Why am I here?

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Korina's Sicht

Wieso brauchte Damon so lange um uns Blut zu holen? Die Blutkonserven waren doch im Keller. Er müsste eigentlich schon längst zurück sein. Was machte er da unten? Und wieso war der Mixer eingeschalten? Machte sich Stefan einen Smoothie? Bei dem konnte man nie wissen, was ihm einfiel. Er war streng genommen ein vegetarischer Vampir. Er ernährte sich von Tierblut. Vielleicht will er ja jetzt auch noch menschlicher Vegetarier werden oder eine Saftkur machen. Ihm traute ich alles zu.

Ich stieg aus dem Bett und zog mir etwas in Vampirgeschwindigkeit an. Verwirrt ging ich die Treppen hinunter. „Damon?" Es kam keine Antwort. Ich betrat den Salon und blickte mich um. Auf der Kommode standen zwei Gläser mit frischem Blut gefüllt und zwei leere Blutkonserven. „Damon!", rief ich noch einmal. Der Mixer verstummte plötzlich.

Ich hob eines der Gläser hoch und betrachtete es. Wieso war Damon nicht wieder mit den Gläsern hochgekommen? Ich nahm einen Schluck vom Blut, dann drehte ich mich mit dem Glas in der Hand um. Plötzlich stand Damon direkt vor mir. Erschrocken schüttete ich die Hälfte der Flüssigkeit auf sein Hemd. Das leckere Blut!

„He!", beschwerte er sich und betrachtete sein ruiniertes Outfit. Sofort verteidigte ich mich: „Du hast mich erschreckt." Er sah mich ungläubig an und fragte mich einschmeichelnd: „Wie kann man den einen Ur-Vampir erschrecken?" Beleidigt blickte ich ihn an. Er tat so als wäre ich schreckhaft, aber das stimmte gewiss nicht. Er strich mir eine Haarsträhne zurück und sah mich mit einem merkwürdigen Blick an.

„Was ist los?", fragte ich ihn verwirrt. Sofort ließ er mich verstummen. Er strich sanft mit seinem Zeigefinger über meine Lippen. Was war los mit ihm? Ich sah kurz auf seinen Finger hinab, dann sah ich in seine eisblauen Augen auf. „Es tut mir leid", hauchte er und ließ seine Hand sinken. Misstrauisch sah ich ihn an. „Was tut dir leid?"

Auf einmal passierte alles ganz schnell. Er griff in seine Tasche. Zog eine Spritze heraus, welche mit Eisenkraut gefüllt war und rammte mir diese in den Hals. Meine Augenlider wurden schwer und ich fiel zu Boden. Er fing mich auf, setzte sich auf den Boden, legte meinen Kopf in seinen Schoß, strich mir sanft durch mein Haar... Langsam überkam mich unendliche Finsternis. Das Eisenkraut wirkte schnell und war ziemlich stark. „Wieso?", hauchte ich und mit diesem letzten Wort wurde ich endgültig ohnmächtig. So schnell kann ein wunderschöner Tag zu dem schrecklichsten Tag deines Lebens werden...

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Geschwächt blinzelte ich. Meine Sicht war verschwommen. Wie viel Eisenkraut war mir gespritzt worden? Mein Kopf war gesenkt und baumelte hin und her. Ich hatte meine Augen halb geöffnet, konnte aber nichts erkennen. Ich nahm nur leichte Silhouetten vor mir wahr. Ich versuchte meine Hände zu heben, doch sofort merkte ich, dass dies nicht ging. Meine Hände waren an die Armlehne eines Stuhles gekettet. Ich fühlte kaltes Eisen auf meinen Handgelenken.

Wut stieg in mir auf. Damon hatte mich betrogen! Er hatte mich verraten! „Agnalusa", murmelte ich um die verschwommenen Gestalten, welche langsam eine Gestalt annahmen, zu töten. Doch es passierte nichts. Sie gingen nicht in Flammen auf. Wieso funktionierte meine Magie nicht? Ich blinzelte ein paar Mal und konnte nun endlich die Personen scharf und deutlich erkennen. Damon war nicht unter ihnen. Dieser Feigling!

