Kapitel 16

87 11 10
                                    

____________________

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.






____________________

Kim Taehyung

Ich konnte sehen, dass Jungkook sich leicht unwohl fühlte, weshalb ich einen kurzen Moment lang nach seiner Hand griff und leicht mit meinem Daumen über seine zarte Haut strich. Dabei jedoch musste ich den roten Schimmer, dieser sich rasant über meine Wangen verteilen wollte, so gut es ging zurückhalten. Seine Nervosität zu stoppen, während ich meine kontrollieren musste, war anstrengend und es war deutlich Multitasking zu verlangen, doch für Jungkook würde ich es aushalten.
So also ging ich mit ihm hinter in die Küche, in dieser auch schon das ältere Paar sehnsüchtig auf uns wartete. Die Freude war groß, als meine Tante den nervösen Jungkook erblickte und auch er - ein kurzer Blick zu dem Jüngeren - freute sich sehr. Das Glänzen in seinen Augen war großgeschrieben. Und ich schätzte, das ließ seine Nervosität schnell beiseite schieben.
„Wir freuen uns sehr, dass du hier bist, Jungkook." Nachdem meine Tante den Braunhaarigen in eine herzliche Umarmung gerissen hatte, kam auch nun mein Onkel auf ihn zu und legte seine Hand in seine, umhüllte diese wie eine Kugel. - Ein Zeichen, er gebe auf Jungkook acht. Love Language. Ich konnte nicht anders als durchgehend mein Lächeln auf den Lippen zu präsentieren und mit einem breiten Strahlen in den Augen die Situation friedlich zu beobachten. Ich wollte es nicht einmal verheimlichen, es machte mich glücklich, den sich aufbauenden Frieden auf Jungkook's Gesicht zu sehen. Mehr und mehr wollte ich dafür sehen, dass sich dieser Frieden aus dem schwarzen Loch wie eine weiße Taube entfaltet und hinauf in den Horizont fliegt - sein Glück sucht und findet.

Ich war mir sicher, dass die Auszeit nach dem wiederholten Vorfall und den Stress, den Jungkook durch Yoongi sowie seiner Mutter am Hals kleben hatte, ihm hier bei meiner Tante und meinem Onkel gut tun würde. Er könnte erneut aufgehen und sich völlig ihrer Großzügigkeit hingeben. Nach langer Zeit hatte er endlich einen Elternersatz gebraucht, dieser ihm zeigen sollte, wie die Aufgabe eines jeweiligen Elternteils war. Die Beiden hatten es schon bei mir meistern können, also stünde für Jungkook rein garantiert nichts mehr im Wege. Und ich freute mich riesig darüber. Für Jungkook würde es nun endlich bergauf gehen, nachdem er lange am Anfang des Berges verweilt hatte und dort nach seinem Glück vergebens suchte.

„Ich schlage vor, Taehyung wird dich erst einmal rund führen und dir dein Zimmer zeigen. Dein Onkel und ich werden uns solange um das Abendessen kümmern." Einverstanden nickte ich und wandte mein Augenpaar in die Richtung Jungkook. Dieser sah mich schon längst an. Zugegeben hatte es mich leicht überrascht und doch konnte ich nichts gegen mein plötzlich aufgetretenes Herzklopfen unternehmen. Die Kontrolle gebührte mir für einen kurzen Augenblick nicht mehr. „Also dann."

Es gab nicht wirklich viel zu zeigen, diese Wohnung war relativ klein und es gab auch kaum Räume, in diesen man sich auffinden konnte. In dieser Wohnung war ein Versteckspiel relativ ungelegen - man würde innerhalb zwei Minuten jeden Versteckten finden. Langweilig.
„Hier ist dein Zimmer.", ich öffnete eine der wenigen Türen, die man zur Seite schieben musste, um sie überhaupt öffnen zu können. Dort hinter präsentierte sich mein altes Kinderzimmer. Ich war eine lange Zeit nicht mehr hier, immerhin hatte ich meine eigene Wohnung finanzieren können, durch das Geld, welches ich in dem Laden meines Onkels verdient hatte. Doch jetzt, in diesem Moment, hier in der Türschwelle zwischen Flur und Kinderzimmer zu stehen, brachte viele Erinnerungen hoch, die eigentlich schon längst vergessen war. Gute als auch Schlechte. Sie gingen mir schwer auf den Magen.
Zum Beispiel, dass mein Onkel eines Nachts den Fensterrahmen erneuern musste, da der Sturm es geschafft hatte, mit voller Kraft dieses zu zerstören, während ich friedlich darunter schlief - es zumindest versucht hatte.
Oder das eine Mal, als mich mein Vater besucht hatte. Er war auf Bewährung, hatte jedoch Alkohol in seinem Blut und die Fahne, die mir noch heute in meiner Nase stich, roch man kilometerweit. Mein Vater kam allerdings zwei Wochen später zurück ins Gefängnis - ich wusste den Grund nicht, aber allein zu wissen, er wäre wieder einmal etliche Jahre von mir entfernt, reichte aus, um einen Hass ihm gegenüber zu entwickeln.

„Taehyung-ah?" Die Stimme des Jüngeren zog mich aus meinen Gedanken heraus - ich war ihm dankbar. Ich warf eine verwirrte Mimik in seine Richtung. Es schien, als hätte er etwas von mir gewollt. Ich Dummkopf hatte nicht zuhören können, weil mein Vater wieder einmal die Oberhand ergriffen hatte und das selbst in meinem Kopf. Schon beinahe undenkbar.
„Du schläfst doch mit mir in diesem Zimmer, oder etwa nicht?" Verwirrt sah ich ihn an. Niemals hätte ich gedacht, dass er solch einen Satz jemals von sich geben würde. Doch ich versuchte meine Nervosität zu überspielen und auch das rasende Herz irgendwie unter Kontrolle zu halten. So sagte ich mit hohem Blutdruck: „Eigentlich hatte meine Tante die Couch für mich ausgeklappt, aber wenn es dir lieber ist, werde ich mein Schlafzeug in das Zimmer packen." Freudig nickte er und gab mir somit die Bestätigung, dass diese Konversation gerade wirklich stattgefunden hatte und er wohl nichts dagegen hatte, mit ihm gemeinsam in einem Zimmer zu schlafen.

Nach dem Abendessen hatte ich Jungkook versprochen, ihm etwas magisches, fantastisches zu zeigen, was ihn sicherlich erstaunen lassen würde. Es sollte zugleich ein kleines Highlight für den heutigen Tag sein. Mein Ziel war es, Jungkook glücklich zu machen und ich war mir ziemlich sicher, dass mir dies gelingen würde. Zumal er jetzt schon voller positiver Energie war.
Somit stiegen wir gemeinsam auf das Dach des Mehrfamilienhauses und ließen die Beine über der funkelnden Nacht baumeln.
„Das also ist dein Highlight für mich?", musste Jungkook nun schmunzeln und stieß seinen Oberkörper spielerisch gegen meinen. „Findest du es etwa nicht atemberaubend, die Sterne beobachten zu können und die Ruhe der Nacht zu genießen?" Vorsichtig beobachtete ich Jungkook von der Seite, dieser seinen Kopf in den Nacken legte und einen erleichterten Seufzer heraus in die Dunkelheit pustete. „Doch. Es ist wunderbar~." Du machst es erst so wunderbar, Jungkook.

" Du machst es erst so wunderbar, Jungkook

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
𝐇𝐞𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt