„Wollen wir eine neue Salbe ausprobieren?"
„Cannabis?"
„Freu dich nicht zu früh. Die enthält kein THC!"
Wisst ihr wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Wirkstoff einer Salbe dort ankommt, wo er soll? Bei 6 %!
Salben habe ich genug daheim. Von Teufelskralle über Voltaren, Tigerbalsam und rezeptpflichtige Salben und Überraschung – keine wirkt. Stimmt nicht ganz ... mir wurde mal eine Wärmesalbe empfohlen und das war höllisch, im wahrsten Sinne des Wortes.
Am Abend vor dem Zubettgehen schmierte ich das weiße Zeug auf den unteren Rücken. Um 4 Uhr in der Früh wachte ich schweißgebadet auf. Vergessen waren die Schmerzen, so schnell war ich noch nie unter der Dusche. Mein Rücken brannte wie Feuer, aber auch nach Minuten dieses fast kalten Schauers brannte es noch immer. Dann hatte ich ein paar Stunden Ruhe und auf Arbeit im ärgsten Mittagsstress hatte ich zwei Stunden lang einen Kühlpack im Rücken.
Was war das für ein Teufelszeug? Die Salbe wurde noch am selben Abend entsorgt, aber nicht ohne vorher die Bestandteile zu lesen.
Leute, lasst die Finger von Zeug wo Capsaicin drinnen ist! Außer ihr trinkt auch tagsüber Tabasco.
Oder ... kennt ihr die Zugsalbe? Ich hatte mal einen mini kleinen Glassplitter unter der Haut. Keine Chance, es mit einer Pinzette zu erwischen. Ich also in die Apotheke, um mir eine Zugsalbe zu kaufen, die das herausziehen sollte. Ich hatte gehört, die Salbe würde nach Teer riechen.
Ja, Teer aus der Hölle, wo der Teufel fünf Wochen lang jeden Tag draufgesch*** hat. Ich bin hart im Nehmen, aber so hart dann auch nicht.
Na ja, und heuer traf es mich gleich einige Male und es scheint gar nicht mehr aufhören zu wollen.
Ende November hatte ich eine Schleimhauttransplantation an einem meiner Schneidezähne.
Die Details erspar ich euch. Es war nicht schmerzhaft, aber es waren halt Nähte drinnen und so spannte alles und an festes Essen war nicht zu denken. Ich habe nicht mehr viel geredet, ich konnte mir keine lustigen Sachen mehr im Fernsehen anschauen. Der Vorteil dabei war, dass ich nur eine Handvoll meiner Weihnachtskekse naschen konnte, mich hauptsächlich flüssig ernährt und sogar drei Kilo abgenommen habe. Nach einer Woche wurden die restlichen Fäden (zwei hatten sich schon vorher gelöst) gezogen und was soll ich sagen ... es sah schrecklicher aus als vorher. Das Zahnfleisch war nun auch am Nebenzahn weg.
...
„Du weißt genau was los war!", mischte sich mein Körper plötzlich ein.
Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass es die drei Zigaretten waren, die ich in den sieben Tagen bis zum Kontrolltermin geraucht habe. Vielleicht war es die Infektion, die bereits anklopfte, vielleicht hatte der Arzt zu wenig desinfiziert, die Nähte nicht richtig gesetzt – wir werden es nie erfahren.
Ich war am Boden zerstört, noch immer ein wenig wund, aber in einem Monat würde alles verheilt sein, wurde mit gesagt und ich wollte es noch einmal versuchen. Dass das Zahnfleisch abstarb, passierte einmal bei hundert Patienten. Natürlich muss ich bei allem aufzeigen!
Die anschließenden vierzehn Tage verbrachte ich zum Großteil auf der Couch. Ich hatte alle Zustände bis auf Fieber. So eine heftige Grippe hatte mich schon ewig lange nicht mehr erwischt.
Ich war dann ungefähr eine Woche gesund, konnte meinen Kunden die Weihnachtskekse bringen und dann erwischte mich Covid. Die ersten zwei Tage waren ziemlich heftig, mit Fieberschüben und Schüttelfrost. Danach dann nur noch hartnäckiger Husten und Schnupfen. Aber die beiden Striche hielten mich davon ab zu meiner Familie zu fahren, und so verbrachte ich Weihnachten und Neujahr mit mir alleine in meiner Wohnung und die drei Kilo hatte ich schon längst wieder oben.
Es gibt Menschen, die brauchen immer jemanden um sich herum und es ist vielleicht mein Glück, dass ich gerne allein bin. Ich bin kein Einsiedler; ich bin schon gerne unter Menschen, aber ich kann mich auch sehr gut mit mir selber beschäftigen.
Darum haben mir auch die Lockdowns wegen Corona nicht wirklich etwas ausgemacht.
Und so wie sich manche schwer vorstellen können, dass ich auch allein glücklich bin, fällt es mir schwer mir das andere Extrem vorzustellen und ständig von Menschen umgeben zu sein.
Bewegt habe ich mich nicht wirklich ... ich war ziemlich faul. Aus dem neuen Termin beim Kieferchirurgen wurde nichts, der Betriebsurlaub kam auch dazwischen und ich musste nochmal drei Wochen still leiden.
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Immer Ärger mit dem Schweinehund
No FicciónWegen meiner Sturheit habe ich meinem Körper viel zu lange nicht zugehört, dabei wollte er in den vergangenen Jahren sehr oft mit mir reden. Heute verstehen wir uns wieder und können uns aufeinander verlassen. Ich bin weiblich, 42, und wenn ich um...