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Gähnend ließ Draco sich im Salon auf einen Stuhl gleiten. "Du siehst aber nicht sehr ausgeruht aus, mein Liebling.", stellte Narcissa fest, als sie zu ihrem Sohn sah. Geniert hielt er sich die Hand vor den Mund, als er noch einmal gähnte und sich dann ordentlich hinsetzte. "Nicht wirklich. Morgen Mutter!", sagte er müde und griff nach seiner Tasse mit dem Kaffee. Die blonde Frau musterte ihren Sohn und strich ihm sanft durch das blonde Haar. Die leicht geröteten Augen entgingen ihr nicht. "Du hattest wieder einen Alptraum oder?" Draco, der gerade seinen Kaffee trank, brummte in seinen Kaffee. "Nein, Mutter.", sagte er schlecht gelaunt. "Lüg' mich nicht an, Draco!", empörte die Malfoy sich. "Ich habe gemerkt, dass es wieder ein Fläschchen weniger geworden ist in meinem Schrank." Draco rollte genervt mit den Augen. "Vielleicht sollte ich wirklich Heiler White kontaktieren." "Selbst wenn es so wäre... ich will nicht mit einem Psycho-Heiler über meine Träume reden und ich lasse mir auch von keinem Psycho-Heiler meinen Kopf mit einem Zauberstab durchleuchten. Der einzige, dem ich das erlauben würde, ist tot." Narcissa seufzte. Draco hing wirklich sehr an seinem Paten, Severus Snape. Dieser war ein erfahrener Legilimentor und Okklumentor gewesen und Draco würde nur ihm seine geheimsten Gedanken und Gefühle anvertrauen. Sanft legte sie eine Hand auf seine. "Ich möchte nur, das du nicht mehr leidest. Und da könnte es dir eventuell helfen, wenn du mit jemanden sprichst." "Ich werde mit niemandem über meine Träume sprechen. Die Träume gehen früher oder später vorbei." Er trank seinen Kaffee aus und schenkte seiner Mutter ein aufbauendes, leichtes Lächeln. "Mach dir wirklich keine Sorgen um mich. Ich habe Schlimmeres durchgestanden. Es war auch der erste Alptraum seit Langem, eine Ausnahme." Sie hob den Kopf und nickte ihm mit einem unsicheren Lächeln zu. Vom Gegenteil überzeugen brachte eh nichts. "Du weißt, dass ich das nur ungern diskussionslos hinnehme, oder?" "Ja, Mum!", sagte er versöhnlich. Sie sah ihn entgeistert an. Seit Jahren hatte er sie nicht mehr Mum genannt. Lächelnd griff er sich ein Brötchen und drückte seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. Sie war erstaunt. Sonst steckte er es nicht so leicht weg. Doch es freute sie auch, ihn wieder ehrlich lächeln zu sehen. Dieser Sozialdienst schien ihm doch zum Positiven zu verändern.
Der Rest des Frühstücks verlief stillschweigend und kurz vor Beendigung des Frühstücks, gegen 9:30 Uhr, rief Narcissa nach der Hauselfe Polly. "Die Mistress hat gerufen? Wie kann Polly weiterhelfen." "Würdest du bitte nach Miss Granger sehen und sie gegebenenfalls für's Frühstück wecken? Draco wird es ihr dann bringen." Draco fuhr verwirrt zu seiner Mutter rum. "Wie bitte?", fragte er. "Zu Befehl, Mistress Narcissa!" Und die Elfe verschwand. "Das kann nicht dein Ernst sein, Mutter?" Schon hatte er mit dem Wechsel von Mum zu Mutter wieder Distanz aufgebaut. "Draco, du schuldest Miss Granger immer noch eine Entschuldigung oder zumindest ein Dankeschön. Wenn du es nicht zeigen kannst, dann zeig' es ihr wenigstens, indem du nett zu ihr bist. Du bringst ihr das Frühstück, verstanden." Sie funkelte ihren Sohn streng an und Draco merkte, dass Wiederworte zwecklos waren. "Na schön.", resignierte er zischend, nahm sich ein Tablett und belud es mit allem, was er für ein Frühstück nötig war. "Mistress Narcissa, Master Draco..." Die Elfe erschien ganz aufgeregt wieder im Salon. "E...es ist schre... schrecklich. Polly i... ist untröstlich." Tränen standen der Elfe in den Augen." "Ist etwas mit Miss Granger? Geht es ihr nicht gut?" "I... ich weiß es nicht.", stotterte Polly. "Polly, hör auf rum zu stammeln und sag' uns, was los ist.", meinte Draco streng an du Elfe gewandt. "Die Miss ist verschwunden." Entsetzt sahen Mutter und Sohn auf die Elfe runter.

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Hermine hatte eigentlich wieder in das Zimmer, in dem sie aufgewacht war, zurückkehren wollen, doch jede Tür sah gleich aus. Manche ließen sich nicht öffnen, und die, die sie öffnen konnte, führten überall hin, aber nicht in das Gästezimmer. Inzwischen hatte sie vollends die Orientierung verloren. Sie ließ an der Wand hinab gleiten. Ihre Lunge brannte vom Rennen. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Diese Worte waren so verletzend gewesen. Na sicher hätte man es gefeiert, wenn Bellatrix sie bis zum Tod gefoltert hätte. Bis sie den Schmerz nicht mehr ausgehalten und um den Tod gebettelt hätte. Aber sie lebte noch im Gegensatz zu Bellatrix und vielen anderen Reinblütern. *Ich muss hier raus! Es ist, als würde es mir hier die Luft abschnüren. Ich muss das Manor verlassen zurück zu Harry. Er muss mir sagen, warum er mich hier zurückgelassen hat.* Guter Dinge stand sie auf und hoffte, bald die Eingangshalle zu passieren, um vor sdm Manor in den Grimauldplatz 12 zu disapparieren.

