Es tut mir leid...

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" Nein, kein Arzt! Ich habe die Nacht nur kein Auge zugetan", der Blick von Julian galt in diesem Moment Kai. Und zwar nur Kai. Die Augen des Blonden waren wie festgetackert.
Julians Gedanken gingen in verlangende Gedanken über. Er wollte unbedingt diese leichtgeschwungenen Lippen berühren und sie begehren.
Julian wollte die Hand ausstrecken, wollte Kai zu sich ziehen und wollte ihn küssen, bis keiner der beiden mehr Luft bekam oder die Lippen wund waren.
"Warum hast du die Nacht nicht geschlafen?", fragte Kai, als hätte er die Nacht geschlafen. Julian antwortete nicht, stattdessen bekam er eine Idee, aber er wusste nicht, ob diese Idee vielleicht nicht so genial war, wie als er sie bekam.
"Halt an!", befahl Jule. Kai warf ihm einen flüchtigen, verwirrten Blick zu. "Halt an! Halt einfach an, verdammt nochmal!", versuchte es Julian nochmal.
Kai fuhr auf einen Parkplatz in der Nähe. Er sah Julian durch müde Augen an und sah gleichzeitig in ebenfalls vor Müdigkeit gerötete Augen.
„Aussteigen!", der nächste Befehl donnerte auf Kai nieder und er folgte diesem ohne lange darüber nachzudenken. Julian war trotzdem eher aus dem Auto gestiegen und war nun einmal um den Wagen herum gelaufen, um Kai gegenüber zu stehen.
„Julian, ich hab kein Plan, was das hier werden soll, aber ich habe...", weiter kam der Lockenkopf nicht. Der Blauäugige starrte in seine grünen Augen und verlor sich darin. Während Kai merkte, dass Julian zwischen seinen Augen und den Lippen hin und her sah. Es herrschte Stille. Unaushaltbare Stille. Unangenehme Stille?
„Tut mir leid für das, was ich jetzt tue", sagte Julian so trocken, dass es Kai fast so überrumpelte, wie bei dem, was Jule danach tat. „Sorry...", murmelte der kleinere noch einmal, es klang aber eher zu sich selbst gesprochen. Seine Lippen pressten sich auf die des Jüngeren. Erst als der Blonde sich sicher war, dass Kai ihn nicht von sich stoßen würde, bewegte er seine Lippen gegen die seines Gegenübers.
Kai würde diesen Kuss niemals in Worte fassen können. Julian hingegen würde, um dieses Gefühl ausdrucken zu können, durch die Hölle gehen.
Der Kuss war voller Sehnsucht und Vertrauen, voller Verlangen und Sinnlichkeit.
Vorsichtig fuhr Kai durch die blonden Haare und wünschte sich, nie wieder den Mann vor ihm loslassen zu müssen. Jule zog Kai enger zu sich und drängte sich gegen ihn.
Irgendwann bekamen beide keine Luft mehr und lösten sich. Doch entfernen taten sie sich nicht voneinander. Der Ältere legte seine Stirn an die des braunhaarigen Mannes und lächelte. Es war höchstwahrscheinlich das ehrlichste Lächeln, was Kai wohl je von ihm gesehen haben mag und dieses Grinsen war verdammt ansteckend, sodass auch Kais Lippen sich nach oben schoben.
"Ich bin müde", sagte Julian. Kai folgte dieser Aussage mit dem Einsteigen ins Auto.

Die Fahrt zu Julian's Wohnung war angespannt. Julian murmelte mehrmals die Worte „Es tut mir leid..."
Doch Kai wollt nicht, dass es ihm leid tut.
Der Lockenkopf antwortete auf diese Worte nicht. Aber sie verschwanden nicht aus seinem Kopf. Es war ruhig im Auto. Zu ruhig. Zu ruhig dafür, dass es nach einem Kuss war, der erwidert wurde und voller Gefühle war.
Kai versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren, dass er nicht in Gedanken abdriftete, die ihn möglicherweise in einen Unfall verwickeln würden. Augen nach vorne und nicht ablenken lassen. Auch nicht von den sehnsüchtigen Blicken von Julian.
Kai parkte vor Julians Apartment. Während Julian hinter Kai die Treppen hochging, murmelte er immerfort Entschuldigungen.
Kaum waren sie in der Wohnung, drückte Kai den Blonden an die Wand. „Entschuldige dich nie wieder dafür, dass du mich küsst!", zischte der Jüngere.
„Sorr...", begann Jule. „Wag' es ja nicht!" Kai drückte seine Lippen gegen Julians.
Dieser doch eigentlich so unschuldige Kuss endete schnell in einer wilden Knutscherei. Julian vergrub seine Hände in Kais Locken und drückte ihn dichter zu sich. Kai drängte sich wieder gegen ihn. Irgendwie fanden sie schwankend den Weg zur Couch und Jule begann Kai auf die das Sofa zu drücken. Der Braunhaarige presste seine Lippen noch fordernder auf die Lippen seines Gegenübers.
„Warte...", flüsterte Julian schuldig fühlend. Kai ließ sofort von ihm ab. „Warum sahst du vorhin so sauer aus?" Die Frage brachte Julian zum Schmunzeln.
„Das fällt dir jetzt ein?", grinste Kai und gab Julian einen aufmunternden Kuss. „Ich war sauer, dass du mich weggestoßen hattest, aber ich weiß, dass ich der letzte sein dürfte, der auf die sauer ist. Ich habe meine Gefühle verleugnet und dich angeschnauzt, weil mich das wütend gemacht hat. Ist es besser jetzt?"
Ein Nicken von Julian bestätigte Kai seine Frage.
Vorsichtig und sanft beugte Julian sich wieder über Kai und verband ihre Lippen wieder miteinander. Kai glitt mit seiner Zunge über die Unterlippe seines Gegenübers, der sie leicht öffnete, während seine Zunge die von Kai fand.
Julian drückte Kai wieder in die Sofakissen und ließ sich auf ihn fallen. Quälend langsam befreite sich Julian von seinen Klamotten, weshalb Kai nachhalf und sich kurz danach ebenfalls die Klamotten vom Körper riss.
Es war Julian, der als erstes die hitzige Luft zwischen ihnen spürte. Kais Haut glühte unter den Fingern desBlonden. Seine Haut war heiß und Kai fuhr ebenfalls mit den Finger über die Haut des Gegenüber. Über sein Planeten Tattoo an der rechten Rippe und über das leichte, aber definierte, Sixpack.
Die Hand des Blonden fuhr langsam zu Kais Mitte und massierte ihn dort. Erst vorsichtig, dann bestimmender, als der Lockenkopf begann zu lustvoll zu seufzen. Auch Kais Hand glitt tiefer auf Julians Körper, doch dieser keuchte schon, als er nur seine Hand an dem Oberschenkel spürte.
Kai richtete sich auf und sah nun auf Julian herab, beugte sich zu ihn herunter und küsste ihn wieder. „Willst du?", flüsterte Kai in Julians Ohr. Dieser nickte wieder nur und Kai platzierte sich. Er stieß ganz vorsichtig in Julian hinein. Der Blonde spannte sich sofort an.
„Ich habe es dich schonmal gesagt, Jule... Du musst dich entspannen", sprach Kai und hielt inne. Julian kniff die Augen zusammen. „Denk nicht an den Schmerz, Juli. Es wird morgen sonst nur noch mehr wehtun."
Kai ließ sich wieder aus Julian gleiten. Der Ältere atmete auf und öffnete wieder die Augen. Kai nahm Julians Hände in seine und sah ihm in die Augen. „Wenn du nicht willst, dann müssen wir das nicht tun. Wenn ich dir wehtue, dann sollten wir es lassen..."
Nein, Julian wollte es. Er wollte es um jeden Preis. Er wollte Kai spüren egal wie.
„Kai... ich will es, aber mach bitte langsam...", murmelte Julian und kurz darauf bekam er einen Kuss von Kai auf die Stirn. Ein Vertrauensangebot, obwohl Julian Kai mehr vertraute als sonst irgendjemanden. Für Julian bedeutete jedoch diese kleine Geste die Welt...

Dieses Kapitel ist fast doppelt so lang wie das letzte. Ich hoffe, das ist eine Entschuldigung für euch, weil die letzten Kapitel etwas kurz waren.
Frohes Neues allen! Ich finde es voll doof, dass die Bundesliga erst am 20.01. wieder losgeht. Aber zum Glück läuft im Moment Premier League...

Und dann kamst du... ||Bravertz FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt