Damon's Sicht
Ich erwachte langsam wieder. Stöhnend richtete ich mich auf. Wieso war ich nicht tot? Mir schmerzte der Kopf, weshalb ich mir an die Stirn griff, da spürte ich es. Eine Holzpatrone. Ächzend zog ich sie aus meiner Haut heraus und betrachtete die blutige Holzpatrone in meiner Hand. Mit mir selbst sprechend murmelte ich: „In den Kopf geschossen." Darauf war ich nicht gekommen.
Ich schmiss die Patrone zu Boden und regte mich auf: „Dämlicher Trottel. Verblödeter hirnamputierter Schwachkopf." Er hätte mich töten sollen, denn so würde ich weiterhin der Manipulation unterlegen sein und ich wollte nicht diesen Jägerfluch bekommen. So oder so würde ich sterben. Wenn Jeremy mir den Gnadenschuss gab, dann wäre es wenigstens schnell vorbei und ich würde nicht an Halluzinationen leiden bei denen ich am Schluss noch andere verletze.
Ich stand vom Boden auf und wartete darauf, dass die Manipulation mich wieder dazu brachte, mich nach Jeremy seinen Tod zu sehnen. Doch komischer Weise trat dieser Zustand nicht ein. Verwirrt sah ich mich in der dunklen Höhle um. Da war keine Manipulation mehr. Ich fühlte mich...frei. Die Manipulation war aufgehoben! Wie war dies möglich?
Die Antwort darauf war einfach: Kol wurde erdolcht. Aber durch wen? Korina? Sie würde doch nicht ihren eigenen Zwillingsbruder erdolchen, oder? Doch meine Verwirrtheit wurde sofort aufgeklärt, als eine hoffnungsvolle, ungläubige Stimme, bzw. eine Gedankenstimme in meinem Kopf erklang: DAMON?? Du lebst? Geht es dir gut? Was ist passiert? Bist du verletzt? Wieso hast du mir vorhin nicht geantwortet? Hat Jeremy dir...
Sie klang wirklich besorgt. Sie hatte also Kol erdolcht. Ich unterbrach sie in ihrem Gedankenfluss und antwortete ihr: Jeremy hat mir in den Kopf geschossen. Ich war ohnmächtig. Ich war Jer plötzlich dankbar dafür, dass er mich nicht umgebracht hatte. Korina hatte mich gerettet und Jeremy hatte mich vor dem Tod verschont. Es ist alles gut ausgegangen. Die Manipulation war nun weg, ebenso wie das Risiko den Jägerfluch zubekommen. Nun hatte ich nur noch ein Bedürfnis: Korina zu sehen.
Korina's Sicht
Wo bist du? Während ich auf den Dolch in Kol seiner Brust starrte, antwortete ich Damon: In der Mikaelson Villa. Aber nicht mehr lange. Ich beugte mich zu meinem Zwillingsbruder und zog den Dolch heraus. Ich starrte auf den etwas blutigen Dolch und stand auf. Ich hätte Kol nicht erdolchen sollen, aber gleichzeitig hatte ich damit Damon gerettet...
Die grauen Adern zogen sich auf seiner Haut zurück. Schnell wandte ich mich von meinem Zwilling ab und verließ das Mikaelson Anwesen. Kol würde mir dies nie verzeihen, weshalb ich nicht mehr ins Anwesen könnte. Ich konnte ihm nicht mehr unter die Augen treten. Ich komme ins Salvatore Anwesen, meinte ich bestimmt zu Damon und stieg in mein Auto ein. Ich hatte mich für Damon entschieden. Jetzt musste ich auch für meine Entscheidung stehen. Ich ließ das Mikaelson Anwesen hinter mir, ebenso wie meine Familie...
Damon's Sicht
Es erklang ein leises Klopfen an der Tür. Innerhalb einer Millisekunde stand ich unten und öffnete die Eingangstür. „Stefan ist nicht hier", meinte ich erfreut und lächelte Korina an. Sie lächelte aber nicht zurück, im Gegenteil. Sie sah mich mit trauriger Mine an. Mein Lächeln erstarb sofort. Ernst meinte sie zu mir: „Ich musste mich zwischen meiner Familie und dir entscheiden." Wieso sagte sie mir dies? Ich bekam Panik und Angst vor ihrem nächsten Satz. Für wen hatte sie sich entschieden? War sie hier um mit mir Schluss zu machen?
Sie lächelte traurig. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Sie sah mir in die Augen und gestand: „Ich habe mich für dich entschieden." Erleichtert atmete ich auf und küsste sie. Ich würde mich auch immer für sie entscheiden. Keiner auf der Welt bedeutete mir so viel wie sie. Nach unserem kurzen Kuss sah sie immer noch etwas traurig aus. Es stahl sich eine Träne aus ihrem Auge und kullerte über ihre Wange. Sanft strich ich sie weg. War sie nicht glücklich mit ihrer Entscheidung?
Sie sah zu mir mit herzzerreißendem Blick auf und schluchzte: „Kol hasst mich. Ich habe ihn erdolcht und in seinem Blick habe ich gesehen, dass ich für ihn gestorben bin..." Das war es also, was sie beschäftigte. Es brach mir das Herz sie so zusehen. Niemand durfte meine Korina so verletzten! Tröstend nahm ich sie in den Arm und strich ihr über ihr Haar. Während ich das tat, versprach ich ihr: „Alles wird gut." Ich würde für sie da sein. Sie würde mit ihrer Trauer nicht alleine sein. Sie würde ab sofort niemals mehr alleine sein...
Korina's Sicht
Ich erwachte am nächsten Morgen in Damon seinem Bett. Ich hatte mich in seinen Armen in den Schlaf geweint. Ich spürte noch die eingetrockneten Tränen auf meinen Wangen. Gestern Abend hatte ich so viele Tränen wegen Kol vergossen. Ich lag immer noch in Damon seinen Armen. Er hielt mich. Ließ mich nicht alleine. Ich musste augenblicklich lächeln. Er war für mich da.
Ich kuschelte mich enger an ihn und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Ich schloss meine Augen und lauschte auf seinen Herzschlag. Dieses Geräusch beruhigte mich immer. Endlich dachte ich nicht mehr an Kol. Ich erkannte, dass ich auch ohne ihn nicht alleine war! Ich hatte Damon. Er würde mich niemals verlassen. Er wäre für immer für mich da. Ich sah zum ersten Mal mein Leben ohne Kol vor mir. Dennoch war es eine glückliche Zukunft.
„Morgen meine Schöne", murmelte Damon verschlafen. Ich lächelte und setzte mich im Bett auf. Die ersten Sonnenstrahlen fielen bereits durch das Fenster auf uns herein, was einen neuen Tag ankündigte. Einen Neuanfang. Ein Leben mit Damon. Ohne Kol. Ich ließ mir nämlich nicht mein Leben von ihm vermiesen! Fröhlich begrüßte ich meinen Mann: „Guten Morgen! Heute ist ein wunderbarer Tag, findest du nicht auch?"
Verwirrt blickte mich Damon an und richtete sich leicht auf. „Wer bist du und was hast du mit Korina gemacht?", fragte er verwirrt und ich lachte. Er war ja ein Witzbold. Wieso sollte ich jemand anderes sein? Mein Lachen verwirrte ihn völlig und er fragte mich mit ernster Stimme: „Ernsthaft jetzt, wieso bist du plötzlich so gut drauf? Gestern noch..." Ich beendete seinen Satz nun wieder ernst: „...ein Wrack. Ich habe dich voll geheult und Kol nachgetrauert." Er nickte. Gestern war ich noch eine völlig andere gewesen.
Selbstsicher meinte ich: „Gestern war ich eine Andere. Soll Kol doch tun, was er will. Es ist mir egal, denn ich brauche nur dich. Sonst niemanden. Ich habe erkannt, dass ich den besten Ehemann auf der ganzen Welt auf meiner Seite habe und mehr brauche ich nicht." Er setzte sein süßes Lächeln auf, in welches ich mich immer wieder aufs Neue verlieben konnte, und küsste mich dann sanft.
Es gab jetzt nur mehr uns beide. Ich überließ ihm ganz die Kontrolle. Ich lag ergeben unter ihm. Er küsste zärtlich meinen Hals hinab und ich lächelte begierig nach mehr von ihm. Ungeduldig zog ich ihm sein T-Shirt aus. Wir waren gestern Abend nämlich mit unseren Klamotten schlafen gegangen. Er zog mir nun ebenfalls mein Kleid über den Kopf und schmiss es auf den Boden. Er küsste mein Schlüsselbein und hauchte: „Ich liebe dich."
Ich lächelte, während er den Verschluss meines BHs öffnete. „Ich liebe dich auch", erwiderte ich berauscht von meinen Gefühlen. Ich führte sein Gesicht hoch nun zu meinem, damit ich ihn wieder ansehen konnte. Ich schaute ihm tief in seine eisblauen Augen und versprach ihm: „Für immer und ewig. Wir werden niemals mehr alleine sein." Er lächelte und küsste mich. Unsere Gedanken verschmolzen, genauso wie unsere Körper. So könnte von mir aus jeder Morgen aussehen. Es war ein perfekter Start in den Tag. Nichts könnte einen solchen Tag zerstören...

DU LIEST GERADE
Die Ur-Häretikerin - Love becomes Hate
VampirosTextausschnitt: Verzweifelt sah er mich mit seinen eisblauen Augen an. In diesen Augen hatte ich mich schon so oft verloren, doch jetzt... Er bettelte mit seinem Blick um Vergebung und erhoffte, dass ich noch Gefühle für ihn hatte. Doch ich hatte nu...