Adara
Zu sagen, dass ich aufgeregt war, wäre noch übertrieben. Möglichweise war es auch ganz gut, dass ich erst gestern von meinem Studienplatz erfahren hatte.
Ansonsten wäre ich bestimmt seit Wochen ein psychisches Frack gewesen.
Umso dankbarer war ich auch, dass Elena spontan eine kleine Party für mich schmiss. Es war nichts Großes. Eigentlich nur Elena, Jekaterina, Sascha und ich.
Und Nikolaj...
Wobei er sich eher im Hintergrund hielt. Doch während ich in unserem Wohnzimmer mit meiner Schwägerin und ihrer Frau tanzte, erhaschte ich immer wieder einen Blick auf ihn.
Er beobachtete mich mit einem Leuchten in den Augen. Man konnte ihm eindeutig ansehen, dass er sich für mich freute.
Aber immer noch respektierte er auch meine Distanz. Wobei es für mich mittlerweile keine große Sache mehr war.
Ich war ein Miststück, weil ich ihn mit Absicht noch ein, zwei Tage zappeln lassen wollte. Und das obwohl ich ihm schon verziehen hatte.
Aber er hatte das auch verdient. Er sollte ja nicht denken, dass er mit allem immer so leicht davonkam.
Deswegen schlief ich auch die Nacht immer noch nicht mit ihm in einem Bett, geschweige denn in einem Zimmer.
Hätte ich es getan, hätte ich aber an meinem ersten Uni-Tag wahrscheinlich auch nicht verschlafen. Ich war schon immer eine Vollkatastrophe, wenn es darum ging, irgendwo pünktlich da zu sein.
In der Schule war das schon schwierig gewesen und jetzt schien es so, als würde sich das weiter so durchziehen.
Es bestand kaum Zeit zum duschen und erst recht nicht zum frühstücken. Der Tisch war aber gedeckt, nur saß dort niemand.
Ich hatte fast erwartet, dass ich Nikolaj antreffen würde. Aber statt ihm, fand ich nur einen Zettel:
Adara,
ich wünsche dir einen tollen ersten Tag. Zeig denen was in dir steckt und das du es genauso verdient hast, dort zu sein.
Nikolaj
Aus welchem Grund auch immer er nicht da war, um es mir persönlich zu sagen, so fand ich es trotzdem unglaublich süß. Nikolaj hatte mir auch einen Rucksack samt Papier, Stiften und eigenem Computer besorgt.
Er dachte wirklich an alles...
Und anscheinend dachte er auch daran, dass ich gerne mal verschlief. Also hatte er mir einen unserer Leibwächter ausgewählt, der mich den gesamten Tag, überall hinfahren sollte.
Also eigentlich nur vom Penthouse zur Universität und wieder zurück.
Aber das ich nicht die Bahn nehmen musste, ließ mich hoffentlich nicht allzu, zu spät kommen. Als der Wagen vor dem Gelände des Campus' hielt, musste ich aber dann doch noch einen gewaltigen Sprint hinlegen.
Ich hatte den Verkehr in Chicago eindeutig unterschätzt. Und am Ende brauchten wir doch genauso lange, wie wenn ich mit dem Bus gefahren wäre.
Am Vorabend hatte ich meinen Kursplan genau mit dem Campusplan verglichen und mir Routen überlegt, wie ich am besten von einem Ort zum anderen kam.
Deswegen schaffte ich es auch gerade noch rechtzeitig in den Seminarraum, kurz bevor der Professor die Tür schließen wollte.
Natürlich waren alle anderen Studenten schon an ihren Plätzen und sahen mich an, als hätte ich blaue Haut und zwei Hörner auf meinem Kopf.
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The only woman (Mafia) Teil 3
RomanceDarkromance Abgeschlossen "The only woman" ist die Fortsetzung von "The other woman" (Teil 1) und von "The one woman" (Teil 2) Nikolaj konnte sich endlich eingestehen, dass er etwas für Adara empfindet. Noch dazu stellt er ihr die Fragen aller Frag...