Kapitel 27

2.6K 117 78
                                    

Adara

Verdammt... 

Ich war schwach geworden. Und seit dem Abend, an dem Lucas da war, passierte das noch einige Male. 

Nikolaj und ich kommunizierten nicht miteinander. Es sei denn Stöhnen, Schreien und Keuchen konnte man als Kommunikation gelten lassen. 

Es war nur Sex. 

Seit einer Woche war das unsere Routine. Ich war tagsüber in der Uni und am Abend fielen wir übereinander her. Doch daran war nie etwas Liebevolles. Was man auch an den Bissen und Kratzern auf Nikolaj's Schultern und Rücken ablesen konnte. 

Es war mehr als ob wir es brauchten. Als würde es einen inneren Zwang geben, der uns dazu verleitete, den anderen nackt sehen zu wollen. 

Und danach fühlte man sich schlecht. Jedenfalls ging es mir jedes Mal so. Ich machte mir dann Vorwürfe, dass ich wieder auf seinen charmante Art und seinen heißen Körper reingefallen war. 

Ich sagte ihm auch ein paar Mal, dass ich ihn hasste, was er nur mit einem müden Lächeln quittierte. Daran bemerkte ich, wie wenig er mich ernst nahm. 

Es war nicht perfekt im Moment. Man könnte fast sogar meinen, dass es toxisch war. Anstatt darüber zu reden, fickten wir miteinander, wie triebgesteuerte Tiere. 

Versteht mich nicht falsch, es war jedes Mal spektakulär. Aber manchmal sollten wir vielleicht doch lieber lernen, unsere Probleme anders zu lösen. 

Nur wiederum, solange es klappte... warum nicht? 

Meine Studienangelegenheiten bekam ich, im Gegensatz zu meiner Beziehung mit Nikolaj, langsam immer mehr in den Griff. Auch wenn Nikolaj, Lucas aus unserer Wohnung verschreckt hatte, blieb er trotzdem weiter mein Lernpartner. 

Und so langsam zeichneten sich auch erste Erfolge ab. Die Grundlagen verstand ich jetzt und nun ging es darum, dass ich das mit dem aktuellen Stoff auch noch verbinden könnte. 

Aber auch daran arbeiteten wir fleißig...

Lucas und ich trafen uns jeden Tag nach unseren Kursen, irgendwo auf dem Campusgelände, um zu lernen und zu üben. 

Meist in der Cafeteria, aber auch ab und zu in der Bibliothek. Er war wirklich sehr geduldig mit mir, wofür ich ihm unendlich dankbar war. 

Die Erfolge beim Lernen zeigten sich auch in dem Kurs bei Professor Hany. Anders als in der ersten Stunde, verstand ich fast alles, was er an die Tafel schrieb. 

Natürlich machte ich mir weiter fleißig Notizen. Aber ich wurde langsam wieder motivierter. Mein Fröhlichkeit schien auch Lucas aufzufallen, der mir jedes Mal einen Daumen nach oben zeigte, wenn ich kurz zu ihm hinübersah. 

Nichts konnte am heutigen Tag meine Stimmung nach unten ziehen. 

Bis unser Dozent ankündigte, dass wir bis Ende der Woche eine Partnerarbeit abgeben müssten.

Scheiße... Zu früh gefreut.  

An sich kein Drama, aber bis Ende der Woche war nicht viel Zeit und die Aufgaben so groß, dass man sie so schon nur schwer schaffen könnte. 

Doch mit Lucas als meinen Partner, sollte das schaffbar sein. Denn die letzten Tage hatte ich gemerkt, was für ein Genie er war. Es schien fast so, als hätte er den gesamten Kurs schon einmal belegt. Oder er hatte einfach natürliches Talent dafür. 

Jedenfalls beobachtete, ich ihn mehrmals während der Stunde und nicht einmal sah er zu unserem Dozenten. Jedes Mal sah er nur mich an. 

Es war schon etwas unheimlich. Oder war es einfach nur Zufall? 

The only woman (Mafia) Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt