Und dann kamst du... ||Bravertz FanFiction

Eine Absicht und zwei Karten

„Ich hab Karten für den Klassiker. Kommst du mit?", fragte Kai und blickte Julian direkt in die Augen. „Eigentlich wollte ich dir die Karten als Entschuldigungsgeschenk geben und ich hatte gehofft, dass du mich dann mitnimmst, weil es zwei Karten sind."
Die Ehrlichkeit war nicht zu überhören, aber Julian grinste, „Was soll ich mitnehmen?"
Kai sah aus dem Fenster. Der Sommer nahm langsam Abschied. Es war bewölkt und feucht.
„Eine Decke, falls es kalt wird, da heute die kälteste Nacht im August werden soll und hol deine alten Dortmundtrikots heraus. Ich werde heute ein Brandt-Trikot tragen." Der letzte Satz klang sanfter, als er klingen sollte. Julian saß immer noch lächelnd vor Kai.
Plötzlich stand der Blonde auf und umarmte den Lockenkopf. Es war eine lange, innige Umarmung, die Außenstehende kalt lassen würde, doch der Satz den Kai Julian zuflüsterte, ließ Julian den Atem aushalten.
„Weißt du, wie froh ich bin, doch meinen besten Freund nennen zu dürfen?"
„Wer sagt denn, dass du das darfst?" Julian kraulte ihm durch die Locken und stand dann auf, um die Sachen für den Stadionbesuch herauszusuchen und Kai ein altes Trikot von ihm zu geben.

Die Fahrt zu Signal-Iduna-Park verlief reibungslos.
„Wollen wir Marco vorher noch abfangen?", fragte Julian und blickte zu Kai, der seinen Blick konzentriert auf die Straße gerichtet hatte.
Zu gern hätte Kai dem Blonden in die blauen Augen geguckt und einfach nur genickt, doch er antwortete mit einem leisen, dennoch hörbaren „Ja".
Die Mehrfamilienhäuser und Firmengebäude flogen an ihnen vorbei, während Kai seelenruhig vor sich hingrinste.
Julian jedoch hatte kein Lächeln im Gesicht. Er hatte den Kopf an die Fensterscheibe gelehnt und dachte nach.
Und da hielt Kai auch schon vor dem Stadion.

Julian betrat den Eingangsbereich und fühlte sich wie zu Hause. Diesen Geruch hatte Julian vermisst. Den Geruch nach dem professionell gepflegten Rasen, der Geruch nach Stadionwurst und Bier.
Ganz tief sog er den Geruch in sich hinein. Schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an die Schulter von Kai. „Danke, dass du mich hier her schleppst..."
Der Lockenkopf grinste vor sich hin und holte tief Luft. „Also, wo ist Marco?"
„Im Spielertunnel oder in der Umkleide schätze ich mal. Soll ich ihn anrufen?", fragte Julian und wollte schon sein Handy in die Hand nehmen.
Kai griff nach Julian's Hand und ging an den Menschenmassen vorbei zum Spielertunnel, wo auch die Umkleiden waren.
Die Security verschränkte den beiden den Weg, doch Marco sah sie bereits. Er stand schon bereit und unterhielt sich mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Serge Gnabry und Manuel Neuer.
Gerade wollte er sich umdrehen, da auch Mats Hummels zu den fünf stieß, da sah der die beiden im Augenwinkel und ließ seine Rivalen und seinen Teamkollegen stehen.
Marco schien neugierig zu sein. „Na? Habt ihr euch wieder vertragen?" Sein Grinsen war kaum zu übersehen.
Kai merkte, dass die Frage nicht an ihn gerichtet war und sah Julian an, der bloß nickte.
Marco machte eine Handbewegung und die Männer, die den Eingang bewachten, machten dem Lockenkopf und dem Blonden Platz.
Marco umarmte Julian fest, aber Kai fand, dass es etwas zu Lage war für seinen Geschmack, aber es sollte ihn egal sein.
Für Kai hatte Marco nur einen lässigen Handschlag übrig, dann begleitete er die Zwei zu den anderen.
Kai kannte alle und Julian kannte sie persönlich, der Unterschied dazwischen war nur, dass Kai nur die Namen kannte und ein oder zwei mal gegen sie gespielt zu haben. Aber er verfolgte fast jeden Bundesliga Spieltag und beobachtete, wie Manuel Neuer und sein Team die Liga seit Jahren dominierten.
Julian kannte alle die hier herumstanden persönlich und wusste wie sie privat ticken.

„Julian!", begrüßte Serge den ehemaligen BVB-Spieler. Der bekam von Jo, Keon und Serge einen Handshake, doch Manuel Neuer zog den jüngeren in eine Umarmung. Allein das hatte Julian an ihm immer gemocht, seit er im Kater für eine Europameisterschaft stand. Seine letzte und einzige EM übrigens, da Juluan sich kurz danach schwer verletzt hatte.
Es war kein Wunder, dass Manu Kapitän bei Bayern und im DFB-Team ist. Er ist einer der einfühlsamsten Menschen, die Julian kannte und denen er vertraute. Manuel hatte eine Ausstrahlung, wie kein anderer. Er strahlte Sicherheit und Schutz aus. Wenn er in deiner Nähe war, wusste man, dass man sich auf ihn verlassen konnte.
Julian legte auch seine Arme um den größeren Torhüter.
„Na? Schaust du dir das Match an, welches wir übrigens gewinnen werden?", kam Leroy um die Ecke und sah Marco provozierend an.

Findet ihr nicht auch, dass Julian wieder besser in Form ist? Ich hoffe er wird für die zwei Nationsleague Spiele wieder in den Kader der Nationalmannschaft berufen.