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"Was soll das heißen, sie ist verschwunden?", fragte Draco scharf. Aus unerklärlichen Gründen, behagte ihm das gar nicht. "W... wie Polly sa... sagte. Die Miss ist nicht im Zimmer und auch nicht im angrenzenden Bad. Sie hat aber ihren Zauberstab mitgenommen.", presste die Elfe hervor, kletterte auf den Tisch um sich zur Strafe ihre Hände mit heißem Kaffee zu verbrühen. Narcissa sprang auf um die Elfe daran zu hindern. Seit Lucius nicht mehr da war, versuchte sie alles, damit die Elfen keinen Grund mehr darin sahen, sich bestrafen zu wollen. Es gelang ihr nur kläglich, denn diese Demut war tief in den Hauselfen verankert.
"Wir sollten Ruhe bewahren. Eventuell ist sie zum Black-Anwesen disappariert!", spekulierte Narcissa und nahm den Wärmezauber von der Kaffeekanne. Sicher war sicher. "Was will sie beim Blackanwesen?", fragte Draco irritiert. "Mit Sirius Tod ging dieses Anwesen in Mr Potters Besitz über. Es war Sirius letzter Wille gewesen, dass sein Patensohn dieses Haus erbt, wo der Junge doch sonst nichts hat.", erklärte Narcissa ihrem Sohn. "Woher weißt du das alles?", wollte Draco wissen, doch Narcissa schüttelte den Kopf. "Später. Ich kontaktiere Mr Potter, du und die Hauselfen werdet nach ihr suchen. Das arme Ding kennt sich hier doch gar nicht aus. Was wenn sie..." Draco und seine Mutter sahen sich an und ließen den Satz unvollendet. Er wusste, worauf seine Mutter hinaus wollte. Rasch verließ er den Salon während Narcissa zum Kamin ging um Harry zu kontaktieren.

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Hermine fühlte sich, als liefe sie im Kreis. Endlich hatte sie eine Treppe gefunden, die nach unten führte, bloß leider nicht, wie erhofft, in die Eingangshalle. Sie sah sich um als sie die letzte Stufe erreicht hatte und ein Schauer ging über ihren Rücken. Die großen Fenster, das schummrige Tageslicht, welches durch die Fenster kam... Sie wusste genau, wo sie sich befand.  Obwohl an diesem Tag die Sonne hell und warm schien und auch den Raum freundlicher wirken ließ, war er für sie so grau und düster wie noch vor wenigen Monaten. Sie fühlte sich an den Tag im April zurück versetzt. Ihr Herz begann plötzlich, schneller zu schlagen, als die Erinnerungen wieder hochkochten. *Nur keine Panik!*, sprach sie sich selbst zu und setzte, am ganzen Körper zitternd, einen Fuß vor den anderen. Doch so einfach wie sie glaubte war es nicht. Sie hörte plötzlich wieder die Stimmen ganz nah. Greyback, der sie nur zu gern verspeisen wollte. Lucius der auf Draco einredete, sich Harry genau anzusehen und ihn zu identifizieren. Die anderen Greifer, unter anderem Scabior, die so gern sonst etwas mit ihr anstellen würden und Bellatrix, die sie anschrie und beschuldigte Gryffindors Schwert aus ihrem Verließ gestohlen zu haben. Sie hörte die kreischende Stimme ganz deutlich in ihrem Kopf. Ihr Körper bebte vor Angst. Die Augen huschten panisch von rechts nach links. Sie waren da, einfach überall, kesselten sie ein. Sie wich zurück. "Na du kleines Schlammblut! Hätte nicht gedacht, dass du dich noch einmal hier her traust.", erklang die hohe Stimme von Bellatrix und Hermine zuckte zusammen. Die Schwarzhaarige kam ihr mit schnellen Schritten näher. "NEIN!", stieß Hermine in Panik zitternd aus.

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"Mr Potter, sind Sie zuhause!", erklang Narcissa Malfoys Stimme magisch verstarkt durch den Grimauldplatz 12. Harry, der gerade beim Frühstück saß und im Tagespropheten las, viel vor Schreck fast vom Stuhl. Er fing sich aber noch dank seiner Reflexe gut ab. "Mrs Malfoy?", fragte er überrascht und sah sich um. "Wo sind Sie? Sie wissen, dass Sie Malfoy Manor nicht verlassen dürfen.", tadelte Harry und stand von seinem Stuhl auf. "Ich habe das Manor nicht verlassen." Ihm kam der Gedanke, dass sie wohl die gleiche Methode nutzte, die Sirius angewandt hatte, um damals mit ihm Kontakt auf zu nehmen. Er lief ins Nebenzimmer zum Kamin und sah dann das Gesicht der ehemaligen Black im Kaminfeuer. "Mrs. Malfoy, woher wissen Sie...", setzte er an, wurde aber von der Frau unterbrochen. "Ist Miss Granger bei Ihnen?", fragte die Frau und Harry sah mit weit aufgerissenen Augen zu Ihr runter.

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Na das ist für Harry sicher ein schöner Schock am Samstag Morgen.
Mal sehen wie er reagieren wird. Und natürlich, wie es Hermine ergehen wird.

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