Don't lose Control

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Korina's Sicht

Verheult saß ich auf meinem Bett und starrte die gegenüberliegende Wand an. Es kam mir vor, als würde ich dort schon Stunden sitzen, als auf einmal meine Zimmer Tür aufging. Mein Blick wandte sich zum Eintretenden. „Finn ist tot", teilte mir Klaus mit und ich sah ihn sprachlos an. Kol hatte doch alles an Weißeiche zerstört. Wie war es also möglich, dass er tot war?

Er musterte mich von oben bis unten, dann fragte er: „Seit wann vergießt du Tränen für Finn? Standet ihr euch so nahe?" Ich wischte mir kurz über mein Gesicht um nicht mehr so verweint auszusehen. Ich schniefte kurz und sah von Klaus weg, dann wandte ich meinen Blick mit vollem Selbstbewusstsein wieder an ihn. „Wie ist es möglich, dass Finn tot ist? Kol hat die Weißeiche der Wickery Bridge zerstört", meinte ich zu Klaus und ging nicht weiter darauf ein, wieso ich geweint hatte. Viel lieber war es mir dies zu überspielen. Vor Klaus wollte ich keinesfalls schwach wirken.

„Wann wolltet ihr uns in dieses Wissen einweihen?", fragte er nun aufgebracht und ich zuckte mit den Schultern. Eigentlich hatte ich vorgehabt es ihnen zu erzählen, aber es war so viel dazwischengekommen. Mein Kontrollverlust. Meine Gefangenschaft. Damon sein Leiden. Der Zauber. Meine Ohnmacht. Damon sein Hass auf mich. Aber Nik sollte keines falls denken, dass er und Bekah mir wichtig wären, deshalb erwiderte ich gleichgültig: „Habt ihr Kol und mir je etwas bedeutet?"

Er schnaufte wütend auf und zischte drohend: „Pass lieber auf, was du sagst, sonst landest du wieder in einer Kiste! Jetzt ist die Verbindung gelöst, also kann ich euch wieder mit Belieben erdolchen." Ich funkelte ihn wütend an. Ich machte eine Handbewegung und er flog hinaus aus meinem Zimmer. Mit einem Schlag schloss sich die Tür und ich war wieder alleine.

Ich selbst verließ mein Zimmer einen ganzen Tag nicht. Ich verkroch mich in meinem Bett. Dröhnte mich mit Musik voll. Heulte in mein Kissen. Warf, wenn der Schmerz zu groß wurde, Sachen gegen die Wand oder auf den Boden. Ich drehte kurz gesagt völlig durch und ließ niemanden in mein Zimmer. Ich wollte alleine sein und dies würde ich wohl ab sofort für immer sein. Ich hatte Damon für immer verloren...

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Zwei Tage später klingelte plötzlich mein Handy am Abend. Ich ignorierte es, aber als es noch mal anfing zu läuten hob ich fauchend ab: „Was?" Sarkastisch antwortete Klaus: „Da ist ja jemand gut gelaunt." Ich legte auf und wollte gerade das Handy zu Boden schmeißen, doch dann rief er schon wieder an. Was brauchte er verdammt? Ich hob wieder genervt ab und fragte in die Leitung: „Was gibt es so Dringendes, dass du mich stören musst?!" „Mutter ist zurück." Diese drei Worte veränderten alles.

Angeblich war sie letztens vor Rebekah und Niklaus Augen gestorben. Sie hatte durch die Bennett Ahnen Kraft gezogen um zu leben, doch durch Abby ihre Verwandlung zum Vampir war diese Verbindung unterbrochen worden und so war Mutter gestorben. Also war sie jetzt wieder da und versuchte vermutlich von Neuem uns umzubringen. „Wir brauchen deine Hilfe", sprach Nik unbeirrt weiter und ich fragte ihn nun nicht mehr so aufgebracht: „Was muss ich tun?"

Sofort klärte er mich auf: „Du musst die Barriere auflösen, denn Bonnie ist zu schwach dafür. Wir sind hier in der Mystic Falls High School eingesperrt. Ich war auf der 20er Jahre Party und jetzt komme ich nicht mehr hinaus. Um das Gebäude ist eine Salz Spur gezogen, welche alle Vampire hier drinnen einsperrt." Alle Vampire...? Zögernd fragte ich Nik: „Ist...ist Damon auch da?" „Ja. Wieso? Ach, ja stimmt. Er hasst dich. Als ich vorgeschlagen habe dich um Hilfe zu bitten, war er nicht sonderlich begeistert..." Ich schluckte um die Tränen zu unterdrücken. Ich blinzelte ein wenig um dagegen anzukommen.

Mutter versucht in dem Moment uns umzubringen. Korina, sie hat den letzten Weißeichepfahl. Du musst uns aus dieser jämmerlichen Schule befreien, damit wir sie aufhalten können", meinte er eindringlich zu mir und ich nickte. Er hatte Recht. Ich musste sie befreien. Es alleine mit Mutter aufzunehmen, wäre zu gefährlich. Sie hatte eine Waffe und ich in meinem jetzigen Zustand war ein Nerven Frack. Tonlos antwortete ich meinem Bruder: „Ich bin schon auf dem Weg." Mit diesen Worten legte ich auf und stieg kurze Zeit später ins Auto.

Ich fuhr zur Mystic Falls High School und ging zielstrebig auf den Eingang zu. „Na da bist du ja endlich", meinte Nik zu mir. Ich warf ihm einen Eindringlichen Blick zu. Er stand dicht hinter der Barriere. Es war, wie er gesagt hatte, ein paar Meter vorm Eingang eine lange Salz Spur um die ganze High School gezogen. Ich blieb kurz vor der Barriere stehen und schloss meine Augen. Ich atmete tief durch. Ich durfte jetzt ja nicht die Kontrolle verlieren!

Klaus dauerte es natürlich zu lange und so drängte er mich: „Sprich endlich den Zauber! Oder soll ich Damon holen und ihn als Motivation quälen?" Immer erpresste er andere! Naja, dagegen durfte ich nicht mal was sagen, denn ich erpresste ebenfalls gerne und quälte andere um das zu bekommen, was ich wollte. Trotzdem sollte er mir gefälligst nicht drohen und so zischte ich: „Sag noch ein Wort und das Erste was ich tue, wenn diese Barriere weg ist, wird sein dich auseinanderzureißen." Ich warf ihm ein falsches Lächeln zu, welches er sofort erwiderte.

Aber er hatte recht, ich sollte mich tummeln, denn Esther war gerade jetzt, in dem Moment, auf dem Friedhof und sprach bestimmt irgendeinen Zauber, damit sie uns alle töten könnte. Meine Liebe zu meiner Mutter, hatte sich zu Hass entwickelt. Wie konnte bitte eine Mutter ihre eigenen Kinder versuchen umzubringen? Das war doch herzlos. Ironisch in Anbetracht, dass Nik ihr vor tausenden Jahren wirklich das Herz herausgerissen hatte.

Ich schloss meine Augen, dann hob meine Hände und berührte die Barriere vorsichtig. Es fühlte sich wie immer an, als würde ich meine Hände an eine Wand legen. Ich atmete noch einmal tief ein, dann fing ich an die Magie des Zaubers abzuziehen. Wie immer fühlte es sich unglaublich an. Mit jeder Millisekunde ein Stück stärker zu werden und in der Barriere war viel Energie. Schon bevor ich angefangen hatte, habe ich gewusst, dass ich nicht mehr aufhören könnte. Das Energie abziehen war eine Sucht für mich. Wie eine Droge, von welcher ich einfach nicht wegkam. Von welcher man nie genug haben konnte. Ich durfte aber jetzt nicht die Kontrolle verlieren!

Doch als jeder einzelne Tropfen Energie in mich geflossen war und damit die Barriere aufgehoben war, öffnete ich wieder meine Augen und sah meinen Bruder gefühlslos an. Geschockt trat er einen Schritt zurück. „Deine Augen...sie...", stotterte er vor sich hin. „Sie sind schwarz!" Ich lächelte böse. Ich trat über die nicht mehr vorhandene Barriere und sofort wollte mein Bruder vor mir flüchten. In Vampirgeschwindigkeit wollte er abhauen. Ich machte eine Handbewegung und er blieb abrupt  stehen. Schreiend sackte er in die Knie, während er sich den Kopf hielt.

„Korina", presste er verzweifelt hervor. Plötzlich stürmten die anderen aus dem Gebäude und sahen geschockt zu uns herüber. Caroline, Tyler, Stefan und...Damon! waren herbeigeeilt. Ich machte noch einen Zauber und Nik flog hart gegen das Wappen Timber Wolves, welches groß auf der Hauswand prankte. Bei dem Aufprall brach er sich das Genick und fiel ohnmächtig in einen aufgestellten Tannenbaum beim Eingang.

Schadenfreudig grinsend wandte ich mich an die anderen. Bonnie kam nun auch herausgelaufen zusammen mit irgendeinem Jungen. Alle sahen mich mit großen Augen geschockt an. Mir gefiel ihr Blick und die Angst, welche sich ebenfalls in ihrer aller Augen spiegelte. Nicht mal alle zusammen hatten eine Chance gegen mich. Amüsiert fragte ich: „Wer will als nächstes?" 

Die Ur-Häretikerin - Love becomes HateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt