Kapitel 9

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Adara

«Bist du glücklich?» 

Die Frage hatte mir Nikolaj vor ein paar Sekunden gestellt. Ich wusste, dass er das auf die Hochzeit bezog. Aber als ich neben meinem Mann saß, der Bauch randvoll vom Essen und meine Babys auch keinen Ärger machten, wusste ich das ich nie glücklicher war. 

«Ja, das bin ich.» Antwortete ich ihm lächelnd und ehrlich. 

Und das war ich den ganzen Abend weiter und das obwohl Elena versuchte so viele Traditionen wie möglich einzubauen. 

So warf ich meinen Brautstrauß, der direkt in Monja's Arme flog und Nikolaj verschwand unter meinem Kleid, um das Strumpfband mit seinen Zähnen abzuziehen. 

Wobei ich das Gefühl hatte, er ließ sich mehr Zeit als nötig. Als er es dann aber von meinem Bein abzog, warf er es, genau wie ich meinen Brautstrauß, in die Menge von freistehenden Single-Männern. 

Es traf Sascha direkt ins Gesicht, worauf er anfing dreckig zu grinsen und kurz mit dem Stück Stoff über seinen Schritt rieb.

So ein Idiota, dachte ich augenverdrehend. 

Dann schnitten wir unsere Hochzeitstorte an. Dabei gab es auch die Tradition, dass wer von uns Beiden beim Anschneiden die Hand oben hatte, das Sagen bei uns zu Hause haben würde. 

Nach einer kurzen Rangelei, gewann Nikolaj schließlich und er konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. 

Ich ließ ihm den Triumph. Denn kurz darauf bei der russischen Variante, bei der wir jeder ein Stück von einem Brotlaib abreißen mussten, riss ich das größere Stück ab. In dem Fall bedeutete es, dass ich das Sagen haben würde. 

Wie ein Pokal hielt ich mein Stück in die Luft und strahlte von einem Ohr zum anderen. 

Eine italienische Tradition wurde auch eingebaut. Sogenannte Hochzeitsmandeln, bekamen wir von unseren Familienmitgliedern geschenkt. Die Mandeln sollten Gesundheit, Wohlstand, Glück, Fruchtbarkeit und ein langes Leben für das Brautpaar symbolisieren. 

Gesundheit und insbesondere Wohlstand hatten wir. Und fruchtbar schienen wir auch mehr als genug zu sein. Der beste Beweise waren die Zwillinge in meinem Bauch. Aber ein bisschen Glück und hoffentlich auch ein langes Leben für uns Beide konnte nie schaden. 

Der letzte, richtige Programmpunkt des Abends, war Nikolaj's und mein Hochzeitstanz. 

Zu den Klängen der Pianoversion von "Beginning, Middle, End" von Leah Nobel, führte mich Nikolaj auf die Tanzfläche. 

Ich war eine gute Tänzerin, wenn ich alleine in einem Club tanzen konnte. Aber Paartanz war etwas was ich noch nicht so häufig ausprobiert hatte. 

Mein ganzes Vertrauen lag komplett bei Nikolaj und als der Refrain einsetzte, sah ich nicht mal mehr auf meine Füße, sondern in die Augen meines Mannes. 

Will you be my beginning, my middle, my end?Will you be my beginning, my middle, my end?Will you be my beginning, my middle, my end?Will you be mine?

Das Lied drückte genau das aus was ich wollte. Mein richtiges Leben hatte gerade erst begonnen. Mit Nikolaj. Und wenn es irgendwann enden sollte, dann nur mit ihm an meiner Seite. 

Ich schmiegte meine Wange an seine Brust. Es würde immer nur ihn geben. Jetzt und in alle Ewigkeit. 

Nikolaj ließ alles so viel einfacher werden. Sogar das Tanzen. Sanft und fast schwebend ließ er uns über die Tanzfläche gleiten. 

Um uns herum hatten alle Gäste ein Feuerzeug rausgeholt und sorgten zusätzlich für eine warme und romantische Stimmung. 

Es war magisch. Und am liebsten hätte ich ewig mit ihm tanzen können. Aber irgendwann war das Lied vorbei und Nikolaj begann mit Jekaterina zu tanzen und ich mit Antonio. 

The only woman (Mafia) Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt