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Jetzt kann komplett gelesen werden. Das Kapitel ist fertig.

Harry klappte der Mund auf, als er sah, was Draco im Stande war zu tun. Er sah, wie sich Dracos harte Züge sich veränderten, als Hermine ansah. War das Mitleid oder gar Sorge? Diesen schon fast liebevollen Ausdruck hatte er bei Draco noch nie gesehen. Und dann auch noch bei Hermine.
Er war perplex und konnte nicht verhindern, dass Draco kurz darauf Hermine aus heiterem Himmel küsste. Ein Ruck ging durch Hermines Körper als Reaktion auf diesen Kuss. Aber schon bald merkte Harry, dass Hermines Widerstand nachließ. Ihr rasend pochendes Herz beruhigte sich. Sie ließ ihre Arme sinken und Harry lockerte den Griff, hielt sie aber dennoch fest, denn Dank des Beinklammerfluchs würde sie ohne seine Hilfe das Gleichgewicht verlieren.
Der Blonde löste sich von ihr uns sah in ein von Schamesröte geziertes Gesicht. Die Brünette sah aus halb geschlossenen Augen zu ihm auf. "Draco!", hauchte sie und nun stieg auch Draco die Röte ins Gesicht. Er sah von Hermine zu Harry der ihn nun böse anfunkelte.
"Obdormiscere!", rief Narcissa und ein lilafarbener sanfter Funkenregen legte sich über Hermine. Ihre Augenlider wurden schwer und ihr Kopf sackte leicht zur Seite. "Was haben Sie gemacht?", fragte Harry, der nun besorgt zu der Frau in seinen Armen sah. "Beruhigen Sie sich, Mr Potter. Ich habe Miss Granger in einen erholsamen Schlaf versetzt. Sie braucht dringend Ruhe." Im gleichen Atemzug, wie sie Harry antwortete löste sie den Beinklammerfluch auf. Harry stemmte sich jetzt die schlafende Hermine auf die Arme. Narcissa trat näher und legte jedem der Jungen eine Hand auf die Schultern. Schon waren sie aus der Halle disappariert und tauchten wenige Sekunden später in dem Zimmer auf, welches Narcissa als Hermines auserkoren hatte. Die Medi-Hexe schritt zum Bett und hob die Decke an. Der Schwarzhaarige folgte ihr und legte seine beste Freundin auf dem Bett ab, Narcissa deckte sie zu.

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"Ich hab dir gesagt, du sollst sie nicht küssen, du Idiot.", meinte Harry und schlug Draco gegen den Hinterkopf, sobald sie das Zimmer verlassen hatten. Narcissa hatte sie rausgeschickt in den Salon. "Autsch!", fluchte Draco und rieb sich die Stelle, an der Harry ihn getroffen hatte. Allein die Erwähnung ließ Draco rot werden. "Warum hast du das gemacht?", zischte Harry und hatte Mühe, Draco zu folgen. "Es hat doch wohl super funktioniert, oder nicht." "Wirklich, Malfoy? Dein Ernst? Glaubt der Prinz von Slytherin tatsächlich, dass ihm jedes Mädchen verfällt?" Harry war stehen geblieben und verschränkte die Arme vor der Brust. Draco drehte sich zu ihm um. "Was willst du von mir hören, Potter?" "Nur eine ehrliche Antwort. Magst du sie? Liebst du sie eventuell?" "Bitte?", fragte der Malfoy-Erbe abschätzig. "Du hast mich schon verstanden!", beharrte Harry und trat näher auf Draco zu. "Ich liebe sie nicht.", schnaubte Draco und sah seinen ehemaligen Feind an. "Schön, dann lass' solche Aktionen in Zukunft. Ich will nicht, dass du ihr auch weiterhin wehtust. Sie mag dich!" Harry sah Draco ganz genau an und bemerkte das Zucken in Dracos Mine. Kalt ließ ihn das also nicht. Diese Erkenntnis ließ Harry ein kurzes süfisantes Lächeln über die Lippen huschen. Er lief an Draco vorbei und meinte ganz beiläufig. "Da macht man einen Scherz und Mr Malfoy nimmt es für bare Münze." Theatralisch seufzte er. Draco folgte Harry mit seinen Augen. Dann setzte er sich wieder in Bewegung. "Potter. Hör auf in Rätseln zu sprechen!", rief Draco empört. "Find' es selbst raus.", bekam er als Antwort.
Er überlegte kurz, dann fiel es ihm ein. "Was sollte deine Anspielung gestern? Das mit dem Märchenprinzen?" Harry musste sich zurückhalten, nicht zu kichern. "Du hast dich Esther doch selbst als ihr Märchenprinz angeboten. Ich glaube, sie denkt dass du und Hermine das perfekte Paar seid. Sie gestern gefragt hat, ob 'deine Prinzessin' tot sei und du dann antwortetest, dass sie nur schliefe und sich in den Finger gestochen hätte, hast du ihr die perfekte Steilvorlage gegeben." Draco sah den Retter der Zauberwelt verwirrt an. "Stimmt, ja, ihr Reinblüter kennt ja die Muggel-Märchen nicht. Bei deiner Aussage musste Esther sofort an 'Dornröschen' denken. Die Prinzessin sticht sich an ihrem 16. Geburtstag an einer Spindel in den Finger und fällt in einen 100-jährigen Schlaf!", erklärte der Schwarzhaarige dem Blonden und dieser wurde langsam bleich. Er fühlte sich in seinen Alptraum von letzter Nacht zurück versetzt. Wie Hermine, unter Einfluss des Trankes der lebenden Toten, vor ihm lag und nicht mehr aufwachte.
Er schnappte nach Luft. "Und was passiert dann?", fragte Draco. "Ein Prinz kommt und küsst sie wach. - Ich wollte dich gestern nur etwas auf ziehen, als ich sagte, du sollst sie nicht küssen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du es, nicht Mal 12 Stunden später, wirklich tun würdest." War er vorhin noch bleich, wurde er nun schon wieder rot. Unbewusst hatte er auch zu Hermine gesagt, sie solle wieder aufwachen. *Man könnte ihn für eine Ampel halten.*, dachte Harry. Er grinste leicht. "Warum hast du es getan?", fragte Harry nun erneut ernst und Draco senkte den Blick zu seinen Füßen. "Ich weiß es nicht.", sagte Draco so leise, dass es kaum zu verstehen war. "Wie bitte?", fragte Harry nach. "Ich weiß es nicht, okay.", brauste Draco auf. "Es kam einfach über mich. Als ich sie sah, so verletzlich und voller Panik wollte ich sie einfach nur davon erlösen. Ich wollte sie nicht mit Absicht küssen, mein Verstand hat ausgesetzt. Der Kuss hatte keinerlei Bedeutung.", versuchte Draco sich rauszureden, um Harry nicht zu zeigen, dass der Kuss ihn nich kalt gelassen hatte. "Gut, dann solltest du ihr das auch sagen. Denn wenn sie denkt, du spielst nur mit ihr, dann kann sie dir dass sehr übel nehmen, wie ich gestern schon sagte. Und wenn du sie berletzt, dann..." "Schon verstanden, Potter. Ich werde mich für den Kuss entschuldigen.", resignierte Draco. "Das wird nicht nötig sein.", meinte Narcissa, die gerade neben den 2 ehemaligen Erzfeinden aufgetaucht war. Sie drückte Harry eine Phiole mit silbrigem Rauch in die Hand. "Was ist das, Mrs Malfoy?" "Ich habe ihr die Erinnerung das das im großen Saal Geschehene genommen. Es ist besser für sie. Die Erinnerung an den Kuss habe ich hier drin." Entsetzt sah Draco seine Mutter an, die leicht in seine Richtung grinste. "Mutter! Du kannst Potter doch nicht gerade diese Erinnerung geben." "Ich denke, er wird sie gut verwahren können. Du würdest die Phiole ja auf der Stelle vernichten." Und wie er das würde. Da wurde er einmal aus einem ihm unerfindlichen Grund schwach und seine Mutter hatte nichts besseres zu tun, als seinem Feind eine gewisse Macht über ihn zu geben. Wer weiß, was Harry damit anstellen würde? "Ich bin mir sicher, dass sie das Richtige tun werden.", zwinkerte die Malfoy Harry zu.

Tagebuch einer verbotenen Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt