Harry verächtlich. "Glauben Sie es ruhig!", bekräftigte sie. "Erst der zärtliche Kuss, den er ihr gegeben und dann sein sorgenvoller Blick, den er ihr immer wieder zugeworfen hat. - Er stand mit 2 Erziehungsmethoden im Konflikt. Auf der einen Seite erzogen wie ein Gentleman, andererseits gebot ihm seine Erziehung, vor allem Miss Granger gegenüber, sein Ansehen und seine Abneigung ihr gegenüber über seine eigenen Gefühle zu stellen. Er wollte seinen Vater stolz machen und hat seine eigenen Gefühle verleugnet. Und nun, wo er frei ist, ist er unfähig, sich ihr zu öffnen und sich von seiner besten Seite zu zeigen." Harry kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Er hatte ja selbst schon festgestellt, dass zwischen den beiden etwas war, wenn man bedachte, wie Draco Hermine immer angesehen hatte innerhalb der letzten Woche. *Sobald Hermine wegsah, war keinerlei Verachtung oder Abscheu mehr zu sehen, eher etwas Entschuldigendes.*, ratterte es hinter seiner Stirn. Er musste aufstehen, konnte jetzt nicht still sitzen bleiben. Seine Gedanken ordnend lief er auf und ab. "Das mag für Sie nur schwer zu glauben sein, aber es ist wahr.", unterbrach Narcissa seine Gedanken. "Ich würde das gerne glauben... Aber im Gegensatz zu seinen Auflagen, die ich objektiv betrachte, geht dies hier in die private Richtung. Draco...", ihm fiel jetzt erst auf, wie leicht ihm der Name inzwischen über die Lippen kam. "Er hat Hermine mehrmals seelisch verletzt und ihr tiefsten Hass entgegengebracht und jetzt soll ich hinnehmen, dass er sie eigentlich immer mochte...?" Seine Stimme wurde etwas schriller. Hermine war wie ein Schwester für ihn. Er würde sie immer beschützen. Auch vor einem 'verliebten' Malfoy. "Nur die Ruhe Mr Potter. Ich sage ja nicht, dass sie es sofort akzeptieren sollen aber ich wollte sie schon einmal darauf hinweisen. Wenn Sie ihn gestern gesehen hätten... Als er sich unbeobachtet glaubte, hat er Miss Granger offenbart, wie leid ihm sein Handeln tat. Er hat sogar die Nacht über in ihrem Zimmer auf sie aufgepasst. Er wollte das nicht den Hauselfen überlassen."
Wieder blinzelte Harry ungläubig. "So etwas macht keiner, der nicht auch mindestens ansatzweise etwas für die Person empfindet." Harry sah fassungslos zu seiner Gegenüber. "Er mag Miss Granger, und will oder kann es sich aber nicht eingestehen." Harry seufzte. Warum sollte Narcissa Malfoy ihn anlügen? Sich am Kopf kratzend und kurz die Brille ablegend setzte er sich wieder an den Tisch. Er rieb sich die Nasenwurzel. "Nun...", setzte er an. "Auch wenn ich es nicht gerne zugebe: aber mir ist da auch schon einiges aufgefallen. Solange er nicht wusste, dass ich da bin, konnte ich beobachten, wie er sie ansieht. Hätten sie Blickkontakt behielt er seine Maske auf, wie früher, aber war das nicht der Fall, lag so viel Traurigkeit in seinen Augen, so viele Schuldgefühle... Und bei dem gestrigen Kuss lag da einfach nur Liebe in ihnen. - So schwer es mir fällt, doch ich muss wohl akzeptieren, dass mein 'Erzfeind' sein Herz an meine beste Freundin verloren hat.", seufzte er. Ein verschmitztes Lächeln ließ sich nicht vermeiden. Narcissa sah auf und getraute sich, das Lächeln des Retter der Zaubererwelt zu erwidern. "Aber wie sieht es bei Miss Granger aus? Sie sagten, sie mochte Draco immer schon?" Diese Frage Warnung etwas überraschend. "Also...", druckste Harry herum. "Eventuell nicht direkt mögen, schließlich war sie gerne sein Mobbingopfer Nummer 1. Aber ab der 3. Klasse hat sie versucht, in ihm etwas Gutes sehen zu wollen." Narcissa nickte verstehend. "Sie ist feinfühliger als Ron oder ich und hat versucht, hinter Dracos Fassade zu sehen. Wobei ich das nicht nachvollziehen konnte, denn Draco war Schuld, dass Seidenschnabel geköpft werden sollte. Meine Sympathie für ihn ging gleich noch tiefer in den Keller.", sagte Harry mit Verbitterung. Die besorgte Mutter konnte nur nicken und wandte den Blick ab. "Dann war er noch in Umbridges Inquisitionsgruppe und hat uns das Leben erschwert. Wir waren alles in der 6. Klasse nicht gut auf ihn zu sprechen nur Hermine ist in der 6. Klasse aufgefallen, wie schlecht Draco aussah und ich glaube, dass sie sich auch Sorgen gemacht. Hermine war der festen Überzeugung, dass er nicht so ein schlechter Mensch ist." "Ist er auch nicht!", meinte Narcissa und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und war aufgestanden. Harry war wegen ihres Gefühlsausbruchs kurz zusammengezuckt und sah zu der zierlichen Frau hoch, deren Lippen arg zusammengepresst waren. "Verzeihung!", entschuldigte sie sich sofort seufzend und nahm wieder Platz.-*-*-*-
Nachdem die Elfen ihrer Herrin zur Beruhigung erst einmal einen Scotch und Harry ein Butterbier gebracht hatten, war es still und sie hingen ihren Gedanken nach. "Also glauben sie, dass mein Sohn bei ihr eine Chance hat?", kam sie zum eigentlichen Thema zurück. "Ich habe gesehen, wie entschlossen Hermine dafür gekämpft hat, dass er seinen Sozialdienst dort machen darf, wo sie selbst ein Soziales Jahr absolvieren wollte. Sie akzeptiert ihn so wie er ist und hat Schuld für ihn auf sich genommen. Das würde sie wohl nicht tun, wenn sie ihn nicht mögen würde. Aber auch Draco muss daran arbeiten, ihr zu zeigen, dass er sie mag." Nachdenklich rieb er sich die Stirn. "Allerdings glaube ich, dass Draco versucht sie zu imponieren indem er sich wirklich gut in der Muggelwelt integriert. Er ist bemüht, sich anzupassen und erledigt seine Aufgaben ohne sich zu beschweren. Das erweckt bei mir den Eindruck, dass er wirklich etwas ändern will und dafür kämpft, auch um ihret Willen." Interessiert hörte Narcissa Harrys Erläuterungen zu. "Ich konnte beobachten, wie er sich mit bissigen Kommentaren zurückhält und sogar freundlich zu Muggeln ist. Die kleine Esther hat regelrecht einen Narren an ihm gefressen." "Ist das die Kleine, die ihn immer als Prinz bezeichnet?", fragte Narcissa amüsiert. "Sie wissen davon?" "Mein Sohn hat mir gleich am ersten Tag von ihr erzählt. Genauso wie von der peinlichen Sache mit den Kartoffeln." "Dafür hat er sich übrigens immer noch nicht entschuldigt."
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Entgegen ihres Einwands, dass sie erst nicht in die Bibliothek wollte, wirbelte Hermine nun begeistert durch die Gänge eben dieser. Sie konnte sich an den Büchern gar nicht satt sehen. "Die Bibliothek ist ja fast so groß wie in Hogwarts." "Nein.", meinte Draco kühl. Er war näher getreten. "Wie bitte?", fragte Hermine und sah zur Seite, wo Draco stand. "Du sagtest 'fast' so groß... Aber sie ist 'fast' doppelt so groß." Er breitete die Arme aus um dies noch zu verdeutlichen. Hermine schlug ihm grinsend auf den Arm. "Sei nicht so ein verdammter Angeber!", meinte sie vorwurfsvoll. Beide lachten. Dann ging sie weiter und Draco sah ihr lächelnd hinterher. Wann hatte er jemals so unbeschwert mit ihr gelacht? Noch nie! Aber es gefiel ihm. Er wollte sie öfter lachen sehen. Und er sollte der Grund dafür sein.
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Yo, ich habs endlich geschafft.
Man dieses Kapitel hat mir den Verstand geraubt, ich hab es so oft umgeschrieben...
Aber hier nun mit dem Kapitel einen guten Wochenstart.
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Tagebuch einer verbotenen Liebe
FanfictionHermine hat Draco nach dem Krieg beim Ableisten seines Sozialdienstes in der Muggelwelt begleitet und unterstützt, sich ohne Magie zurecht zu finden. Nach diesem einem Jahr kehrten beide nach Hogwarts zurück, um ihren Abschluss zu machen. In den 2 J...