Vor mir standen Elena und Jeremy! Ich erkannte, dass ich mich in ihrem Haus befand. Ich fixierte meinen Blick auf Elena und wiederholte geschwächt den Zauber: „Agnalusa." Meine Magie bewirkte immer noch nichts bei ihnen! Weder der Jäger noch die Vampirin gingen in Flammen auf. Wobei ich den Jäger nicht töten wollte, da ich nicht den Jägerfluch bekommen wollte.

„Das wird nicht funktionieren", meinte Elena zu mir und ich blickte sie fragend an. Seit wann schwächte bitte Eisenkraut meine Magie? „Und wieso nicht?", zischte ich die Doppelgängerin an. Die beiden dachten doch nicht wirklich, dass sie eine Chance gegen mich hätten? Auch wenn ich durch Eisenkraut geschwächt, auf einen Stuhl gefesselt und keine vorhandene Zauberkraft hatte, so war ich immer noch die UR-HÄRETIKERIN!

„Wegen den Ketten", antwortete Elena siegessicher. Erschrocken blickte ich hinab zu meinen Handgelenken. Mist! Es waren keine normalen Eisenketten, die mich auf dem Stuhl festhielten. Es waren die Anti-Magie-Ketten, welche mich beim letzten Mal im Salvatore Verließ festgehalten hatten. Mir fiel wieder Damon ein und meine Augen fühlte sich mit Tränen. Ich hatte gedacht, Damon würde mich lieben. Wieso hatte er mich nur verraten? Mich ausgeliefert? Wofür das Ganze?

Ich sah zu den Gilbert Geschwistern auf und fragte sie: „Wieso bin ich hier?" „Wir benötigen die Karte zu dem Heilmittel und dazu muss Jeremy Vampire töten", erklärte mir Elena und ich realisierte langsam. Sie wollten das Jäger Mal vervollständigen. Jeremy erzählte weiter: „Ich möchte nicht haufenweise unschuldige Jungvampire töten, weshalb ich..." Ich beendete seinen Satz geschockt: „...du mich töten willst. Mit mir stirbt eine ganze Blutlinie. Dein Mal wäre sofort komplett." Damon hatte mich ihnen zum Sterben ausgeliefert...

Ich hatte alles verloren. Ich hatte niemanden mehr. Damon hatte mich verraten. Kol hasste mich. Ich wollte nicht die Ewigkeit alleine verbringen. Aber gleichzeitig wollte ich so nicht sterben! Nicht durch die Hand eines ungebildeten Vampirjägers! Nicht in dem Glauben, dass es meinem Zwillingsbruder egal war! Nicht in dem Wissen, von dem Mann den ich liebte ausgeliefert worden zu sein! Ich wollte zuerst von Damon erfahren, wieso er das getan hatte...

Elena besserte mich auf einmal aus: „Wir töten nicht dich. Du bist nur der Lockvogel. Weil wenn du stirbst, würde ich auch sterben." Stimmte ja, die ach so heilige Elena würde mit mir in den Tod gerissen werden und dies konnten ihre tausenden Freude und Liebhaber natürlich nicht zulassen. Wen wollten sie dann von meinen Geschwistern töten?

„Für wen sollte ich bitte der Köder sein?", fragte ich amüsiert und dachte selbst über diese Frage nach. Klaus? Der verabscheute mich. Finn war bereits tot und ihm wäre ich sowieso egal gewesen. Rebekah? Die hasste mich ebenfalls. Elijah? Er würde mich wohl kaum retten. Eher noch würde er wieder Nik helfen, mich zu erdolchen. Plötzlich wurde es mir schlagartig bewusst und ich starrte die beiden erschrocken an, während Elena meinen Gedanken aussprach:  „Kol."

Die Ur-Häretikerin - Love becomes HateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt