Kapitel 29

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Kim Taehyung

Nicht nur mein Onkel, sondern auch Jungkook. Beide waren der größte Teil in meinem Herzen. Beide besaßen einen unglaublich hohen Wert für mich. Und es gab niemand wichtigeres als diese beiden Menschen. So bedeutete es für mich, dass ich alles stehen und liegen lasse, sobald ich erfahre, dass etwas nicht stimmte. Dementsprechend reagierte ich, als meine Tante einen Anruf des Direktors der Schule, auf die Jungkook ging, erhalten hatte.
Als ich mitbekommen hatte, was während der Prüfungen auf einmal passiert war, plus der besorgniserregende Blick meiner Tante gleich nach dem Telefont und die darauffolgenden Tränen, brachte mich völlig in Verlegenheit all meine Trauer von mir zu reißen. Nur für Jungkook. Denn dieser befand sich im Krankenhaus in der Notaufnahme. Und ich wusste nicht weshalb, noch wusste ich, ob meine Tante mehr Informationen über den Vorfall hatte als ich. Ich dachte nur daran, dass er erneut ohnmächtig während seiner Prüfung wurde. Es war meine einzige Vermutung sowie mein einziger Anhaltspunkt als Erklärung.

Ungeduldig drehte ich meine Runden durch den Flur des nach Desinfizierungsmittel riechenden Gebäudes, während meine Tante hibbelig auf einem der Plastikstühle vor der geschlossenen Notaufnahme saß. Beinahe zwei Stunden warteten wir nun auf Neuigkeiten eines Arztes. Doch niemand kam, um unsere Besorgnis gegenüber dem Abiturienten zu nehmen. Eine Schande für jegliche Ärzte und Schwestern, denn niemand hier kümmerte sich um vermeintliche Angehörige eines ihrer Patienten.

„Bitte, Taehyung-ah. Beruhige dich doch!", sprach Tante Seohyeon vorsichtig auf mich ein und tippte dabei mit ihrer zierlichen, bebenden Hand neben sich auf das harte Plastik des freien Stuhls - deutete damit an, mich neben sie niederzulassen. Doch ich konnte mich nicht setzen. Nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil ich die Ruhe nicht finden konnte. Und ich würde sie nicht finden, bis ich endlich wissen würde, was mit Jungkook passiert war. Und es würde nicht besser werden, wenn ich mich hinsetzen würde. Solange würde ich also meine Runden durch den kahlweißen Flur treiben und meiner Tante nicht mehr in ihre glasigen Augen schauen, denn das würde meine innere Unruhe nur noch mehr strapazieren.

Eine halbe Ewigkeit und es tat sich endlich etwas hinter den verschwommenen Gläsern der Türen. Neugierig und völlig aufgebracht rannte ich in schnellen Schritten zu diesen hin. Und als dann im nächsten Moment ein weißes Krankenhausbett mit einem schlafenden Patienten, rundherum ein Haufen Ärzte und Schwestern, herausgestürmt kam, konnte ich nicht anders als hinterherzulaufen. Ich vergaß dabei völlig, wer ich war.

„Jungkook!", schrie ich immer und immer wieder. Viele der Ärzte drängten mich mit einem heftigen Stoß zur Seite, meckerten mich an. „Der Patient benötigt vollste Ruhe!" Immer und immer wieder. Bis ich letztlich nachgab und auf den Boden niedersackte.

Scheißdreck!

Tränen breiteten sich in meinen Augen aus und das Zittern in meinem gesamten Körper zog sich wie ein Stromschlag über meine gesamte Oberhaut. Hinterließ dabei eine starke Gänsehaut. Der Fakt, dass Jungkook erneut für mehrere Tage in diesem Krankenhaus feststecken musste, zerbrach jegliche Emotionen in mir. Es ließ mich beinahe wie ein Eisblock aufsehen, als ein Arzt in einem schnellen Schritttempo auf mich zugerannt kam. Nur anstatt mich wie ein gesitteter Mensch aufzuraffen, blieb ich kniend auf dem Boden und wartete nur sehnsüchtig auf die Worte des Schnöseln im weißen Kittel. Ein Besserwisser.

„Herr Kim?" Ich nickte, als mich der Arzt mit abgezogener Maske ansprach. Letztlich stellte sich meine Tante hinter mich. Immerhin wollte auch sie wissen, was nun Sache war. Was war nur mit Jungkook?

„Ihrem Freund geht es soweit gut, wir konnten ihn stabilisieren. Er wird gerade in den Aufwachraum gebracht und wird erst einmal ein paar Stunden benötigen, um wieder zu sich zu kommen." Gute Nachrichten! Ich wollte aufspringen und jubeln, meiner Tante um den Hals springen und mit ihr tanzen, aber etwas sagte mir, dass das nicht die einzigen Informationen waren, die uns der Arzt geben wollte. Denn der sah uns bemitleidend an.
So also stand ich endlich auf, fixte rasch meinen grauen Pullover und sah mit weit aufgerissenen Augen in Richtung des Arztes.
„Haben Sie ihren Freund jemals Drogen einnehmen sehen?" Mein Herz rutschte mir in die Hose.

Drogen? Jungkook? Diese beiden Worte waren Welten voneinander entfernt. So brauste sich Wut in mir zusammen, stürmte durch meinen gesamten Körper wie eine pechschwarze Gewitterwolke und drohte über den Köpfen der hier Anwesenden wie eine scharfe Bombe zu explodieren.

„Wie bitte?", vergewisserte ich mich. Im Unterton ein leichter Hauch von aufkommendem Zorn. „Jungkook würde niemals Drogen nehmen!" Meine Stimme wurde lauter, sodass einige der Leute im Flur auf uns schauten und zu wispern begannen. Ich bekam es mit, obwohl ich gerade versuchte, mit meinem Blick den Arzt zu durchbohren. Wie konnte er so etwas schreckliches von Jungkook behaupten?

„Doktor, Jungkook hat schlechte Erfahrungen mit Drogen machen müssen. Weshalb wir davon ausgehen, dass er nicht auch nur in die Versuchung kommen würde, gar daran zu denken.", antwortete meine Tante mit hoher Stimme, klang besorgt und enttäuscht. „Nun, Frau Kim, ich muss Sie enttäuschen, doch man hat in Jungkook's Blut Kokain gefunden. Es hat eine scheinbare allergische Reaktion ausgelöst, weshalb er Blut von der Nase in den Rachen bekommen hat und dieses somit heraus gehustet hat."
Ein Schockmoment. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Ich kannte Jungkook mittlerweile und ich wusste, dass er aufgrund von Yoongi eine Abneigung gegenüber jeglichen Drogen aufgebaut hatte. Warum also sollte er Kokain zu sich nehmen?

„Wissen Sie, ob Jungkook zurzeit in einem hohen Stresslevel war?", fragte der Arzt gleich darauf nach und stemmte seine Hände in die Seiten. „Nun, ja. Es standen die Abiturprüfungen an. Aber ist das denn ein Grund, gleich zu den Drogen zu greifen?" Meine Tante sackte ein. Sie war am Boden zerstört. Und gerade hoffte ich, sie würde ihn aufgrund der gefundenen Drogen nicht rausschmeißen. Das würde er als auch ich nicht verkraften. „Es ist leider nicht auszuschließen, Frau Kim.", antwortete der Schnösel letztendlich.

Ich dachte stark nach. Wovon bitte hatte Jungkook das Kokain? Bis mir jedoch eine bestimmte Person in den Kopf geschossen kam, der für dieses Chaos verantwortlich gemacht werden konnte.
Min fucking Yoongi!

Min fucking Yoongi!

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𝐇𝐞𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt