Kapitel 28

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Adara

...und ich stieß zu. 

Durch meine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit und weil ich kaum noch Sauerstoff in den Lungen hatte, traf ich aber nicht das Ziel, welches ich eigentlich treffen wollte. 

Denn anstatt, dass der Füller in seinem Hals stecken blieb, durchbohrte er seine Wange. 

Blut spritzte aus der Wunde in seinem Gesicht, auf mich nieder. 

Gott... Wieder würgende Geräusche und ich spürte, wie es mir beinahe hochkam. 

Ich musste mich zusammenreißen...

Denn auch wenn ich mein eigentliches Ziel nicht getroffen hatte, schien Lucas in dem Missbrauch kurz innezuhalten. Er hatte immer noch die eine Hand an meinem Hals, aber die andere zog er aus meiner Hose. 

Ungläubig tastete er nach meiner Waffe und zog sie sich aus seiner Wange. Wieder spritzte Blut auf mich und wieder musste ich stark würgen. 

«Du kleine Fotze...» Wutentbrannt warf er den Stift zur Seite. 

Lucas legte nun beide Hände um meine Kehle. Und während ich mir am Anfang noch sicher war, dass er mich nur ohnmächtig machen wollte, versuchte er mich jetzt eindeutig zu töten. 

«Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn du dich mir einfach hingegeben hättest.» Schnaubte er, während er versuchte mich zu erwürgen.

Ich hustete, doch die Luft konnte nicht durch meinen Hals entweichen. Verkrampft zog sich mein Hals zusammen und das erste Mal bekam ich wirkliche, echte Panik, um mein eigenes Leben. 

Das Problem war, wenn man an der Schwelle zum Tod stand, konnte man nicht mehr logisch denken. Mein Hände drückten nur blind gegen sein Gesicht, seinen Schultern und gegen seine Arme. Aber ich war vollkommen hilflos. 

Vollkommen hilflos und gefangen. 

«Keine Sorge, der Himmel ist nicht so schlimm, wie du vielleicht denkst.» Flüsterte er mir ins Ohr, während er mir weiter die Luftzufuhr abdrückte. 

Ich bemerkte, wie meine Arme und mein gesamter Körper langsam schwach wurden. Und ich begann mir Dinge einzubilden. 

Halluzinationen die nur aufgrund dessen entstanden, weil mein Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wurde. 

Oder warum sonst, bildete ich mir Geräusche ein, die gar nicht da waren? 

Bumm. Bumm. Bumm. Bumm. 

Ich wollte, dass es aufhörte. Die Geräusche verursachten Schmerzen in meinem Kopf, auch wenn das vielleicht im Moment das geringste meiner Sorgen war. 

Noch ein Bumm

Und dann spielten auch meine Augen verrückt. 

Nikolaj stand im Raum...

...und im nächsten Moment wurde Lucas von mir heruntergerissen. 

Schwer versuchte ich die benötigte Luft einzuatmen, aber durch das hektische Ein und Aus, hustete und würgte ich immer wieder. 

Fühlte sich so das Sterben an? 

Aber wenn ich dem Engel mit den grünen Augen dann begegnen würde, fände ich es gar nicht so schlimm. 

Nur war Nikolaj kein Engel. Er war ein Teufel. 

Ein Teufel der meinen Angreifer genau in diesem Moment gegen die Wand stieß. 

Sascha war auch hier und hielt Lucas fest, während Nikolaj auf ihn einschlug. 

Das Szenario war so absurd, dass mein Gehirn einfach nicht mit dem Denken hinterherkam. Woher wussten sie wo ich war? Und wie sind sie hier reingekommen? 

The only woman (Mafia) Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt