_______________________Jeon Jungkook
Taehyung hatte mich zur Schule gebracht. Hätte er dies nicht getan, wäre ich wahrscheinlich nie gegangen und hätte mich unter meiner Decke verkrochen bis der nächste Tag anbrechen würde. Meine Motivation und Euphorie gegenüber dem Abitur waren mittlerweile völlig am Ende und der Funken meiner stetigen Bemühungen erlosch weiter und weiter ins Nichts hinein.
Das Wochenende war schön, keine Frage, - nun, abgesehen von dieser einen Nachricht meiner Mutter - aber mein Kopf ratterte und drohte jede Sekunde zu explodieren. Ich dachte wirklich, es würde mir endlich wieder besser gehen. Nach dem Krankenhausaufenthalt und dass Taehyung in meinem Leben war, - oh... Taehyung... - konnte sich mein Leben eigentlich nur ins Positive zurückwandeln. Aber war es das überhaupt jemals?Es war, wie auch sonst, ein recht normaler Tag an der Schule in der Vorstadt, nur irgendwas hatte sich verändert. Bis auf den gleichgebliebenen Gestank der Jungstoiletten, der über den Hauptflur kehrte und das auffällige Lästern der Mädchen. Alle Augen waren plötzlich auf mich gerichtet, und zwar nur auf mich. Das Flüstern meiner Mitmenschen war kaum mehr zu überhören.
Ich ging durch den Hauptgang des Gebäudes und erkannte lauter schwarze Gestalten, dessen helle, weißstrahlende Augen in meine Richtung starrten und nicht von mir abließen. Sie drängten mich ein und ich verlor die Kontrolle über jegliche Gefühle und Emotionen.
Hatte etwa jeder von dem Vorfall mitbekommen? Wie peinlich...
Ich wusste nicht, weshalb, aber aus irgendeinem Grund machte es mich nervös. Normalerweise hatte ich noch nie ein Problem damit, im Rampenlicht der Aufmerksamkeit zu stehen, den Mittelpunkt genoss ich schon immer, doch zu diesem Zeitpunkt ließ es meinen gesamten Körper schon nahezu erfrieren. Das Zittern zeigte kein Ende mehr. Und am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Oder mich auf den Toiletten verstecken bis der Unterricht vorüber ginge.Reiß dich zusammen, Jungkook!
Es war nicht einmal mehr ein Monat bis zu den Abschlussprüfungen, die und dessen Leistungen heraussagen würden, ob ich mein Abitur nun bestehen würde oder aber auch nicht. Es machte mich völlig nervös. Zumal nur daran zu denken, endlos zu pauken, bis ich dem Unterrichtsmaterial gerade auch von den fehlenden Tagen in den letzten Wochen aufgeholt hatte und gerecht wurde. Es bereitete mir Kopfschmerzen zu. Und meine Konzentration versagte selbst in den ersten Stunden des Unterrichts.
Ich schlenderte über den Hof während der Mittagspause. Wie immer setzte ich mich auf die Bank etwas abseits des Hofes und sah mich mit einem müden Blick um, biss immer mal wieder von meinem Pausenbrot ab, welches mir Tante Seohyeon zubereitet hatte. Ein kleines Lächeln zierte sich über meine Lippen als ich an die ältere Dame dachte, der ich zu verdanken hatte, dass ich Essen und ein Dach über dem Kopf hatte.
Ich war völlig in Gedanken versunken, doch als ich wieder aufsah und in die Ferne blickte, erkannte ich eine familiäre Gestalt, dessen Körperhaltung mir mehr als nur bekannt war. Etwas gekrümmt, dünner Körperbau. Er musste es sein!
Unkontrolliert stand ich von meinem gewohnten Platz auf und rannte zu den beiden Personen hin, die scheinbar etwas Wichtiges miteinander besprachen. Dabei ließ ich das Pausenbrot auf der Bank zurück.
Sobald sie mich erkannten, schließen sie sich näher zusammen und quetschten sich schon beinahe an das Mauerwerk des großen Gebäudes heran.
Es war mir egal. Selbst wenn sie weggerannt wären, ich wäre einen halben Marathon gelaufen, um ihn zu sehen. Er musste es einfach sein!„Yoongi!", brüllte ich so laut es ging. Er hörte es und blieb wie versteinert stehen, hatte seinen Blick auf mich gerichtet. Ich konnte von naher Ferne erkennen, dass seine Augen weit aufgerissen waren, genau in meine Richtung blickten. Zu gerne würde ich nun wissen, welche Gedanken sich in Yoongi's Kopf abspielten. Ob er nun Reue verspürte, überrascht war? Und auch, was genau er hier wollte. Immerhin ging er seit einigen Jahren nicht mehr in die Schule.
Und je näher ich ihm kam, desto detaillierter konnte ich ihn erkennen. All seine pure Schönheit. - Nur die blonden Haare waren verschwunden. Minzgrün? Steht ihm wirklich sehr gut.
„Jungkook? Bist du es?" Ich wollte weinen als ich vor ihm stehen blieb. So ganz konnte ich nicht realisieren, dass er es wirklich war. Yoongi stand mir wirklich gegenüber - und mittlerweile hatte er ein breites Lächeln auf die Lippen gezogen. Als hätte er keinerlei Ahnung, was in den letzten Monaten ohne ihn passiert war. Ich schätze, diese Ahnung besaß er selbstverständlich nicht. Er hatte sich immerhin nie bei mir gemeldet gehabt.
Hatte er wenigstens an mich gedacht?
Meine Intention sagte mir, ich solle ihm eine Backpfeife geben. Dafür, dass er mich an meinem tiefsten Punkt im Leben alleine gelassen hatte.
„Wo zur Hölle warst du, Yoongi?!"
Ich ließ kein einziges Mal von dem Älteren ab. Mir war auch völlig egal, dass eine dritte Person anwesend war. Gerade war das Einzige, was zählte, ganz allein Yoongi und seine hoffentlich glaubwürdige Erklärung für sein plötzliches Verschwinden.
„Jungkook, hör zu-..." „Du bist einfach gegangen. Du hast mich alleine gelassen, Yoongi!", unterbrach ich ihn abrupt. Meine Tränen konnte ich letztlich nicht mehr zurückhalten und sie fließen wie ein strömender Fluss meine rosafarbenen Wangen hinunter.Ich fühlte mich schrecklich. Ich fühlte mich verraten. Verraten von Yoongi. Ich wollte ihm alles gegen den Kopf schmeißen, was er mir angetan hatte. Jedoch beließ ich es bei weinender Stille. Sie drückte meine Brust so sehr zusammen, dass ich nur schwer atmen konnte. „Ich war für einige Monate in der Entzugsklinik, Jungkook."
Moment. Was? Eine Entzugsklinik?
Ich hatte keine Ahnung, ob ich glücklich oder verletzt sein sollte. Wie versteinert starrte ich Yoongi in die Augen, konnte nicht glauben, was ich gerade zu Ohren bekam.
„Entzugsklinik?", wisperte ich fassungslos.
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𝐇𝐞𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ ✓
Fanfiction戏剧 ━━ 𝘽𝙪𝙩 𝙝𝙤𝙬 𝙘𝙤𝙪𝙡𝙙 𝙄 𝙝𝙖𝙩𝙚 𝙃𝙄𝙈?" „𝙃𝙀'𝙨 𝙨𝙪𝙘𝙝 𝙖𝙣 𝙖𝙣𝙜𝙚𝙡." ━━━━━ ━━━━━ ━━━━━ Jeon Jungkook hatte es sich nie selbst ausgesucht, jemanden zu mögen, dessen Liga weit über seiner eigenen lag - nun, so dachte er immer darübe...