Kai fuhr das Fenster herunter. Der Fahrtwind war zu spüren und man konnte schon das salzige Meer riechen. Kai hielt auf einem abgelegenen Parkplatz in der Nähe eines Zeltplatzes. "Warum nehmen wir uns nicht eine Woche frei und genießen hier unsere Zeit?", wandte Kai sich an Julian, dieser schüttelte jedoch den Kopf. "Eine Woche geht nicht, höchstens ein paar Tage!" "Fein, dann eben ein paar Tage" Kai verdrehte die Augen, danach stieg er aus und ging zum Eingang. Angespannt folgte Julian ihm.
Kai erkundigte sich nach einem Wohnwagen, den man hier auf dem Zeltplatz, der übrigens genau am Wasser lag, mieten konnte. "Hätten sie vielleicht einen da, der zwei Betten hat?", unsicher schielte Kai zu dem Blonden, doch die Dame am Empfang schüttelte mit dem Kopf. "Tut mir leid, dieser wurde vor etwa zwei Stunden vergeben."
beide gaben sich zufrieden und suchten erstmal ihren Platz auf. "Das ist er!", sagte Kai und brachte Julian damit zum Stehen. Ein blauweißer Anhänger mit einer Aufschrift 'Ari'. Grinsend trat Kai hinein.
Klein aber fein! Es gab eine winzige Küche mit allem, was man benötigte. Ein Bett und eines Sofa, welches man jedoch nicht ausklappen konnte.
Julian legte die Reisetasche auf die Couch und setzte sich daneben. "Ich bin dafür, dass wir morgen alles kaufen, was wir für die nächsten Tage brauchen, und jetzt schon mal einen Zettel dafür schreiben." Julian kramte in seiner Hosentasche und zog einen Zettel und Stift hervor.
Er kritzelte darauf herum. Kai beobachtete den Blonden, wie er vertieft zu dem Stück Blatt Papier vor ihm blickte. Die blonden Strähnen fielen ihm wirr ins Gesicht und er kaute nervös auf seiner Unterlippe. Er drehte den Kugelschreiber in der Hand und notierte sich immer mal wieder was.
Ein Räuspern von Julian holte Kai zurück aus seiner Starre und trotzdem konnte Kai nicht aufhören Julian anzugucken. "Guck nicht so doof!", grinste Julian.
Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Kai's Gesicht. „Versprichst du mir was?", fragte Julian zögernd. Kai nickte sofort, „Wir müssen unbedingt zusammen ins Stadion. Ich lade dich irgendwann mal zu einem Spiel von Borussia Dortmund ein und du darfst nicht absagen!" Der Braunhaarige näherte sich Julian und setzte sich neben ihn. Er schlang die Arme um den Körper des Blonden und auch Julian drückte sich an ihn. Das war, was Kai jetzt brauchte. Eine Umarmung, eine ernst gemeinte Umarmung.
Kai wusste, dass es falsch war so zu denken, aber er hätte sich gewünscht, dass die Einladung von Julian ein Date gewesen wäre.
„Versprochen", nuschelte er an Julian's Hals.
Julian entspannte in den Armen Kais. Er fühlte sich sicher in ihnen. Für einen kurzen Moment übergab er Kai die ganze Verantwortung für seine Gefühle und gab sich ihm völlig hin. Er schloss die Augen und legte seinen Körper komplett in Kai's Arme. Den Kopf legte er auf der Schulter ab.
So lagen sie da. Mehrer Minuten. Ohne sich zu lösen.„Wir könnten jetzt an den Strand gehen?" Julian überlegte kurz, „Also ich hab nh Badehose, aber du? Ich könnte dir sonst eine geben, weil ich zwei mithabe." Dankbar blickte Kai Julian in die Augen.
Julian holte die Badehosen hervor und gab Kai eine dunkelrote. Er selbst zog eine hellblaue an.
„Ein Handtuch reicht oder?" „Safe, oder brauchst du zwei?" „Nein."Kai spürte den kalten Sand unter seinen nackten Füßen, obwohl die Nachmittagssonne auf den freien Oberkörpern der beiden brannte. Jule und Kai überquerten die Düne. Von dort aus konnte man die weißen Schaumkronen des blau-türkisfarbenen Meeres erkennen.
Langsam ging beide nebeneinander die Düne hinab zum Strand.
Julian setzte sich in den Sand, während Kai schon ins Wasser stolperte. Er sah dem jüngeren zu, wie er in die Wellen sprang, mit seinem muskulösen Oberkörper wieder auftauchte und seine braunen nassen Locken aus dem Gesichte schüttelte.
Warum musste sich Julian bei diesem Anblick so darauf konzentrieren, keinen Ständer zu bekommen? Der Blonde begann zu grinsen. Er lachte über sich selber. Wie kann man mit Mitte zwanzig einen Ständer bekommen, von einem heißen Anblick? Also langsam müsste er das unter Kontrolle bringen, sonst war es das mit der noch nicht ausgereiften Freundschaft mit Kai.
Lächelnd kam Kai Julian entgegen, der den Augenkontakt nicht halten konnte, den Kai ihm anbot.
Jule ließ sich nach hinten in den Sand fallen, um Kai's scharfes Sixpack nicht mehr vor Augen haben zu müssen. Er schloss die Augen und war für kurze Zeit zurück in die Vergangenheit gereist. Als er noch jung war, gerade zwölf Jahre geworden, waren seine Eltern oft mit ihm am Strand. Er erinnerte sich gern an die Zeit zurück, wie der mit Jascha und Jannis Sandburgen gebaut hatte oder sich einfach komplett in dem Sand verbuddelt hatten, bis nur noch der Kopf herausschaute.
Julian schlug ruckartig die Augen auf. Er spürte etwas nassen und kaltes auf seine Brust tropfen.
Und da waren sie wieder... diese blau grünen Augen, die Julian anhimmelte.

DU LIEST GERADE
Und dann kamst du... ||Bravertz FanFiction
FanfictionJulian Brandt ist an einer Hochschule Dozent. Kai Havertz möchte einer werden. Doch als Julian sein Betreuer wird und Kai bei ihm im Unterricht sitzt, wird Julian Tag für Tag immer nervöser. Als es Kai plötzlich wie Schuppen von den Augen fällt... ...