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Unser Körper ist zum einen fantastisch und bewundernswert, aber manchmal auch schwer zu verstehen.

„Gar nicht wahr", meldete sich eine Stimme.

„Oh doch. Aber wir werden weiterhin an unserer Kommunikation arbeiten."

Hattest du auch schon mal das Gefühl der Übelkeit, wenn besondere Ereignisse bevorstanden, oder Kopfschmerzen, wenn der Stress an deinen Nerven zehrt? Das sind psychosomatische Schmerzen.

Schmerzen, die keinen organischen Ursprung haben.

Körperlich unerklärliche Beschwerden oder Schmerzen werden häufig als reine Einbildung, oder gar als Simulation betrachtet. Tatsächlich ist eine psychosomatische Erkrankung jedoch ein ernstzunehmendes Krankheitsbild. Der Patient empfindet die körperlichen Beschwerden oder Schmerzen wirklich und leidet häufig unter starken Einschränkungen seiner Lebensqualität.

Aber ja ... eine psychosomatische Störung kann zu einer psychischen Störung werden und umgekehrt ist es natürlich auch möglich.

Die bekannteste psychische Erkrankung ist die Depression. Ihr habt wochenlang Schmerzen und keiner weiß warum? Klar, dass der eine oder andere die Wände hochsteigt.

Wichtig ist, dass man selber wieder auf die Beine kommt – physisch und psychisch. Und wenn es Wochen dauert, dann dauert es Wochen. Es gibt Menschen, die zwingen sich dazu, reden sich ein, dass es ihnen gut geht. Leute, das ist der falsche Weg! Kann sein, dass es euch kurzfristig besser geht – aber auch hier gibt es einen JoJo-Effekt.

Wenn ihr jemanden zum Reden braucht und niemand will euch verstehen, dann habt keine Scheu, euch Hilfe zu suchen.

Lasst euch nicht verunsichern. Keiner hat das Recht euch in euer Leben reinzureden.

Neigst du dazu, deine Probleme zu verdrängen und in dich hineinzufressen?

Kenn ich – so bin ich wahrscheinlich zu meiner Gastritis gekommen.

Manchmal kann es sehr hilfreich sein, mit jemanden über seine Sorgen zu sprechen.

Es ist nicht so, dass ich niemanden zum Reden hätte oder das ein oder andere Mal den Versuch gestartet hätte, aber ich will es auch nicht ... nicht mehr.

Ich schreibe mir lieber die Sorgen von der Seele und werfe dann den Zettel weg. Dann belaste ich niemanden und muss mir keine Sticheleien anhören, oder Ratschläge, doch einfach mein Leben zu ändern. Mir geht es dadurch weder besser, noch fühle ich mich verstanden. Und dann fragt ihr: Darf man jetzt gar nichts mehr sagen?

Ähm ... nein. Ich weiß, jeder meint es immer nur gut. Aber gut gemeint und gut gemacht ist nicht dasselbe.

Wundert euch nicht, wenn ich nicht mehr antworte, aber ich bin die Sorte Mensch, die Diskussionen oder Streit aus dem Weg gehen. Und ich werde mich auch nicht mehr rechtfertigen. Ich habe mein Leben im Griff und lebe es so, wie ich es für richtig halte, denn es ist mein Leben und ich habe nur das eine.

Eigentlich bin ich ein einigermaßen gefestigter Mensch, auch mental. Aber lange anhaltende Schmerzen belasten natürlich auch meine Psyche und dann reicht ein falsches Wort oder ein immer wiederkehrendes Thema.

Wenn mich jemand auf meinem Familienstatus anspricht, antworte ich meistens mit: Kein Mann, keine Kinder, keine Sorgen.

Das wird dann manchmal mit einem leichten Kopfschütteln belächelt.

Aber zu behaupten, ich könne nicht glücklich sein, weil ich weder Mann, Kinder, Haus und Hund habe ist nicht wahr. Ich hätte schon gerne einen Hund, habe aber leider nur eine kleine Wohnung im zweiten Stock. Und ein Hund fängt bei 30 Kilo an.

Mir ist es wichtig, mich ein wenig für die Leute stark zu machen, denen man ihre Beschwerden nicht gleich ansieht. Leute, die sich vielleicht missverstanden fühlen, stumm leiden und sich zurückziehen. Menschen, die keine Diagnose haben leiden nicht nur körperlich. Leider leben wir in einer Gesellschaft, wo man etwas Sichtbares wie einen gebrochenen Arm oder Gips haben muss, damit man von anderen ernstgenommen wird.

Ich habe in diesen Prozess nur kurz reingeschnuppert, aber ich kenne Menschen, die jahrelang, jahrzehntelang Beschwerden haben und damit leben müssen. Ich kenne jemanden mit Migräne, der sich oft die Seele aus dem Leib kotzt ... aber solange es kein Gehirntumor ist, kann ja das bisschen Kopfweh nicht so schlimm sein.

Vielleicht kann ich euch mit meiner kleinen Geschichte etwas Mut machen, auch wenn im Moment möglicherweise alles etwas grau aussieht. Vielleicht erkennt ihr euch in der einen oder anderen Situation wieder, oder euch huscht beim Lesen ab und zu ein Lächeln übers Gesicht. Vielleicht steht ihr auch mit eurem Körper auf Kriegsfuß und braucht nur einen Schubs.

Oder vielleicht braucht ihr auch einfach nur jemanden zum Reden. Ich bin Krebs und somit der beste Zuhörer, den es gibt. 😊

Chronische Beschwerden lassen sich nicht heilen? Blödsinn. Ich bin der beste Beweis dafür und nehme dies grade zum dritten Mal in Angriff. Aber wenn noch irgendwann jemand zu mir sagt: Das ist doch alles psychisch und ich würde mich nur in irgendetwas hineinsteigern oder ich soll einfach meine Situation oder mein Leben oder was-auch-immer ändern ... tut mir leid, aber dann muss ich denjenigen treten! Das macht mich wütend und sauer.

Das Fazit? Wahrscheinlich gab und gäbe es noch einiges zum Aufarbeiten ... aber ich schaffe das auch allein.

„Du bist nicht allein. Wir können über alles reden!"

Dankbar nickend wischte ich verschämt die beiden Tränen weg, die über die Wangen liefen.

Wir beide sind wieder eine gefestigte Einheit und so schnell bringt uns nichts mehr auseinander.

Vielleicht bin ich auch einfach nur noch sensibler geworden ... obwohl ich bezweifle, dass das geht.

Es ist wichtig, sich nicht selbst unter Druck zu setzen und es ist umso wichtiger, sich von anderen nicht unter Druck setzen zu lassen.


Danke fürs Dabeisein. Wenn ihr wollt, mach ich noch ein Buch mit leckeren Rezepten, Fitnessübungen und Tips und Tricks rund ums Wohlbefinden. 

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Immer Ärger mit dem SchweinehundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt