Kapitel 39

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Nikolaj

Ehrlich gesagt hatte ich mir meinen Abend anders vorgestellt.

Ich hatte mir nicht vorgestellt, dass ich meine Frau, meine Schwester, meine Cousine, die Frau meiner Schwester und die Freundin mein Frau aus dem Gefängnis holen müsste.

Aber manchmal kam es einfach anders als man dachte...

Sascha und Jarik hatten nur gelacht, als ich ihnen erzählte, was die Frauen schon wieder angestellt hatten.

Sie lachten allerdings weniger, als sie realisierten, dass sie mich begleiten mussten.

Denn alleine mit vier betrunkenen Frauen, wollte ich es nicht aufnehmen. Meine eigene Frau könnte ich händeln. Aber die Anderen würden mir dann doch etwas zu viel werden.

«Wir hätten sie einfach im Gefängnis lassen sollen. Wenigstens für eine Nacht, damit sie daraus lernen.» Maulte Jarik von der Rückbank aus.

«Du willst also deine Schwester einfach im Gefängnis lassen?» Ich war auch verärgert, aber trotzdem würde ich das nicht zulassen.

«Das ist eine Erziehungsmethode, Nikolaj. Würde bei deiner Frau vielleicht auch mal helfen. Sonst tanzt sie dir noch ewig auf der Nase herum.»

Ich knurrte genervt. Jarik sollte seine Abneigung gegen meine Frau langsam mal ablegen. Es wurde immer lästiger...

Aber er konnte es nicht lassen und musste noch einen draufsetzen: «Ich an deiner Stelle würde das nicht ständig mit mir machen lassen. Sie ist zu dominant und muss in ihre Schranken verwiesen werden. So verhält sich keine Frau eines Bratwa-Boss'. Sie ist eine kleine, verwöhnte Z-»

Ich bremste stark ab und da Jarik nicht angeschnallt war, knallte er mit starker Wucht gegen der Sitz vor ihm.

«Pass auf, was du über sie sagst, Mudak!» Cousin hin oder her. Aber Adara war auch meine Familie und sie schenkte mir eine weitere Familie. 

Niemals würde ich zulassen, dass man so respektlos über sie sprach. Selbst wenn Jarik mein Cousin war. 

Er hatte langsam zu lernen, wo seine Stellung war. Und er musste auch akzeptieren, dass Adara, als meine Frau über ihm stand. 

Auch wenn sie in seinen Augen "nur" eine Frau war. 

«Dort vorne ist die Polizeistation.» Sascha zeigte auf ein Gebäude direkt vor uns. Es war kein richtiges Gefängnis. Vermutlich hatten sie nur eine Ausnüchterungszelle, in die die Mädels gebracht wurden. 

_________

«Monsieur Makrow, folgen Sie mir bitte.» Der kleine, dickere Polizeibeamte lief voraus. Seine Haltung war gekrümmt und ich hatte bereits beim Eintreffen seine angespannte Haltung bemerkt. 

«Ich muss Sie warnen. Die Frauen sind sehr... besonders.» Murmelte er mir über die Schulter zu. 

Was er mit "besonders" meinte, hörte ich, kaum das wir die Ausnüchterungszelle erreichten. 

Sie waren BESONDERS STARK betrunken und ließen es lautstark erklingen. Bevor wir die Zelle erreichten hörten wir sie bereits singen. 

«That's all they really waaaaannt. Some fuuuunn. When the working day is done. Ohhh girls, they wanna have fuuunnn. Ohhooh girls just wanna have fuuun.» Grölten sie schief. 

Der bekannte Song von Cyndi Lauper drang unschön an meine Ohren. Und der Anblick, der sich mir in der Zelle bot, war ebenso unschön. 

Adara, Tia und Monja schaukelten Arm in Arm auf einer Bank und schrien das Lied mehr heraus, als das sie es sangen. 

The only woman (Mafia) Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt