Kapitel 25

2.5K 115 54
                                    

Adara

Wie sich herausstellte sollte der Tag auch genauso "toll" enden, wie er begonnen hatte...

Nach dem Kurs bei Professor Hany, hatte ich zwei Freistunden. Ich hätte locker nach Hause fahren können, aber das Uni-Leben interessierte mich dafür zu sehr. 

Also erkundete ich ein wenig den Campus. Dabei stets an meiner Seite, Lucas. Scheinbar hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur mir zu helfen den Kurs zu bestehen, sondern mir auch ansonsten meinen Start ins Studium so angenehm wie möglich zu bereiten. 

Dass ich überall alleine hingehen müsste und keine Freunde finden würde, diese Angst verflog schnell. Denn Lucas begleitete mich in die Cafeteria, wo ich mir Frühstück kaufte, und anschließend auch in die Bibliothek. 

Während wir miteinander abhingen, erfuhr ich, dass er genau die gleichen Kurse hatte, wie ich. Was erst einmal nicht auffällig war, aber er hatte sie auch bei genau den gleichen Professoren wie ich. Obwohl verschiedene Dozenten, zu verschiedenen Zeiten, diese Kurse anboten. 

War das vielleicht zu viel Zufall? 

Mit der Zeit, hatte ich gelernt alles zu hinterfragen. Unteranderem auch, dass nichts aus Zufall geschah.  

Das hasste ich ein wenig. Natürlich warf man mir auf der einen Seite Naivität vor, aber auf der anderen Seite wünschte ich mir auch, nicht sofort bei Auffälligkeiten etwas Schlechtes zu denken. 

Hätte ich das bei Lucas, lieber mal getan...

So aber verbrachten wir den Vormittag  und die darauffolgenden Kurse miteinander. Es verlief alles rein freundschaftlich und komplett harmlos. 

Und trotzdem stieß es mir die ganze Zeit unangenehm auf. Ich müsste zu meiner Zweiergruppe, dringend noch jemand Drittes hinzufügen. 

Am besten eine Frau. Denn mit Lucas alleine überall hinzugehen, war irgendwie komisch. Ich versetzte mich dann in Nikolaj's Lage und überlegte wie ich mich fühlen würde, wenn Nikolaj den ganzen Tag nur mit ein und derselben Frau zusammen sein würde. 

Sollte mich Nikolaj heute Abend darauf ansprechen, würde ich ihm selbstverständlich die Wahrheit sagen. Wir hatten absolut nichts Schlimmes gemacht und an meinem ersten Tag, war es sicher in Ordnung, dass Lucas und ich nur zu Zweit überall hingingen. 

Außerdem würde sich das wahrscheinlich schneller ändern, als ich dachte. 

Der Kurs "Wirtschaftspsychologie" gefiel mir aus mehreren Gründen. Zum einen verstand ich alles wovon die Dozentin sprach. Und zum zweiten lernte ich noch jemanden kennen. 

Tia, war die ganze Stunde über meine Sitznachbarin und sie stellte sich schnell als die lustigste Person heraus, die ich je kennenlernen durfte. 

Sie war klein, sogar kleiner als ich, hatte blonde Locken und babyblaue Augen. Sie sah aus wie ein typisches California-Girl. Doch ihre liebe und unscheinbare Ausstrahlung trog. 

Als wir eine Partnerarbeit machen sollten, in der wir verschiedene Handlungsmuster als Rollenspiel probten, kam eine freche Seite bei ihr zum Vorschein. 

Sie fluchte und redete so viel Unsinn dabei, dass ich einen so heftigen Lachanfall bekam, dass uns die Dozentin mehrere Male streng ermahnen musste. 

«Hör auf zu Lachen! Sie sieht immer noch zu uns.» Kicherte Tia, während ich versuchte mich zu beruhigen. 

Aber seit sie mich darauf hinwies, dass unsere Professorin ein wenig wie ein trauriger Waschbär aussah, seitdem konnte ich es nicht mehr ignorieren. Und jedes Mal wenn ich vor zur Tafel blickte, musste ich automatisch wieder mir ein Lachen unterdrücken.

The only woman (Mafia) Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt