Kapitel 3

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Jeon Jungkook

Yoongi war mittlerweile auf meinem Bett eingedöst und schlief gerade seinen Rausch aus. Bei mir folgte mittlerweile die vierte Zigarette am Stück. Mein Schädel brummte. Mir ging einfach zu viel durch den Kopf - und am meisten Platz belegte Yoongi. Ich machte mir große Sorgen um den Älteren. Das ständige Trinken von Alkohol und Konsumieren illegaler Stoffe, es machte mich wirklich verrückt. Und es tat ihm offensichtlich nicht gut. Er fehlte ununterbrochen im Unterricht, kam nie bei ihm Zuhause an und übernachtete entweder bei seiner Tante oder ab und zu auch mal auf einer Parkbank. Ein paar Male erschien er sogar völlig benebelt bei mir, zu dem Zeitpunkt hatte meine Mutter gerade Spätschicht in der Tankstelle, in dieser sie arbeitete. Yoongi hatte also Glück, dass sie nicht mitbekam, was er eigentlich in seiner Freizeit machte.

Er hatte ihr einst erzählt, er wäre in einem Basketballverein und würde dort stundenlang jeden Tag verbringen, um - wie er es ihr gesagt hatte - weiterhin fit zu bleiben. Dass er auch Captain der Mannschaft wäre und viele soziale Kontakte geknüpft hätte. Dabei war Yoongi das genaue Gegenteil von dem er ständig vor meiner Mutter prahlte.

Yoongi war niemand, der viele Freunde hatte. Er hasste Menschen, konnte es nicht leiden, in einer großen Masse zu sein. Und obwohl er früher sehr gerne mit mir Basketball nach der Schule gespielt hatte, hatte er heute kaum mehr die Lust und Laune dazu, auch nur einen Ball in die Hand zu nehmen. Lieber verdirbt er sich sein Leben.

Ich sah durch die Balkontür und erblickte einen schlummernden Yoongi. Gerade drehte er sich zur Seite, mit dem Rücken zu mir. Ungern gab ich zu, dass ich Yoongi immer noch mochte, egal, was er alles angestellt hatte. Für mich war Yoongi  stets mein bester Freund, und das sollte auch so bleiben.

Der Regen hatte sich gelegt. Ich beschloss also für den heutigen Abend etwas Essen zu kaufen. Durch den Umzug hatten wir kaum mehr Lebensmittel zur Verfügung. Ich hob also vom Stuhl ab, blickte dabei gegenüber auf den Balkon. Es war leer.

Wo Taehyung wohl war? Und ob er mitbekommen hatte, was passiert war? Wahrscheinlich nicht. Nun, hoffentlich nicht.

Ich schüttelte den Gedanken aus meinem Kopf und machte mich auf den Weg. An Yoongi vorbei warf ich einen Blick in seine Tasse. Immer noch voll und mittlerweile musste der Tee schon längst Zimmertemperatur angenommen haben.

Den Einkauf machte ich rasch mit meiner Mutter aus, was genau wir benötigten für den heutigen Abend, und da ich meine Mutter kannte, würde ich alles mal drei holen müssen. Sie würde Yoongi in seiner Verfassung wohl nicht mehr alleine auf die Straße lassen. Manchmal war ich etwas eifersüchtig darauf, dass Mama sich mehr Sorgen um Yoongi machte als um ihren eigenen Sohn. Wenn es um mich ging, nahm sie alles über die leichte Schulter, doch bei Yoongi konnte sie nur schwer loslassen. Er war für sie wie ihr eigener Sohn. Und der Gedanke daran ließ mich kopfhängend die Wohnung verlassen. Selbst auf dem Weg zum kleinen Shop, der sich in dieser Straße befinden sollte, konnte ich vom Gedanken nicht ablassen, meine Mutter könnte Yoongi mehr mögen als mich.

𝐇𝐞𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt