Korina's Sicht
Ich erwachte langsam wieder und spürte augenblich Eisen um mein Handgelenk. Ich war also gefesselt. Aber wieso? Was war geschehen? Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Das Letzte an was ich mich noch erinnern konnte war das Telefonat mit Klaus, dass er Hilfe bräuchte und ich Richtung High School gefahren bin um die Magie der Barriere abzuziehen. Hatte ich... Nein! Nein, ich hatte bestimmt wieder die Kontrolle verloren...
Ich öffnete nun meine Augen und merkte, dass ich an einen Stuhl gefesselt mit den Eisenketten war, welche Magie verhinderten. Ich war in einem großen fast möbelleeren Raum im Mikaelson Anwesen und es war Stille im Haus. Verängstigt fragte ich: „Kol...?" Es kam keine Antwort. Hatte ich ihm etwas getan? Lebte er noch? Ging es ihm gut? Eine solche Angst um ihn stieg in mir auf. Was wäre, wenn ich ihm etwas angetan hätte? Schon wieder. Wenn es diesmal schlimmer ausgegangen wäre. Ich wollte mich verdammt noch mal erinnern!
„Kora?" Ich atmete erleichtert auf. Er lebte. Ihm ging es gut. Jetzt kam eine andere Sorge in mir auf. Damon! War bei ihm auch alles in Ordnung? Hatte ich ihm etwas in meinem Ausbruch getan und es lag nahliegend, da ich vor dem Ganzen sehr verletzt und zu tiefst traurig gewesen war, wegen ihm. Kol trat um die Ecke und fragte misstrauisch: „Bist du wieder du selbst?" Er trat mit vorsichtigen langsamen Schritten näher auf mich zu. Ich sah ihm in seine braunen Augen und nickte.
Nun atmete er erleichtert auf. „Ich war mir nicht zu hundert Prozent sicher, auch wenn du jetzt nicht mehr schwarze Augen, Lippen und grau hervortretende Adern hast...WARTE!!" Er lief zu mir und packte meinen Arm. Besorgt musterte er ihn und ich folgte seinen Blick. Geschockt sah ich auf meinen Arm hinab. Graue Adern traten über meinen ganzen Arm hervor. Verängstigt sah ich meinen Zwilling an. „Was passiert mit mir...?"
Er schluckte und hockte sich vor mich auf den Boden. Traurig erklärte er: „Die Magie zerstört dich von innen heraus. Wenn du zauberst beschleunigst du den Prozess nur..." Ich schluckte, dann fragte ich mit zitternder Stimme: „Werde ich sterben?" Er stand nun wieder auf und strich mit seiner Hand sanft über meine Wange. Er sah mich mit einem schmerzlichen Blick an. Hieß das...? „Du wirst nicht sterben, aber..." Sofort unterbrach ich ihn panisch und voller Verzweiflung: „Was ist das aber? Was geschieht, wenn mich die Magie vollkommen zerstört?"
Er sah mir stumm in die Augen. Diese Stille zerriss mich förmlich. Ich hielt dieses Schweigen nicht aus! Ich brauchte Antworten, weshalb ich ihn drängte: „Kol, was wird passieren?! Jetzt sag doch endlich etwas!" Tränen fühlten meine Augen. Was würde mit mir passieren? Was war überhaupt heute alles passiert? Würde ich jetzt immer solche Black Outs haben?
Kol sah mir fest in die Augen und antwortete mir mit schmerzlicher Stimme: „Du würdest der schwarzen Magie völlig verfallen. Du würdest nicht mehr dieselbe sein. Nie wieder. Du würdest völlig anders sein. Abgrundtief böse. Ohne jegliche Liebe. Kein Mitgefühl. Du würdest dann nicht mehr mal deine Familie erkennen. Mich wiedererkennen. Du würdest nur noch an mehr Macht kommen und jeden töten wollen, ob Freund oder Feind. Es wäre dir alles egal. Du wärst erbarmungslos. Gefühlslos. Du wärst eine Herzlose."
Ich schluckte und mir rann eine Träne über die Wange. Ich wäre dann für immer so. Ich würde alle töten. Meine ganze Familie... Kol! Damon! Einfach alle. Ich wäre dann eine dieser verfluchten Hexen. Welche dem Bösen gehorchten. Die keine Kontrolle mehr über sich hatten. Keine Gefühle mehr hegten. Nur nach immer mehr Macht gierten. Ich würde zu denen gehören, von welchen das Herz vor langer Zeit schon zum Schlagen aufgehört hatte. Sie wurden nur noch durch Böses und das Töten von anderen am Leben erhalten. Diese Hexen hießen Herzlose.
Ich würde eine deren werden. Aber es gab eine Möglichkeit um das zu verhindern, hinauszuzögern bis wir eine Lösung gefunden hätten. Ich sah Kol ernst in die Augen und meinte zu ihm: „Erdolch mich." Sprachlos sah er mich an und schüttelte sofort den Kopf. Wenn ich aber erdolcht wäre, würde das den Fluch stoppen und so könnte er in Ruhe ein Heilmittel finden. Es war die perfekte Lösung und mittlerweile war ich es schon gewohnt, erdolcht zu sein. „Kol, ich meine es ernst. Du musst mich erdolchen."
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Die Ur-Häretikerin - Love becomes Hate
VampireTextausschnitt: Verzweifelt sah er mich mit seinen eisblauen Augen an. In diesen Augen hatte ich mich schon so oft verloren, doch jetzt... Er bettelte mit seinem Blick um Vergebung und erhoffte, dass ich noch Gefühle für ihn hatte. Doch ich hatte nu...