Schon mal was von der Kraut(Kohl)suppen-Diät gehört?
Damit habe ich vor über zwanzig Jahren angefangen. Jedenfalls kann ich mich gut daran erinnern, dass ich diese Suppe mit Mama zuhause am Holzofen gekocht habe.
Es handelt sich um eine Suppe, in der ihr an Gemüse alles reinwerfen könnt – alles außer fett- und stärkereichem Gemüse wie Kartoffeln, Avocado und dergleichen.
Sie ist extrem sättigend und schmeckt auch gut. Du kannst so viel essen wie du wisst, weil die Suppe so gut wie keine Kalorien hat. An jedem Tag darfst du dann zusätzlich eine Kleinigkeit sowie Obst oder Fisch essen ...
Der Nachteil ist, dass es eine einseitige Ernährung ist und du nachdem du wieder normal isst, alles wieder draufhast und vielleicht noch mehr.
Ja, man verliert wirklich jeden Tag ein Kilo, wenn man es eine Woche durchzieht. Aber, man kann das nicht eine Woche durchziehen ... zumindest ich nicht. Nach drei Tagen steht einem die Suppe zum Hals heraus und da nützt es auch nichts, wenn sie püriert wird.
Und der weitere Nachteil ist, dass man sich nebenbei von Fencheltee ernähren muss, da die Blähungen echt schlimm sind und mit der Zeit stinkt man im wahrsten Sinne des Wortes aus allen Poren.
Macht euch einen Topf voll, portioniert sie, friert sie ein und wenn am Abend der Heißhunger kommt, könnt ihr sie ohne schlechtes Gewissen essen.
Übrigens, Suppen sind super Mahlzeiten, gerade wenn es draußen kalt ist. Man kann sie vorbereiten, mitnehmen oder einfrieren.
Wie schon erwähnt kommt die Sättigung von der Befriedigung des Kaubedürfnisses. Deswegen hat es Sinn, Cremesuppen nur halb zu pürieren, um noch etwas zum Beißen zu haben.
Oder wie wäre es mit einer eiweißreichen Einlage in Form von Bohnen, Meeresfrüchte oder Eiern?
Lebensmittel verarbeitende Firmen sollten sich weniger um das Ablaufdatum ihrer Produkte als mehr um das Ablaufdatum ihrer Kunden kümmern. Das Verbot von teilweise gehärtete Fetten wäre wahrscheinlich der einfachste, schnellste und billigste Weg, jedes Jahr zehntausende Leben zu retten.
Thema Palmöl: Naturbelassen ist es nicht gefährlich, aber industriell verändert, besteht Palmöl zu 50% aus gehärteten Fetten und hat, wie wir alle wissen, einen extrem schlechten gesundheitlichen Ruf.
Dennoch ist es in mehr als der Hälfte der auf dem Markt erhältlichen Nahrungsmittel enthalten, und wird in der Herstellung von Kosmetika sowie Biokraftstoffen eingesetzt. Schließlich wird dadurch die Haltbarkeit der Fertigprodukte und Frittieröle verlängert.
Transfette kommen in der Natur nicht vor und der Körper weiß nicht, was er damit anfangen soll. Schlimmer noch, er hält sie für gesunde Fette und verwendet sie an ihrer Stelle.
5g Transfette regelmäßig gegessen sind gesundheitsschädlich. Ein Kindermenü bei McDonalds enthält schnell mal bis zu dreimal so viele Transfette.
Wir Erwachsenen können selber entscheiden. Aber was ist mit den Kindern, die sich dreimal in der Woche von Fastfood ernähren müssen – sie können ja nicht selber kochen. Lernschwierigkeiten sind nur die harmloseste Folge.
In Hinblick auf die menschliche Gesundheit sowie auf die Umwelt ist es eigentlich unverantwortlich.
Warum nur langsam oder überhaupt etwas dagegen unternommen wird? Darüber kann sich jeder selber seine Meinung bilden.
Was ist überhaupt noch gesund?
Zugegeben, das zu beantworten, ist nicht so einfach. Fragt man Google nach dem gesündesten Öl wird Rapsöl in den einen Artikel hoch gelobt, in dem nächsten aber verteufelt.
Was soll man nun glauben? Ich sag euch nur das eine: Es ist ganz nett, das Internet nach verschiedenen Dingen zu fragen, aber lasst euch wegen unterschiedlicher Meinungen nicht verrückt machen. Manchmal ist es ganz hilfreich, auch mal den eigenen Kopf einzuschalten.
Ich bin noch eine von der alten Garde, die die Schulzeit ohne die klugen Ratschläge des Internets überlebt hat. Wir haben uns halt auf unsere Lehrer, Eltern und Bücher verlassen und nicht auf Internet-Möchtegern-Docs.
Ich muss ja zugeben, dass ich ab und zu gerne in diversen Foren unterwegs bin, aber bei manchen Einträgen kräuseln sich sogar meine Zehennägel. Vor allen Dingen wenn junge Leute fragen, was sie tun sollen, wenn die Schmerzen oder Ausschläge oder weiß-Gott-was schon längere Zeit anhalten.
Hallo? Eltern fragen oder ab zum Arzt. Kein Mensch kann eine Ferndiagnose stellen!
Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich vor dem Fernseher sitze und über manche Werbungen einfach nur den Kopf schüttle. Der Markt für Vitalstoffpräparate ist gigantisch. Und wir zahlen jede Menge für unsere Gesundheit.
Jeden Tag gibt es eine andere Schlagzeile. Gestern war Gemüse noch das Allheilmittel gegen Krebs, heute ist man sich dessen gar nicht mehr so sicher.
Aloe-Vera-Joghurts, Omega3-Eier, ACE-Drinks, Energiedrinks – das ist sogenanntes Functional Food. Der Markt boomt. Großartig, so brauchen wir nicht mehr in die Apotheke gehen, da wir mit dem Essen gleich alle Gesundheitsstoffe mitbekommen ...
Oder das Internet. Kaum macht man eine Seite auf, Werbung. Meistens geht es um Ernährung und Fitness. Und wenn dieses Wundermittel auf dieser Seite zum Verkauf angeboten wird mit Rabatten und wer-weiß-was, dann denkt mal nach warum.
Es ist nicht wichtig, dass wir davon leben, sondern dass die Industrie lebt. Deswegen gibt man Nahrungsmitteln, die in der Fabrik fertiggemacht werden einfach eine neue Funktion, indem man einen (vermeintlich) gesunden Stoff zusetzt. Mich würde ja wirklich interessieren, wie viele Vitamine wirklich in Gummibärchen drinnen sind. Und wenn dann noch Bio draufsteht – alles richtig gemacht, denn der Mensch ist sehr beeinflussbar.
Zurzeit bastelt man an Chips mit Johanniskraut ... es soll gegen Depression helfen.
Ihr könnt euch vorstellen, wieviel ich davon halte.
Goji-Beeren, Chia-Samen, Acai, Granatapfel ...
Viele Superfoods werden beispielsweise in Monokulturen angebaut. Sie verbrauchen extrem viel Wasser und Großbetriebe verdrängen kleinere Bauern. Hinzu kommen noch die meist langen Transportwege.
Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass diese Exoten mehr können als heimisches Superfood wie Brokkoli, Petersilie, Äpfel, Heidelbeeren ...
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Immer Ärger mit dem Schweinehund
Non-FictionWegen meiner Sturheit habe ich meinem Körper viel zu lange nicht zugehört, dabei wollte er in den vergangenen Jahren sehr oft mit mir reden. Heute verstehen wir uns wieder und können uns aufeinander verlassen. Ich bin weiblich, 42, und wenn ich um...