Als Draco der Wasserstrahl traf, musste Harry sich die Hand vor den Mund halten, um nicht loszulachen. Er hatte sich auf den Schlauch gestellt und den richtigen Moment abgewartet, um Draco eins auszuwischen. Dass dieser Großkotz Hermine, die ihm wirklich nur helfen wollte, immer noch von oben herab behandelte, obwohl er definitiv nicht in der Position dazu war, machte Harry schon rasend. Darum sah er jetzt mit Genugtuung, wie Draco erschrocken aufquiekte und schnell den Schlauch weghielt. Das Wasser triefte nur so über sein Gesicht und aus den Haaren. Hermine, die wieder vor gekommen war, gluckste kurz auf. "Das hast du doch mit Absicht gemacht, Granger.", keifte der Blonde empört. "Habe ich nicht. Keine Ahnung, warum erst kein Wasser aus dem Schlauch kam. Jedenfalls ist er ganz und hat keine Mängel. Du kannst also endlich dein Beet sprengen." Draco sah sie verdutzt an. "Wozu habe ich mir die Mühe mit dem Unkraut jäten gegeben, wenn es jetzt in die Luft gejagt werden soll?" Hermine sah Draco entgeistert an. Bis ihr auffiel, dass sie aneinander vorbei redeten. Sie kicherte: "Den Rasen oder ein Beet sprengen ist bei Muggeln nur eine andere Bezeichnung für gießen." "Warum sagt man dann nicht einfach gießen?", fauchte Draco. Sie zuckte mit den Schutern. "Die Muggel sind schon ein komisches Volk!", brabbelte Draco vor sich hin und Hermine musste grinsen. Wie Malfoy da so klatschnass neben ihr stand und verbissen auf sein Beet starrte, während er es goss, war schon ein ungewohntes Bild. Wie das Wasser aus seinen Haaren über sein, in der Sonne noch bleicher wirkendes, Gesicht hinunter lief. Sie ertappte sich dabei, wie sie ihn regelrecht anstarrte und schüttelte den Kopf um sich loszureißen. "Ich bin dann am Zaun und fange schon einmal an zu streichen. Komm dann einfach rüber.", sagte sie und erhielt darauf ein Brummen.
Schnell lief sie zum Zaun machte sich an die Arbeit, den Zaun neu zu streichen.-*-*-*-
Kurz vor 12 kamen die Kinder in den Hof gestürmt, spielten Fangen, Gummihobse, Verstecken, Steh-Geh und andere Spiele. Draco ging das ausgelassene Spielen der Kinder auf die nerven. Er wollte seine Ruhe haben. "Können diese Plagen Mal ruhig sein?", beschwerte er sich und warf seinen Pinsel in den Eimer. "Es sind Kinder...", beschwichtigte Hermine. "Die spielen nun Mal." "Und ich bin ein Erwachsender und habe zu arbeiten. Bei dem Lärm kann sich ja kein Mensch konzentrieren." "Weil Zaun Streichen ja auch so viel Konzentration braucht!", meinte die Brünette theatralisch. "Überanstrenge dich bloß nicht!", meinte sie im stichelnden Tonfall. "Auf deine blöden Bemerkungen kann ich verzichten, Granger!", motzte er zurück und griff wieder nach seinem Pinsel. Da fiel plötzlich ein kleiner Ball mit einem lauten 'Platsch' in den Farbeimer mir der braunen Farbmasse und spritzte Draco die Farbe direkt ins Gesicht. "OK...!", sagte er und seine Stimme bebte. "Hallo Onkel, gibst du uns unseren Ball zurück.", fragte 2 Mädchen, vielleicht gerade Mal zwischen 9 und 10 Jahren alt. Gefährlich langsam strich er sich die Farbe aus dem Gesicht, griff in den Eimer und holte den nun schleimigen, klebrigen Ball, der ungefähr die gleiche Größe wie Nevilles 'Erinner-Mich' hatte, heraus. Er überbrückte die wenigen Schritte zu den Mädchen und beugte sie zu ihnen, freundlich grinsend, runter. "Wollt ihr den wieder haben?" Seine Stimme klang süßlich und in Hermines Ohren auch irgendwie falsch. Die Mädchen nickten und Dracos Grinsen wurde erst breiter und dann verhärtete sich sein Ausdruck. "Wenn ihr den wieder haben wollt, dann holt ihn euch doch." Er schenkte den Mädchen sein fiesestes Lächeln, holte aus und warf den Ball quer über den Hof. Triumpfierend sah er dem Ball nach, wie er immer kleiner wurde. Die 2 Mädchen rannten weinend weg. "Du bist echt ein Arschloch, Malfoy!", entwich es Hermine etwas zu laut. "Schön, dass wir endlich wieder beim Nachnamen angekommen sind. Jedes Mal, wenn du mich beim Vornamen ansprichst wird mir schlecht." Er strich sich die mit Farbe beklebten Haare aus dem Gesicht. "Mir reichts fürs Erste. Streich den Zaun doch allein, Granger. Ich muss diese Pampe loswerden." "Draco du kannst nicht..." "Wir waren beim Nachnamen, Granger." Er war ihr gefährlich nahe gekommen. "Ich verbiete dir, mich bei meinem Vornamen zu nennen. Dieses Privileg gebührt nur einem kleinen Personenkreis und du gehörst nicht dazu." Er sah sie böse funkelnd an, aber auch Hermine wusste, ihm mit strengem Blick stand zu halten. "Okay Malfoy, wie du willst!", resignierte sie. "Ich dachte, ich komme dir etwas auf neutralem Boden entgegen in dem wir das Kriegsbeil endgültig begraben. Darum war ich bemüht, dich beim Vornamen anzusprechen.", sagte sie enttäuscht. "Auch du hast die Erlaubnis, mich bei meinem Vornamen zu nennen.", fügte sie hinzu, als er ansetzte zu protestieren. "Aber gut. Dann verhalte dich weiterhin wie ein trotziges Kind." Entschlossen drehte sie sich weg und atmete auf. *Er wird sich nie ändern!* Seufzend kickte sie sich vor den Zaun und widmete sich ihrer Arbeit. Sie bemerkte nicht wie Draco plötzlich auf freier Bahn stolperte und der Länge nach hinfiel. Harry hatte ihm ein Bein gestellt. Er ließ nicht zu, dass Draco seine beste Freundin so behandelte, ohne ab und an einen Denkzettel verpasst zu bekommen.
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Tagebuch einer verbotenen Liebe
FanfictionHermine hat Draco nach dem Krieg beim Ableisten seines Sozialdienstes in der Muggelwelt begleitet und unterstützt, sich ohne Magie zurecht zu finden. Nach diesem einem Jahr kehrten beide nach Hogwarts zurück, um ihren Abschluss zu machen. In den 2 J...