Kaum hatten sie den Salon verlassen und streiften durch die vielen endlosen Gänge, riss Hermine sich los. "Danke, aber du kannst jetzt aufhören, so nett zu sein.", sagte sie und betrübt ließ sie den Kopf sinken. Seine Berührungen gefielen ihr und es schmerzte, zu wissen, dass er es nicht freiwillig tat, sondern um seiner Mutter einen Gefallen zu tun. Er drehte sich um. "Von nett sein kann keine Rede sein. Das ist reine Höflichkeit.", sagte er zynisch. "Natürlich. Was auch sonst. Sag' mir einfach, wo es lang geht, ich finde die Bibliothek auch alleine.", entgegnete sie schnippisch. Sie drängte sich an ihm vorbei und bog schon in den nächsten Gang. "Wie könnt ihr euch hier nur zurecht finden? Ein Gang gleicht dem anderen.", stellte sie fest, als sie sich nach eventuellen Erkennungszeichen umsah, um die Gänge unterscheiden zu können. "Jahrelange Übung.", protzte er mit einem schiefen Grinsen. Sie sah ihn im spärlichen Licht der Kerzen, die an den Wänden in den Halterungen brannten, unbeeindruckt an und rollte mit den Augen. "Angeber!", gab sie mit einem genervten Unterton von sich, konnte aber nicht verhindern, dass sie dennoch leicht lächeln musste. Dieser Slytherin würde einige Dinge an sich wohl nie ändern.
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"Sind wir bald da?" "Granger, dafür dass du erst nicht wolltest, bist du jetzt ganz schön ungeduldig und auch etwas nervig." "Ihr zwingt es mir ja regelrecht auf, statt mich einfach in das Anwesen der Blacks apparieren zu lassen." "Du apparierst in deinem Zustand nirgendwo hin.", sagte er viel zu schnell, packte sie am Arm und drehte sie zu sich herum. "Verstanden!?", sprach er mit solch einem Nachdruck, dass es Hermine einen Schauer über den Rücken jagte. Sie wollte ihm mit eben so viel Bestimmtheit und Ernsthaftigkeit entgegenblicken und bemerkte, dass in Malfoys Augen etwas aufblitzte. War das Sorge? Wohl kaum. Andererseits hatte er laut Polly die ganze Nacht an ihrem Bett über sie gewachst. Ach, sie bildete sich zu viel ein. "Lass bitte meinen Arm los. Du tust mir weh!" Sein Blick huschte nach unten und er sah, dass er ihren Arm fester umgriff, als er gewollt hatte. "Verzeihung!", flüsterte er knapp und ließ sie los. "Komm' wir sind gleich da!" Irritiert sah sie ihm nach. Dieser Blonde machte sie wahnsinnig. Er hatte sie zwar schon etwas grob angefasst und es hatte auch wehgetan, aber jetzt, nachdem er sie losgelassen hatte, ging von dieser Stelle eine angenehme Wärme aus. Warum nur empfand sie es so und wollte, dass er sie wieder berührte? Das war doch völlig absurd! Sie atmete noch einmal tief ein und aus, dann folgte sie ihm. Er bog nach links ab und sie sah sich einfach nur neugierig nach rechts um. Am Ende des rechten Ganges war eine Tür, die sie irgendwie in ihren Bann zog. Wie hypnotisiert lief sie auf diese Tür zu. Draco wollte indes gerade die Tür zur Bibliothek mit einem einladenden "Hier ist dann die Bibliothek! Ich bitte einzutreten.", öffnen, als er merkte, dass Hermine nicht mehr hinter ihm war. "Granger!", rief er verärgert. *Diese verdammte Gryffindor ist schwerer zu hüten als ein Sack Niffler!*, dachte er und lief hastig den Gang zurück. Und da er sie, wie sie fast schon zielstrebig auf die Tür des großen Saals zulief. *Warum läuft sie immer wieder zu diesem Saal? Hat sie irgendwie Sehnsucht danach, jenes Szenario immer wieder zu durchleben?* Es war ihm ein Rätsel und eigentlich auch vollkommen egal, was sie dazu bewegte, er wusste nur, er musste verhindern, dass sie diesen Raum noch einmal betrat. "Granger!", rief er erneut, doch sie hörte ihn nicht. Sie war schon an der Tür, stand kurz davor diese zu öffnen. Schnellen Schrittes kam er näher. Sie durfte den Raum keines Falls noch einmal betreten. Eine weitere Panikattacke von ihr würde ihm das Herz zerreißen. Sie öffnete die Tür bereits einen Spalt und er legte vorsichtig die rechte Hand auf ihre Augen, den linken Arm schlang er behutsam um ihren zierlichen Körper, presste sie leicht an sich und ließ die Tür, Kraft seiner Gedanken, sich wieder schließen und mehrfach versiegeln. Er zog sie sacht einige Schritte rückwärts und blieb dann mit gebührenden Abstand zu der Tür stehen. So verharrten sie kurz, beide mit klopfenden Herzen, sich mehr oder weniger bewusst, wie nah sie einander waren. Draco konnte ihr Shampoo riechen, es war das selbe, welches er auch von seiner Mutter kannte. Aber bei Hermine roch es viel intensiver und besser. Unbewusst sog er tief ihren Duft ein. Bei Salazar, er wollte sie gern länger so halten und einfach nur ihren Duft einatmen. Unterbewusst drückte er sie auch noch etwas näher an sich. Auch Hermine, die erst überrascht war, empfand Gefallen an dieser 'Umarmung'. Sie fühlte sich bei seinen Berührungen sicher, beschützt und geborgen, und in ihrem Bauch, um den sein Arm so sorgsam und dennoch bestimmt geschlungen war - als hätte er Angst sie zu zerbrechen - kribbelte es angenehm. Zaghaft wollte sie sich noch etwas mehr an die starke Brust hinter sich lehnen, da löste er den Körperkontakt auf. Er drehte sie um und sah sie eindringlich an. Sein Herz klopfte immer noch und er musste die Augen kurz schließen und tief ein- und ausatmen, bevor er sie wieder ernst ansehen konnte. Auch Hermine hatte Mühe, ihr klopfendes Herz wieder zu entschleunigen. Schüchtern suchte sie seinen Blick und sie drohte in diesem schönen Silbergrau, in welchem sie schon wieder glaubte, Sorge zu sehen, zu versinken. "Diese Tür ist tabu!", raunte er, sichtlich um Beherrschung ringend, denn zu gern wollte er sich, wie am gestrigen Tag, zu ihr runter beugen und den Kuss wiederholen. "Was i... ist dahinter?", brachte sie stammelnd hervor. Es fiel ihr schwer, unter seinem Blick nicht schwach zu werden und bei klarem Verstand zu bleiben. Ihr ganzer Körper schien zu glühen und sich nach weiteren Berührungen des Slytherins zu sehnen. Wie gern wollte sie wissen, wie sich seine Lippen, die ihr noch nie so nah waren, anfühlten.
Er löste sich als erster und das kostete viel Überwindung, wäre er doch beinahe seinen niedersten Instinkten gefolgt. Erneut griff er ihre Hand führte sie nun endlich zur Bibliothek.
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Tagebuch einer verbotenen Liebe
FanfictionHermine hat Draco nach dem Krieg beim Ableisten seines Sozialdienstes in der Muggelwelt begleitet und unterstützt, sich ohne Magie zurecht zu finden. Nach diesem einem Jahr kehrten beide nach Hogwarts zurück, um ihren Abschluss zu machen. In den 2 J...