26

5 1 0
                                    

Jetzt kommt ein Kapitel, das höchstwahrscheinlich nicht alle interessieren wird. Aber da ich mich in letzter Zeit gründlich mit mir beschäftigt habe, kann ich sagen, dass ich mich mit den folgenden Zeilen identifizieren kann. Es liest sich wie mein Leben.

...

Schon vor einige Jahre habe ich meine Nase in die Astrologie gesteckt und es war ziemlich spannend, was ich so über mein Sternzeichen herausgefunden habe.

Nun sehe ich schon wieder ein paar von euch mit den Augen rollen. So nach dem Motto, wie man überhaupt an so einen Quatsch glauben kann.

Wer mich kennenlernen will, ich habe ein paar Sachen herausgefiltert, die total auf mich zutreffen – also nein, es ist kein Quatsch, sondern Fakt.

Der Mond symbolisiert die Mutter, aber auch das Kind und genauso ist auch der Krebs: Er ist nicht nur fürsorglich wie eine Mutter, sondern auch verletzlich wie ein Kind.

Tagtäglich können wir beobachten, wie der Mond sich verändert. Diesen Rhythmus haben Krebsgeborene in ihrem Wesen. Von himmelhochjauchzend zu zu Tode betrübt können sie ihre Stimmung sehr schnell wechseln.

Ja, es gibt sensible Menschen ... und es gibt mich.

Der Krebs ist so extrem nach innen orientiert, dass diese Ausrichtung oft selbstquälerische Züge annehmen kann. Er verfügt nicht über unbegrenzte Lebenskraft und benötigt immer wieder Erholungs- und Ruhephasen und Zeiten der Entspannung. In der Stille finden seine überbeanspruchten Nerven zu neuen Stärken und aus diesen entfachen heilende Kräfte. Nach einer Phase der Zurückgezogenheit kommt er oft völlig regeneriert und stärker als je zuvor wieder zurück. Wenn er diese aber nicht findet, wird der Krebs schnell übel gelaunt, empfindlich und missmutig. Manchmal ist das jedoch nur ein Hilfeschrei, weil er bereits aus dem letzten Loch pfeift.

Wenn er ein Ziel hat, hinter einer Sache steht, engagiert er sich mit Leib und Seele und gibt nicht so schnell auf. Aber er hat seine eigene Systematik und mag es nicht, wenn ihm jemand dreinredet!

Der Krebs schreit nicht nach Macht und Einflussnahme und auch nicht nach dem großen Geld. Er liebt es familiär; ein kleiner Betrieb, der ihn glücklich macht ist die beste Voraussetzung, damit er länger bleibt. Der Krebs hält sich gerne im Hintergrund und zieht dort die Fäden. Er liebt Sauberkeit, Gemütlichkeit und muss sich wohlfühlen, weswegen er auch die eine oder andere Entbehrung in Kauf nimmt.

...

Ein Krebs kann nicht delegieren und glaubt, nur er selber kann alles richtig machen. Er druckst lange herum und tut sich unheimlich schwer, Kritik zu äußern. Kritik einstecken kann er aber auch schwer, da er alles viel zu persönlich nimmt.

Statt seinem Unmut und Ärger spontan Luft zu machen, weicht er Konfrontationen lieber aus und schluckt frei nach dem Motto: Du hast recht und ich habe meine Ruhe die Frustration hinunter – die verschwindet aber nicht durch Zauberhand. Er kann viel einstecken, aber wenn er irgendwann explodiert, sollte man lieber nicht in der Nähe sein.

Wenn er dann mal Tacheles redet, nimmt er keine besonders große Rücksicht auf andere.

Krebse sind besonders emotional und auch körperlich sehr empfindsam. Unruhige und unsichere Umstände belasten ihr sensibles Gemüt. Da ihm astrologisch der Magen zugeordnet ist, schlägt ihm Ärger schnell auf den Magen, da er alles hinunterschluckt. Er nimmt sich alles viel zu sehr zu Herzen, will aber auf keinen Fall als Hypochonder dastehen. Darum neigt er dazu, jegliches Krankheitsempfinden zu unterdrücken, wodurch es ihm oft noch schlechter geht.

Eine Trennung oder Vertrauensbruch ist für ihn das Schlimmste überhaupt, denn der Krebs kann nur sehr schwer loslassen was er einmal geliebt hat. Außer, ihm passt irgendetwas nicht. Wie der Steinbock, Waage oder Widder gehört auch der Krebs zu den Kardinalzeichen – zu den Machern des Tierkreises. Man sollte nicht den Fehler machen, den weichherzigen, seelenvollen Krebs zu unterschätzen. Er wird sich durchsetzen, wenn es ums Ganze geht.

Es scheint, als hätte der sensible Krebs die Emotionalität erfunden. Krebse haben oft mit sich selbst zu kämpfen. Oft verstehen sie nicht, was mit ihnen los ist und stehen sich einfach selbst im Weg.

Sie sind selbst zu außerordentlichen Mitleid oder Mitgefühl fähig, so fühlen sich aber gleichzeitig selber als die bemitleidenswertesten Geschöpfe unter der Sonne.

Der Krebs ist ein offenes Buch der Gefühle; egal ob Wut, Trauer, Freude oder Ekel – alles kann man diesem Sternzeichen sofort vom Gesicht ablesen.

Er leidet oft selber viel zu lange, weil er jedem Streit aus dem Weg gehen will und sich dazu zwingt, glücklich zu sein, nur um es dem anderen rechtzumachen.

Krebs-Geborene werden von ihren Emotionen geradezu überwältigt, gerne als Heulsuse und Mimose bezeichnet, die immer und überall eine Träne verdrücken.

Egal ob ich ein Buch lese, einen Song höre oder einen Film sehe – es wird mich bis zum Schluss fesseln, ich werde mit den Charakteren mitfiebern, weil sie in dem Moment ein Teil meiner Innenwelt geworden sind. Dementsprechend intensiv reagiere ich darauf.

Mit seiner vertrauenserweckenden Art und seiner Fähigkeit zuzuhören, versteht es der Krebs, seinen Gesprächspartner behutsam durch zwei, drei Fragen wieder auf die richtige Spur zu bringen.

Ein typischer Krebs verlässt sich meistens auf sein Gefühl und fährt bestens damit.

Er ist ein ausgesprochener Bauchmensch, der es meisterhaft versteht, die Innenwelt seiner Umgebung wahrzunehmen und mit seinen Gefühlsantennen kleinste Gemütsbewegungen zu registrieren. Das hat seine Sonnen- aber auch Schattenseiten. Er, der Meister im Einfühlen, erkennt mit seinem Gespür mehr als andere und darauf kann er stolz sein. Andererseits schlagen ihm wahrnehmbare schlechte Schwingungen heftiger als nötig aufs Gemüt.

Krebse sind keine Weltmeister im Knüpfen neuer Kontakte. Menschen, die im Sternzeichen Krebs geboren wurden, gelten als vorsichtig. Sie warten lieber erst einmal ab, bevor sie aus sich herauskommen und das auch nur dann, wenn sie die Anwesenden kennen und sich akzeptiert fühlen. Das machen sie vor allem aus Selbstschutz, denn Krebse sind sehr sensibel.

Stoßen sie in ihrer Umgebung auf Ablehnung, genügt eine falsche Bewegung oder eine grobe Bemerkung und sie ziehen sich sofort wieder in ihren Panzer zurück und können eine erstaunliche Sturheit und Bockigkeit an den Tag legen.

Wenn ihm nicht gerade einer seiner Stimmungen zu schaffen macht, kann er sehr gesellig und vergnügt sein. Er ist ein guter Zuhörer und Beobachter. Für andere hat er immer einen Ratschlag parat, aber leider nicht immer für sich selber.

Sein großer Hang zu Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit kann dem Krebs allerdings auch zum Verhängnis werden. Andere Menschen könnten sich von seiner kümmernden Art eingeengt fühlen. Hier ist Vorsicht geboten, denn Streit und Zwietracht bereiten der empfindlichen Seele der Krebs-Geborenen Unbehagen.

Lob, Schmeicheleien und Anerkennung sind für dieses Sternzeichen sehr wichtig.

Aber hier liegt aber auch der Schwachpunkt: Menschen, die ihm schmeicheln, lässt er sehr schnell in sein Herz und wird dementsprechend oft enttäuscht.

...

Die Empfindsamkeit des Krebses ist berüchtigt – nicht zu Unrecht. Schnell ist man dem Krebs auf den Fuß getreten und hat ihn beleidigt, ohne es zu merken. Dann sieht man aber diesen Blick – aus tiefster, verletzter Seele und du weißt, du hast etwas falsch gemacht. Und nun musst du raten – frei nach dem Motto: Wenn du das nicht selbst weißt ...!

Naja, nicht jeder hat das seismographische Gespür des Krebses.

Aber der Krebs reagiert sehr positiv auf jegliche Berührungen. Alle Formen von Massage sind daher sehr hilfreich, wenn du es verbockt hast – falls es noch nicht zu spät ist, denn Krebse sind nachtragend, schmollen schnell und auch lange und hadern mit Gott und der Welt.

Krebse sind wie Elefanten – sie vergessen nun mal nichts.

Immer Ärger mit dem SchweinehundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt