Kapitel 11

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*Fia*

Es war noch immer total warm aber wenigstens wehte mittlerweile ein Sommerlicher Wind, der meine erhitzte Haut etwas abkühlen lässt und im Pool dafür sorgte das das Wasser leichte Wellen schlug und durch die Sonne immer mal glänzte so als hätte man eine Tonne Glitzer hinein geschüttet.

Ganz ehrlich, es faszinierte mich. Also das Wasser. Ich liebte dieses Lichtspiel. Dennoch erinnerte es mich zeitgleich wage an das was heute alles passiert ist, an dem Auslöser für meine Stimmung und die Sorge von allen um mich herum. Auch wenn sich all das nicht mehr real anfühlte, eher wie ein Traum.

Für mich war dieses Gefühl nichts neues mehr. Vieles das in meinem Leben geschieht und für mich nicht „normal" ist, also was mir jetzt nicht tagtäglich passiert, fühlt sich im Nachhinein nicht mehr real an. Sobald ich nicht mehr in dieser Situation war, fühlte sich all das so weit weg an, dass ich mir überhaupt nicht mehr sicher war ob das wirklich passiert ist. Am nächsten Tag war dieses Gefühl noch stärker und es kamen noch mehr dazu. Eines davon konnte ich überhaupt nicht ausstehen, denn es zeigte mir immer wieder wie schnell die Zeit doch vergehen konnte und das man jeden Moment, so gut es einem möglich war, ausnutzen musste. Denn sobald all das wieder vorbei war, war das Erlebte, eben nur mehr das was es war, eine Erinnerung. Mehr nicht. Dabei war es egal wie schön oder wie schrecklich das Geschehen war, es liegt in der Vergangenheit.

Mittlerweile hatte ich das Gefühl als würde mir die Zeit nur mehr durch meine Finger flutschen ohne das ich es aufhalten konnte und plötzlich, bevor ich es überhaupt realisierte, waren Stunden vergangen, die ich sehr oft mit nichts tun oder Handyglotzen verschwendet hatte. Schon lange war ich an dem Punkt angekommen wo ich Einstein mit seiner Aussage, dass Zeit relativ und eine hartnäckige Illusion ist, glaubte. Sie war aber auch komisch. Oder nicht? Wenn die Zeit vergehen soll, vergeht sie langsamer als die langsamste Schnecke aber wenn sie nicht vergehen soll, vergeht sie so schnell das man es gar nicht mitbekommt.

Leise seufzend wende ich mich dem Haus zu und so als hätte ich es geahnt blicke ich sofort in den mir bekannten Milchkaffeebraunen Augen.

Ich hatte mich ehrlich gesagt schon gefragt wie lange Roy brauchen würde bis er hier auftauchte. Im Grunde war er immer einer der ersten der zu mir kam, wenn etwas passiert war und auch, wenn ich mich nicht immer darüber freute war es trotzdem so, dass er eine gewisse Ruhe ausstrahlte und mir das Gefühl von Sicherheit gab.

Er lächelt mich warm an. „Hallo Fia." Langsam kommt er auf mich zu. „Wie geht es dir?"

„Besser."

Es war keine Lüge, es geht mir besser. Keine Ahnung ob es daran liegt, dass sich der heutige Tag wie ein Traum anfühlt oder daran, dass ich erleichtert darüber war, dass Dylan bei mir war und mich vor einen Fehler bewahrt hatte, den ich nicht einmal begehen wollte. Wer wusste schon was passiert wäre, wenn er nicht da gewesen wäre oder nicht so reagiert hätte wie er es tat. Hätte ich es noch rechtzeitig geschafft meine Hand weg zu ziehen? Keine Ahnung.

„Das freut mich zu hören.", lächelt er und bleibt zwei Schritte vor mir stehen. „Willst du darüber reden was passiert ist?"

„Nein.", schüttle ich den Kopf. „Nicht jetzt."

„Okay", lächelt er. „aber wenn du es möchtest kannst du jederzeit zu mir kommen."

„Danke." Dieses Mal versuchte ich ihm ein lächeln zu schenken. Es war vielleicht nicht das glücklichste aber es reichte schon, wenn es ihm zeigte, dass ich ihm dankbar war.

Leicht nickt er als Antwort darauf bevor er auf den Platz neben mir zeigt. „Darf ich?"

„Mhm", nicke ich und er setzt sich zu mir auf die Hollywood Schaukel.

Out Of The ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt