Kapitel 21

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Jeon Jungkook

Es war ein schöner Abend. Nicht nur, weil ich endlich die Möglichkeit ergriffen hatte, die Tante sowie den Onkel von Taehyung näher kennenzulernen, sondern auch alles, was ich zuletzt falsch gemacht hatte, wieder halbwegs in Ordnung bringen konnte. Ich genoss diese Zeit und die Harmonie, die um uns herum in großen Mengen flog, uns allen einen lieblichen Kuss auf der Wange hinterließ.
Endlich konnte ich lächeln, vollkommen ehrlich. Eine lange Zeit war es nun her, seitdem ich mich endlich im Glück befand und die Wahrheit sprechen lassen konnte, es ginge mir gut!
So auch machte Taehyung den Eindruck, dass die langen Wochen ohne seine Familie eine harte Zeit für ihn gewesen sein mussten. Nur fragte ich mich wirklich, was ihn davon abgehalten hatte, ihnen ein Besuch abzustatten. Ob etwas schlimmeres vorgefallen war? War er aus diesem, mir nicht bekannten Grund auf einmal so dünn geworden?
Mir war es natürlich aufgefallen, aber noch mehr bereitete ich mir Sorgen, als ich auf seinen Teller starrte - das Essen kaum angerührt, nur mit Messer und Gabel immer wieder mal kurz bewegt. Er verteilte es mehr und mehr auf der Porzellanplatte als es in sich zu stopfen. Doch dieses Lächeln auf seinen wunderschön anzusehenden Lippen musste ehrlich sein. Es musste voller Freude und Gleichgültigkeit stecken. Ich hoffte es zumindest, dass es so war. Oder war es doch nur gefälscht? Gespielt?

Die Stimmung war gut, besser als damals zwischen Mama und mir. Wir quatschten über jegliche Themen, die einem entweder unter die Haut gingen oder aber es einen aufregte. Dann aber im nächsten Moment lachten wir über den Witz von Onkel Ha-eun. Sein Humor brachte mich immer wieder laut zum Lachen. Und immer wieder, sobald ich zu Taehyung über den Tisch schaute und sein Lächeln erkannte, wurde mir sofort warm um's Herz. Ich wusste wirklich nicht, was der gutaussehende Braunhaarige seit Beginn unseres ersten Sehen mit mir angestellt hatte, doch ich mochte es. Mir gefiel dieses Gefühl, was ich ihm gegenüber hatte.

Auf einmal vibrierte mein Handy, welches ich in meiner Hosentasche verstaut hatte, einmal kurz auf. Verwundert sah ich auf die Hose, diese durch mein Handy leicht an einer Stelle die Form dessen annahm.

„Entschuldigt mich kurz!", ein rasches Lächeln über den Tisch und schon bewegte ich mich in Richtung Ausgang zu. Draußen vor dem Haus angekommen, setzte ich mich auf die Stufen, welche zurück ins Hausinnere führen würden. Doch hätte ich bis Dato nicht wissen können, was nun noch auf mich zukommen würde, dann hätte ich niemals diese Nachricht geöffnet.

Ich öffnete mein Handy und auf dem Display wurde mir eine Mitteilung angezeigt.
Auf diese tippte ich und erkannte gleich im nächsten Moment, wer mir geschrieben hatte.

Mama!

Richtig, vor einigen Wochen hatte ich ihr eine Nachricht hinterlassen. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht mehr erwartet, eine Antwort von ihr zu erhalten.

...

Dann brauchst du auch nicht mehr zurück zu kommen! Ich hatte ohnehin vorgehabt, dich rauszuwerfen, du brauchst mich nicht mehr und bist alt genug. Lerne, auf eigenen Beinen zu stehen, Jungkook. Und melde dich nicht bei mir.

...

Mein Herz rutschte mir in die Hose und mehr als ein geschockter Ausdruck als Reaktion auf die Nachricht, konnte ich nicht von mir geben. Was zum-.
Mama hatte wirklich mehrere Wochen benötigt, um mir diese Nachricht zu schicken?
Ich hätte mit allem gerechnet, aber doch nicht mit solch einer. Dann wäre es mir doch lieber gewesen, hätte sie niemals auf meine Nachricht reagiert - sie nicht einmal gelesen. Denn jetzt das, es zerbrach mehr in mir drinnen als es eigentlich schon war. Es war das Tüpfelchen auf dem I.

Es zerbrach mir mein kleines Herz, zu wissen, dass meine eigene Mutter mich nicht mehr haben wollte, mit mir den Kontakt abbrach. Und je mehr ich realisierte, was ich gerade mit meinen eigenen Augen aufgefasst hatte, desto weniger konnte ich meine Tränen aufhalten.
Auf der einen Seite hatte ich schon lange darüber nachgedacht, ihr den Abschied zu hinterlassen, doch auf der anderen Seite verletzte es mich, dass meine Mutter ebenfalls mit diesem Gedanken gespielt haben musste. Anders hätte ich mir diese Reaktion nicht erklären können.
Nur was hatte ich ihr getan, dass sie so dachte?
Ich war immer so gut zu ihr, und jetzt das-?

In nur Sekundenschnelle brach ich in einem Meer an Tränen aus. Sie fielen gleichzeitig auf meine Hose, mein Shirt, dann auf den Boden. Ich konnte das schwere Winseln und Hecheln kaum mehr unter Kontrolle halten, selbst dann nicht, als ich meine Hand vor den Mund gedrückt hielt. - Es fand einen Weg, an die Oberfläche zu gelangen und die Stille der Nacht in einen Horrorfilm aus Tragödie und Herzblut zu vermischen. Alles tat weh - selbst meine Knochen leideten unter meinem Herzschmerz. Und ich spürte diesen durch meinen gesamten Körper fließen. Es tat weh!
Am liebsten hätte ich mir gleich ein Messer in mein Herz gesteckt, um nichts mehr fühlen zu müssen. Dann wäre es vorbei.

„Jungkook?!" Ich erkannte gleich die Stimme von Taehyung, diese dumpf durch meine Ohren pochte. Scheiße! Scheiße! Scheiße!
Er durfte mich nicht in diesem Zustand sehen. In nur Sekundenschnelle versuchte ich allerlei Tränen und Rötungen zu verstecken und vertuschen. Doch es schien vergebens. „Was ist passiert?", entgegnete er mir und setzte sich, mit dem Oberkörper zu mir gedreht, neben mich auf die letzte Stufe. Ich schenkte ihm ein gespieltes Lächeln, doch die Schwellungen an meinen Augen ließen diese mehr blinzeln als sonst. - So also war es auffällig genug, um Taehyung wissen zu lassen, dass etwas nicht richtig erschien. Einen Teil von meinen Sinnen hatte ich nicht mehr unter Kontrolle. Meine Ohren setzten auf Stumm, meine Augen schmerzten vor Schwellungen und meine Hände sowie Beine fühlten sich taub an. Nicht einmal das Gefühl, dass sich das Handy immer noch in meiner Hand befand, fließ durch meine Adern. Alles war taub. Nur mein Herz fühlte zu sehr.

„Ach, es ist nichts. Ich hatte nur gerade etwas frische Luft gebraucht.", schwer atmend sah ich von dem Älteren ab, jedoch konnte ich spüren, dass sein Blick mir Löcher in den Körper bohrte. Es war anstrengend zu reden, anstrengend eine weitere Lüge gegen Taehyung zu werfen, obwohl ich wusste, er habe es nicht verdient.

„Hat dir deine Mutter geschrieben?" Das war es. Der Knackpunkt. Und schon wieder zerbrach ich in den schwer zurückhaltenden Tränen aus. Wieder fielen sie mir auf das Shirt, auf den Boden und auch wieder auf meine Hose.
Nur die Frage war: Wie konnte Taehyung von der Nachricht meiner Mutter wissen? Er musste magische Fähigkeiten besitzen!

„Jungkook. Du brauchst deine Mutter nicht, du hast jetzt eine neue Familie. Mich, meinen Onkel und meine Tante! Wir werden dir beibringen, mit allem Bösen abzuschließen. Ich lasse dich niemals alleine! Verstanden?"

Ich sah ihn an. Seine Augen glitzerten in meine Richtung. Und irgendwie konnte ich mich nicht zurückhalten. Aus dem Aspekt heraus tat ich es - ich drückte meine Lippen auf seine und involvierte Taehyung in einen Kuss.


 Aus dem Aspekt heraus tat ich es - ich drückte meine Lippen auf seine und involvierte Taehyung in einen Kuss

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𝐇𝐞𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt