Prolog

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„Warum kann mich nicht einfach Ilva mitnehmen? Ihr wohnt doch sowieso in der Nähe." Das ich genervt von der Situation war, war eine Untertreibung.

Jesko seufzte und auch ihm war sichtlich anzusehen, dass er genervt war. Irgendwie kann ich es auch verstehen. Vor knapp einer halben Stunde wurden wir noch von Rudellosen angegriffen und jetzt diskutiere ich mit ihm hier herum. Er war ein Werwolf und teil der Krieger. Eigentlich war er grundsätzlich für die Höherrangigen zuständig aber in manchen solcher Fälle ist auch er hier. Ehrlich gesagt bin ich auch froh, dass er gerade hier ist und ich mich nicht mit den anderen abgeben muss. Einige Werwölfe konnten mich einfach nicht leiden. Abgesehen davon ist er der Vater einer meiner Freunde. „Fia, du bist siebzehn und weißt wie die Regeln sind. Wir dürfen dich nicht mit wem anders mitgehen lassen außer mit einem Erziehungsberechtigten."

„Das ist doch scheiße.", murre ich genervt.

„Tja", seufzt er ein weiteres mal und öffnet die Tür hinter dem Fahrersitz eines der vielen schwarzen SUVs. „so sind Regeln eben. Fia, ich weiß das du gerne diskutierts, damit habe ich mich eigentlich schon abgefunden, aber jetzt ist gerade der absolut schlechteste Zeitpunkt dafür. Wir sind noch immer dabei heraus zu finden, wie viel Schaden durch den Angriff angerichtet wurde und wie viele verletzte oder sogar Tode es gibt. Je länger du jetzt hier mit mir diskutierst, desto länger brauchen wir im Nachhinein und desto weniger verletzte Personen können wir helfen."

„Können wir nicht noch einmal versuchen meine Eltern zu erreichen?", bitte ich ihn schon etwas verzweifelt. Ich hasste es mit anderen mit zu fahren aber das war nicht mein größtes Problem. Mein Problem war eher die Angst um meine Eltern.

„Wir haben es jetzt schon eine halbe Stunde lang versucht. Es bringt sich nichts. Wenn sie es sehen rufen sie zurück oder gleich dich an. Bis dahin fahren wir erst einmal zu dir nachhause, dann ins Krankenhaus und wenn sie dort nicht sind ins Studio, dass deiner Mutter gehört.", erklärt er mir während zwei andere Kollegen von ihm zu uns stoßen.

„Das wird schon.", lächelt mich einer der Krieger an, Bryan heißt er glaube ich. Er war jünger als Jesko, vielleicht Anfang bis Mitte dreißig.

„Komm" Jesko nickt ins Auto innere. „steig ein. Ich kenn dich doch. Du hasst solche Situationen also lass es uns hinter uns bringen außer du willst wirklich noch länger hier bleiben, dann zerre ich dich gerne mit und du siehst was intern passiert."

Augenverdrehend steige ich ein und platziere meine Schultasche neben mir auf den Sitz. „Du weißt, dass das für mich eigentlich ziemlich interessant ist und ich nichts dagegen hätte oder?"

„Du sitzt aber jetzt trotzdem drinnen." Zwinkert er mir grinsend zu.

„Ja aber nicht aus diesem Grund." Das war er definitiv nicht. Meine Eltern waren eigentlich immer erreichbar. Egal ob sie Arbeiteten oder nicht. Selbst wenn sie nicht über ihr Privates Handy erreichbar waren, dann über das Krankenhaus wo sie halbtags Arbeiten – Mom als Krankenschwester und Dad als Sanitäter. Das man sie nirgends erreichen konnte machte mich etwas nervös. Das war nicht typisch und machte die jetzige Situation nicht besser. Wir hatten immerhin gerade erst einen Angriff der Rudellosen und jetzt melden sie sich nicht einmal. Das war nicht gut, nicht einmal ansatzweise.

Er zuckt mit den Schultern aber lässt das lächeln auf seinen Lippen obwohl mir klar ist, dass er es nur macht damit ich mich nicht unwohl fühlte. Er war viel zu angespannt als dass ich ihm seine glückliche Art abkaufen würde, das gleiche gilt für jeden anderen der hier herumlief, ganz besonders für die anderen beiden Krieger auch, die schon eingestiegen sind. Sowie es aussieht setzt sich Jesko vorne auf den beifahrersitzt den neben mir sitzt Bryan. „Ich werte es jetzt aber dennoch als Sieg für mich." Damit schloss er die Tür und joggte um das Auto um vorne einzusteigen, derweil schnallte ich mich an.

Out Of The ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt