Kapitel 38

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Adara

«Wir sollen hierbleiben?» Fragte ich entsetzt die Männer.

Wir saßen auf dem Balkon unserer Suite und aßen unser Abendessen mit Blick auf den Eifelturm.

Die Stimmung war bis jetzt locker und ausgelassen gewesen. Nach dem anfänglichen Schock, freuten wir uns nun, hier zu sein.

Der Flug ging die ganze Nacht und wir kamen erst gegen Morgen in Paris an.

Kaum das wir das Hotel erreichten, fielen wir alle todmüde ins Bett und waren erst vor zwei Stunden wieder langsam aufgewacht.

Wir teilten uns alle zusammen eine riesige Suite. Jeder hat sein eigenes Zimmer, aber den Ess- und Wohnbereich nutzten wir alle zusammen. 

Sehr zu meinem Leidwesen auch mit Jarik.

Die meiste Zeit über, blieb er still und in sich gekehrt. Aber immer wieder bemerkte ich seine eisigen Blicke in meine Richtung.

Trotzdem sagte er nicht ein Wort zu mir. Wahrscheinlich auch, weil er keine Lust auf eine Konfrontation mit Nikolaj hatte.

Er sagte nie etwas. Jedenfalls bis jetzt.

Bis er aus heiterem Himmel uns Frauen mitteilte, dass wir heute Abend im Hotel bleiben sollten.

«Wir sind in einer der tollsten Städte überhaupt. Wir werden ganz sicher nicht hierbleiben, während ihr euch irgendwo vergnügt. Ihr seid Idioten, wenn ihr denkst das wir da mitmachen.» Tia war auf hundertachtzig. Und da Jarik derjenige gewesen war, der uns ihre Pläne eröffnet hatte, kanalisierte sich Tia's komplette Wut vorläufig auf ihn.

Anscheinend war ich nicht die Einzige, die nicht gut auf den Cousin zu sprechen war.

Dass Tia, Jarik so konfrontierte verwirrte den Mann sehr stark. Sie kannten sich schließlich nicht und wahrscheinlich hatte er erwartet, dass sie kaum ein Wort mit ihm reden würde.

Aber da hatte Jarik, die kleine Blondine gewaltig unterschätzt...

«Es gibt keine Diskussion dabei. Ihr bleibt hier.» Herausfordernd sah er insbesondere dabei Tia an.

Und diese ließ es sich nicht entgehen, noch weiter einen Aufstand zu machen.

Ruckartig sprang sie auf die Füße und stieß dabei ihren Stuhl um. Wütend umkreiste sie den Tisch, an dem wir saßen, bis sie vor Jarik stehen blieb.

Dieser stand auch sofort auf und sah Tia bedrohlich an.

«Was willst du, kleine Maus?» Es war kein liebevoller Kosename. Er wollte sie nur aufziehen.

„Ich will, dass du die Klappe hältst und uns nicht irgendwelche Befehle gibst.» Hart stieß sie ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust, aber Jarik bewegte sich keinen Zentimeter.

«Du hast hier gar nichts zu melden. Du kannst froh sein, überhaupt hier zu sein. Du gehörst nicht einmal zur Familie. Du bist eigentlich nur ein Klotz am Bein.» Der hatte gesessen und weil Tia vor Schock der Mund offen stand, sprang ich für meine Freundin in die Presche.

«Sie ist hier willkommener als du.» Das ich mich einmischte lenkte Jarik's Aufmerksamkeit nun auf mich.

Er sah mich an, als wäre ich nur eine lästige Fliege auf der Windschutzscheibe: «Und wer hier willkommen ist oder nicht, entscheidest du? Du hast hier gar nichts zu sagen.»

«DAS REICHT!» Wir fuhren alle zusammen, als Nikolaj mit der Faust auf den Tisch schlug. «Rede so nicht mit ihr oder ich ertränke dich in der Seine.»

Zufrieden lehnte ich mich zurück, weil Nikolaj, Jarik's schlechtes Benehmen unterband.

Aber ich hatte mich zu früh gefreut.
«Ihr Frauen bleibt hier. Wir haben etwas Wichtiges zu erledigen. Morgen sehen wir uns dann gemeinsam die Stadt an. Ende der Diskussion.» Und einfach so, hatte der Boss gesprochen.

The only woman (Mafia) Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt