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POV: Ena

"Guten Morgen, mein Schatz.", sagte Tim ruhig, als er mit einer Tasse Kaffee das Gästezimmer betrat. Er stellte mir den Kaffee auf den Nachttisch und setzte sich auf die Kante des Doppelbettes. "Danke schön, mein Schatz. Sind die denn unten schon wach? Der kleine Vollautomat ist doch recht laut.", merkte ich an und nahm die Tasse vom Nachttisch. "So wie das aussieht, schlafen die vier so tief und fest, dass wir Raketen neben ihnen zünden könnten und sie würden nicht erwachen. Wenn Basti nicht ab und an mal kurz grunzen würde, könnte man denken, er wäre tot. Iggi redet die ganze Zeit mit den Hausgeistern und die Hechts liegen so auf dem Sofa, dass wir vielleicht einen Physiotherapeuten rufen sollten.", lachte er mich an und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Der Nachrichtenton auf meinem Handy erklang, ich nahm es vom Nachttisch und zog das Ladekabel ab. - 13:14 Uhr - las ich auf dem Bildschirm ab, bevor ich die Nachricht anklickte.

"Guten Morgen Spatz,
wir wünschen dir einen
guten Start in das neue Jahr.
Alles, was gut ist, soll sich verbessern,
alles, was schlecht ist,
soll das neue Jahr
aus deinem Leben streichen.
In Liebe, Papa und Mama,
P.S.: Grüß Tim bitte von mir."

- Soll das neue Jahr aus deinem Leben streichen... Das neue Jahr aus deinem Leben streichen... Aus deinem Leben streichen... - Immer und immer wieder las ich diese Zeile in der Nachricht meines Vaters und kam leicht ins Grübeln, der Gedankengang stimmte mich sehr traurig. "Hmm... Was?", fragte ich, als Tim mich mit einem Schnipsen vor meinem Gesicht in die Gegenwart zurückholte. "Ich fragte, ob es schlechte Nachrichten sind. Du siehst plötzlich so blass aus.", ich sah noch einmal kurz auf mein Telefon, sperrte es wieder und legte es zurück. "Nein... Nein... Alles gut, aber ich soll dir Grüße von meinem Va... meinen Eltern ausrichten.", ich nahm noch einen Schluck des Wachmachers und stellte die Tasse wieder ab. "Danke...", sagte Tim kurz und senkte seinen Blick. "Baby... Lass den Kopf nicht hängen.", ich rutschte aus der Mitte des Bettes zur Kante und stellte mich vor meinen Liebsten. Mit meinem Zeigefinger hob ich den Kopf von Tim und strich ihm über die Wange; mein Blick festigte sich in seinem. "Wir bekommen das auch noch hin, da bin ich mir ganz sicher. Du musst deswegen nicht gleich Trübsal blasen.", sagte ich und küsste Tim leidenschaftlich. Ich spürte seine Hände an meinem Hintern, mit denen er mich auf seinen Schoß zog. Fordernd küssten wir uns und ließen uns nach hinten auf die Matratze fallen.

POV: Lukas // Alligatoah

Ich ließ von Jessica ab, gab ihr noch einen liebevollen Kuss und ließ mich neben ihr auf der Matratze des Boxspringbettes nieder. Jessica rutschte an mich heran und legte meinen Arm um ihre Körpermitte. Mit ihrem Zeigefinger strich sie über meine Brust bis zu meinem Bauch herunter. Einige Minuten verweilten wir ruhend nebeneinander. Jessica atmete tief durch, ihr Zeigefinger fuhr wieder über meinen Oberkörper bis zu meiner Wange hoch und Jessicas Lippen fanden sich auf meinen wieder. Zufrieden und glücklich blickte sie mir in meine Augen. "Habe ich dir dieses Jahr schon gesagt, dass ich dich liebe?", flüsterte sie mit geröteten Wangen und strich wieder über meinen Oberkörper. Einen Mundwinkel hatte ich hochgezogen, zu einem leichten Lächeln und ich schüttelte mit dem Kopf. Unweit meiner Lippen hauchte sie ihr Liebesgeständnis, welches ich ruhig erwiderte. Wieder trafen unsere Lippen aufeinander.

POV: Basti

- Boar, Alter... Das war echt 'ne gelungene Party... Zwar wäre ich gern neben der rothaarigen Schnecke aufgewacht, aber wenn die ihre Ische mit anschleppt... Moment... 'Ich wäre gern neben der rothaa...' Ach egal... - Ich saß auf dem Luftbett, welches auf dem Fußboden vor dem Sofa aufgestellt wurde; ich blickte kurz die zwei schlafenden Damen auf der großen Wohnlandschaft an. Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass es bereits halb drei am Nachmittag war. Ich stand auf, um aus meiner gepackten Sporttasche das Duschgel, ein Handtuch und eine neue Unterhose zu nehmen. Vor dem Badezimmer im Erdgeschoss hörte ich bereits das Wasser in der Dusche plätschern; es konnte nur Igor sein. Ich lief einige Schritte weiter und begab mich über die Treppe in die obere Etage zu dem weiteren Badezimmer. Im Flur sah ich die anderen Jungs, die sich gerade unterhielten; Tim hatte ebenfalls Duschgel und ein Handtuch in der Hand. "Wollt ihr euch jetzt gegenseitig die Eier waschen?", lachte ich sie an und streckte mich, mein Nacken knackte laut und schmerzte leicht. "Wir hatten wohl alle dasselbe Ziel.", lachte Steven. "Was habt ihr denn so gute Laune?", fragte ich und kratzte mich am Kopf. Ich blickte in zufriedene Gesichter und zeigte der Reihe nach auf meine Freunde. "Sex?", fragte ich Timi, der mich breit angrinste und nichts sagte. "Sex?", fragte ich Lukas. "Ein Gentleman genießt u.." "Boar Alli, dieses hohe Gelaber zum frühen Morgen...", ich winkte ab und lächelte ihn kurz an. "Und du auch?", fragte ich Steven, der mit dem Kopf schüttelte. "Nein, aber ich habe Melina letzte Nacht gefragt und wir sind nun offiziell zusammen.", Steven lächelte mich zufrieden an. "Boar, ihr macht mich krank mit eurem Beziehungs-Dreck.", sagte ich und warf lässig das Handtuch über meine Schulter. "Basti...", Lukas kam auf mich zu und legte mir seine Hand auf die Schulter. "Dir fehlt einfach noch die richtige Frau.", sagte mit einem durchdringenden Blick. "Pfff... Weiber... Die bringen doch eh nur Probleme." 

Wer Weiß - 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt