Kapitel 6

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Piep Piep Piep

Ach, verschone mich. Such dir ein anderes Opfer. Murrend schalte ich den nervigen Wecker aus und könnte mir im gleichen Moment eine mitgeben. Warum hatte ich ihn überhaupt an?, regte ich mich innerlich auf. Gestern hatte mir Roy klar zu verstehen gegeben, dass ich diese Woche sicher nicht mehr zur Schule gehen würde und ob ich heute meine Freunde treffen würde, stand auch noch in den Sternen.

Genervt trete ich die dünne Decke von meinen Füßen. Nicht nur weil ich mich selbst gerade wegen dem Wecker verfluchte, sondern auch, weil es viel zu warm war. Kein Wunder, wir hatten Anfang Juni. Das Wetter nahm Temperaturen an, die ich an manchen Tagen mochte und an manchen Tagen abgrundtief hasste. Heute war einer der Tage wo ich sie hasste.

Seufzend vergrabe ich mein Gesicht in dem viel zu warmen Polster und versuchte die Hitze aus zu blenden, die mich unangenehm umgibt. Es hörte sich definitiv leichter an als es ist. Wenn die Jalousien unten wären, wäre es wohl um einiges angenehmer aber nein, die waren oben und ließen die Sonne ungehindert in mein Zimmer scheinen. Zwar lag ein Teil meiner Decke einzig und alleine über meine Hüfte aber dafür strahlte die Sonne ungehindert auf meine Beine und dagegen konnte ich leider nichts machen. Irgendwie schaffte ich es dann aber doch langsam dahin zu dösen. Bis ...

meine Tür aus dem nichts aufgerissen wird und ein gut gelaunter Tyler laut singend hinein kommt. „Guten Morgen, guten Morgen, Sonnenschein!"

Will der mich verarschen?, knurre ich innerlich. „Ich wusste es. Ich hätte sie absperren müssen.", murre ich in dem Polster, laut genug damit er es hören konnte.

Sein raues amüsiertes Lachen erfüllt den Raum und sorgte einzig und alleine nur dafür, dass er sich bei mir gerade total unbeliebt machte. Ehrlich jetzt, er soll verschwinden. Ich muss ja nicht einmal aufstehen. Also was will er den von mir? „Ich hätte auch so einen Weg hinein gefunden."

„Wie? Indem du die Tür zerstört hättest?"

„Entweder das", lacht er. „oder ich hätte solange an der Tür gehämmert bis es dir zu blöd geworden wäre und du sie von selbst geöffnet hättest."

„Monster", schnaube ich in dem Polster.

Wieder erfüllt sein belustigtes Lachen mein Zimmer und sorgte bei mir für enorme Kopfschmerzen. „Ja ja, wenn du meinst."

Ein schnauben unterdrückend fragte ich mich was mit diesem Jungen eigentlich nicht stimmte. Für mich war Tyler eine ganz andere Spezies, von einem ganz anderen Planeten oder sogar Universum. Er war einfach immer gut gelaunt und fröhlich. Sogar jetzt um, keine Ahnung, ungefähr sechs Uhr in der Früh. Wie geht das? Schießt der sich jeden Tag gleich nach dem Aufstehen irgendwas ein oder was?

„So aber jetzt schwing deinen Arsch aus dem Bett und mach dich fertig. Wir wollen zur Schule fahren und warten nur mehr auf dich.", redete er weiter.

Verwirrt tastete ich nach meinem Handy, hob blinzelnd meinen Kopf und versuchte die Uhrzeit zu lesen. „Es ist halb sieben, was stimmt den nicht mit euch?", murrte ich müde und lasse meinen Kopf wieder in dem Polster fallen. „Abgesehen davon wurde mir das Schule gehen ja verboten."

Das ich das einmal sagen würde...

„Oh meine Liebe wir haben alle unsere Macken.", lacht er amüsiert. „Wir fahren aber nicht zur Schule wegen dem Unterricht. Für diese Woche hat keiner mehr Schule."

„Weswegen sonst?", spielte ich die unwissende und hängte murrend etwas Wahres ran. „Wer würde den freiwillig diesen Grund betreten, wenn man es nicht musste?"

„Morgenmuffel und Schulhasser", lacht er wieder belustigt. „du passt viel besser in unsere Familie als gedacht. Könntest dich mit Hayden zusammenschließen."

Out Of The ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt